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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Susil-Szeder, Band 41
Seite - 86 -
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Seite - 86 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Susil-Szeder, Band 41

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Swoboda (Muficus) 86 vaterländischen Theaters in der Hiberner« gasse war. Er spielte ebensowohl in deutscher, als in öechischer Sprache, in letzterer längere Zeit mit mehr Sicherheit als in ersterer, bis er auch in dieser alle Schwierigkeiten überwand. I f f l a n d . welcher Swo« boda in dessen bester Ieit gesehen, konnte ihn nicht genug rühmen. Von Prag begab sich der talentvolle Künstler nach Brunn, von wo er aber <804 wieder nach ersterer Stadt zurückkehrte, um die Regie des Theaters auf der Kleinseite zu übernehmen. Seine Gesell» schaft spielte in den drei Sommermonaten auch in Teplitz, und er in seinen komischen Rollen war die Stütze des Unternehmens. Von Prag ging er nach Wien, wo er aber nicht den geeigneten Boden fand, und ohne sich besonders bemerkbar gemacht zu haben, starb er daselbst als Regisseur des Leopold« städter Theaters. I n Prag hat sich S w o» boda's Andenken in dem zum geflügelten Worte gewordenen ^I5u3 8^oboäo", das einem Vorfalle mit »iner Schlächierefrau zu Grunde liegt, bis zur Stunde erhalten. AIs er mit seiner Gesellschaft in Teplitz war, spielte er auch vor dem Großherzog von Weimar und Goethe; von Ersterem erhielt er einmal in Anerkennung seiner Leistungen ein Ehrengeschenk und Goethe sprach sich über das Spiel des Künstlers sehr günstig aus. Außer seiner Komil ist Swoboda auch als Mensch beliebt und geachtet gewesen. Bei Feuersdrünsten half er löschen und mit einem an Tollkühnheit grenzenden Muthe Menschenleben retten. Für seine unerschrockene und unermüdliche Hilfeleistung bei gefähr» lichen Bränden verliehen ihm drei Städte.- Prag, Leitmerih und Teplih das Ehren« bürgerrecht. — l7. Swoboda , (geb. zu Prachatitz in Böhmen um !8l5, gest. zu Prag im Mai 1856). Sein Taufname ist uns nicht bekannt. Ein geschickter Musicus, war er in den Dreißiger »Jahren Militär. Musik« Kapellmeister in einem der kleinen deutschen Nundesstaaten. von wo er als solcher zu dem in .Prag garnisonirenden i. Feld'Artillerie.Regimente berufen wurde. Auf diesem Posten blieb er, bis bei der Umgestaltung der österreichischen Artillerie nach dem Jahre 1848 deren Regiments. Musikbanden aufgelöst wurden. Er kam nun als Capellmeister zu Prinz Wasa«Infanterie und von dazu dem Infanterie»Regimente Prinz Albert von Sachsen, das zu jener Zeit in Mainz in Garnison lag. Hierauf dirigirte er längere Zeit eine Civil<Musik* capelle und schuf sich als Gründer deß Prager Militar.Musitvereins ein bleibendes Andenken. Als Musikdirektor und Kapellmeister war er ungemein tüchtig; er verstand eS. die unter seiner Leitung stehende Capelle ebenso gründ« lich zu schulen als energisch zu dirigiren. Er hat auch sehr fleißig componirt, und zwar außer den Arrangements größerer Tonwerte für seine Capellen Tänze. Märsche und ver« schiedene andere Tonstücke. Ob und was davon im Dtuck erschienen ist. findet sich nirgends angedeutet. sBohemia, 1856, S. 673. in der „Local» und Provinzial» Chronik".) 8vorc, Johann (landwirthschaftlicher Schriftsteller, geb. inBöhmen im Jahre 1840. gest. zu Prag am 29. Dc« cember 4872). Er widmete sich früh- zeitig dem Studium der Landwirthschaft und darauf dem Lehramte in seinem Fache. So kam er denn auch als Pro- fefsor an die pomologische Anstalt zu Troya bei Prag und zugleich an die industrielle Schule zu Smichow. In diesen Stellungen wurde er im Alter von erst 32 Jahren vom Tode ereilt. Er war ein ungemein fruchtbarer Schriftsteller in den von ihm gepflegten Fächern, schrieb für die öechischen landwirthschaftlichen und diesen verwandten Organe „Nc>8poää.r", d. i. Der Landwirth, ^oiiioloßiokc; U8t^", d.i. Pomologische Zeitung u.s.w. und gab in öechischer Sprache eine Or» ganographie des Menschen (1870), einen Atlas der Gewächse, eine allgemeine Chemie, eine Dimgerlehre, dann eine Wein - Chemie, Meteorologie, Botanik, Zoologie heraus, jeden dieser Wissens' zweige in nächster Beziehung zu der Landwirthschaft und den mit ihr ver- wandten Beschäftigungen behandelnd. Die genauen böhmischen Titel der ge« nannten Schriften konnte ich nicht aus» sindig machen. Llovulic Q2,uLnF. Reäaktori Dr. ^rant.
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Susil-Szeder, Band 41
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Susil-Szeder
Band
41
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1880
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
340
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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