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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Susil-Szeder, Band 41
Seite - 95 -
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Sylva-Taroucca, Emanuel Tellez 93 Sylva-Taroucca, Emanuel Tellez eine kurze Dauer verhießen. Dies rief bei Manchen Anstrengungen des Edel» mutheS hervor, bei Anderen eine Zurück Haltung, die bis über die Grenzen der Lauheit hinausging. Lassen Sie uns be» trachten, wie es im Augenblicke mit den -Einen und den Anderen bestellt ist. Ich für meinen Theil bin überzeugt, daß sich Niemand oder nur verschwindend Wenige einen anderen Herrscher wünschten. Aber die Einen gleichen, um ein Gleichniß aus dem Spanischen anzuwenden, den Hunden, welche daS HauS verlassen, um dem alten Herrn zu folgen; die Anderen den Katzen, die ruhig dem Hause treu bleiben, während ein neuer Herr es be« zieht. Wenn aber nun einer in seinem innersten Gewissen fühlte, daß er Eurer Majestät überallhin gefolgt wäre, gleich dem Hunde, und jetzt bei Seite ge» schoben wird, während Gunst und Ver« trauen manche von denen auszeichnen, welche die Anhänglichkeit der Katzen er» kennen ließen, wäre es da nicht zum min» deften verzeihlich, wenn sich jener im In« nersten seines Herzens gekränkt erachtete? Sein Herz allein wird es wissen und kalter werden als das seines Herrn". Und an einer anderen Stelle bemerkt Taroucca: ,Es ist nöthig, auch einen Blick auf die Bedrängnisse der Zeit zu werfen, welche Eure Majestät nöthigten, den Beamten weniger Gehalt, Gnaden« gaben und Vergütungen anzuweisen, als Eurer Majestät Vater und erlauchte Vor- fahren gewährten. Zugleich waren Sie gezwungen, die Auflagen zu verdoppeln und große Umgestaltungen, zum minde- sten die Abschaffung vieler Mißbräuche anzuordnen. Wie gerecht an sich diese Befehle auch sein mochten, so übten sie dennoch für einige Zeit eine nicht ange. nehme, wenn auch natürliche Wirkung auf jene auS, welche unter ihnen zu leiden hatten. »Ein Kaufmann, der verliert, kann nicht lachen", sagt daS Sprichwort. Außerdem muß noch eine Erwägung dieser unglücklichen Nothwendigkeit zur Seite treten, nämlich die, daß daS Volk überhaupt seiner Natur nach zu Klagen und Verdacht geneigt ist, zudem, wie schonTacitus sagt. Verunglimpfungen so gut wie Wohlthaten vergessend. Es halt sich an die Gegenwart und empfindet jede neue Belastung" u. s. w. Die> Ur> fachen erwägend, welche, abgesehen von den äußeren Verhältnissen, ihren Grund, nach der Anficht deS Grafen, in der Stirn, mung der Monarchin hatten, bemerkt er freimüthig: .Ich bin allerdings auf einige Klagen und Kränkungen gestoßen über Mangel an Vertrauen, nur zu aus- gesprochen gegen solche, welche eine ge. wisse Zeit gedient hatten. Möglich, daß Eure Majestät zu sehr verdrossen werden, wenn Sie Fehler. Laster oder Schwächen an solchen erkennen, während kein Theil, kein Diener, kein Sterblicher überhaupt davon ganz frei ist". Und an einer anderen Stelle äußert er sich noch ent» schiedener: „Es will mir scheinen, als ob der Geist der Ermüdung auf der einen Seite die Oberhand gewinne, während auf der anderen Wohlgefallen am Neuen und am Wechsel herrscht. Ich kann mich irren, ja ich muß es wünschen, daß dieS der Fall ist, befürchte aber. daß diese beiden Gründe es hauptsächlich sind, welchen das Erkalten der Liebe und des Vertrauens der guten Unterthanen und Diener zuzuschreiben ist, daS Eure Maje» stät wahrgenommen zu haben glauben. Die Liebe also und daS gestörte Ver- trauen fordern eine nothwendige Umkehr: die Religion selbst weist uns darauf hin; es wäre daher für diesmal unnütz, ja ein Frevel von meiner Seite, andere Gründe dafür aufzusuchen. Den Beweis
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Susil-Szeder, Band 41
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Susil-Szeder
Band
41
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1880
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
340
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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