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S^egedi, Johann
Jesuitenorden. I n demselben beendete
er die philosophischen und theologischen
Studien, aus beiden die Doctorwürde
erlangend. Sein Wunsch, als Missionär
in ferne Welttheile gesandt zu werden,
ging nicht in Erfüllung, seine verdienst,
volle Wirksamkeit sollte dem Vaterlande
erhalten bleiben. So kam er denn zu»
nächst nach Tyrnau, wo er Philosophie
vortrug. Nach vierjähriger Thätigkeit
daselbst wurde er von seinem Orden für
ein Jahr auf Missionen geschickt, sodann
aber nach Tyrnau zurückberufen, wo er
folgeweife drei Jahre Kicchenrecht und
Dogmatik lehrte. Nachdem er in letz«
terec allein noch vier Jahre in Gratz
unterrichtet hatte, erhielt er 1743 die
Rectorstelle am Collegium zu Klausen»
bürg. Daselbst erlangte er eine umfas»
sende Kenntniß der fiebenbürgischen Ver»
hältnifse und gewann durch seine Ge>
lehrsamkeit und sein würdiges Auftreten
die allgemeine Achtung, so daß es vor»
nehmlich feinem persönlichen Einflüsse zu
verdanken ist, wenn der Orden gesetzlich
in Siebenbürgen naturalisirt wurde.
Nun kam er als Rector an die Raaber
Schule, deren ökonomische Verhältnisse
er in glänzender Weise hob, darauf
wieder nach Tyrnau, dann als Dekan
der philosophischen Facultat nach Wien.
In der Folge wurde er Director des
Pazmaneums. späterhin Feldsuperior der
ungarischen Truppen, endlich Director
des Tyrnauer Seminars, als welcher er
nach Einigen erst 1766. nach Stoeger'S
Angabe dagegen bereits am 8. Deoem»
ber 1760 das Zeitliche gesegnet haben
soll. Auf rechtswissenschaftlichem Gebiete
war Szegedi eine Autorität; durch
seine kirchenrechtlichen Arbeiten wurde er
auf das Studium des bürgerlichen
Rechtes geführt, wobei er die Ueber«
zeugung gewann, daß die Kenntniß des i, Johann
letzteren dem canonischen Rechtsgelehrten
unentbehrlich sei. I n dieser Richtung
entwickelte er denn auch eine umfassende
schriftstellerische Thätigkeit. Die Titel
der von ihm herausgegebenen Schriften
sind:
, auch 1731 und
1767 t?p. Ho«.6. 8«.; ^ rad ias 1736.
4".), es ist dies nicht etwa ein Commen-
tar zu Verböczy. sondern eine Uebersicht
des gesammten ungarischen Rechtes; —
(ib. 1734,
« (id. 1738, 5o1.);
1743, 80.)- —
. N/teo a^ST-a" (id. 1763,
<3.
ini 1749, 40.); — ^
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Szedler-Taasse, Band 42
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Szedler-Taasse
- Band
- 42
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1880
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 356
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon