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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Szedler-Taasse, Band 42
Seite - 60 -
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Seite - 60 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Szedler-Taasse, Band 42

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Aemere, Bartholomims 60 ^ Bartholomäus so antworten wir. die Regierung, enl» schieden: Ja! und zwar nicht darum, weil wir hoffen, sondern weil wir be- rechnen". Das Ende dieses Calculs ist bekannt. Nach der Katastrophe von Vi- lägos fioh auch Szemere, zunächst nach Widdin, und verließ dieses, wie einer seiner Biographen erzählt, sobald er einen türkischen Paß erhalten, heim» lich, die Baarschaft der LandeScaffen in Gedanken, zerstreut, in seinen Koffer packend. Andere meinen, diese Mitnahme der Casse sei auf Befehl K o fsuth's ge- schehen. Mit Kasimir Grafen B a t . thyäny ,Hä .zmann und Lorody vergrub er die ungarische Krone. Von Constantinopel. wohin zunächst seine Flucht gerichtet war, begab er sich nach Paris. Daselbst wurde er Mitglied deS Comites der ungarischen Emigranten, zu welchem noch Ladislaus Graf Teleki, S. Vukovich. G. K l a p k a und I . Czecz gehörten. Damals trug sich Felix Fürst S c h w a r z e n b e r g als Ministerpräsident und Minister des Auswärtigen mit dem Gedanken, alle zur ungarischen Krone gehörenden und übrigen nichtdeutschen Lander Oester- reichs in den deutschen Bund aufzu» nehmen. Da beantragte Sze m ere in einer Sitzung des Emigranten-ComitHs, gegen diesen Plan bei der französischen und englischen Regierung ein Memo- randum zu überreichen. Mit der Abfas- sung desselben wurde Graf Teleki be- traut. Als dieser ablehnte, arbeiteten Szemere und Vukovich jeder einen Entwurf auS, und jener des Ersteren ge> langte zur Annahme. Da daS Memo« randum in ungarischer Sprache verfaßt war. übertrug es Teleki in die ftan- zösische. Lithographirt, und von sammt« lichen Comitömitgliedern unterschrieben. wmde es der englischen Regierung uud! dem Präsidenten der französischen Re> publik überreicht. Dieser Schritt hatte den energischesten Protest der englischen und französischen Regierung — letzterer datirt vom 3. März 1831 und betrachtet die Sache als oasuä dsiii — zur Folge, und Schwärzenderg's Gedanke blieb unausgeführt. Aber daran ließ sich Szemere noch nicht genügen, er schickte dieses in einzelnen Punkten modistcirte Memorandum an mehrere berühmtere freisinnige Männer in Deutschland, welche auf den Landtagen der verschie« denen deutschen Staaten als Führer der Opposition galten. Er hatte sie nämlich bereits gehörig bearbeitet, gegen ge» dachten Plan von zweifellos großer po« litischer Tragweite aufzutreten und die Ausführung desselben um jeden Preis zu verhindern. Denn das Durchfallen dieses österreichischen Projectes war nur dann gewiß, wenn sich ihm von außen die europaischen Mächte, von innen daS deutsche Volk selbst vereint wider» fetzten. Jene freisinnigen deutschen Männer gingen in die Falle. Denn, wenn Frankreich und England dagegen protestirten, so liegt der Grund auf der Hand, welche Gefahr aber für Deutsch, land vorlag, zu den 50 Millionen des deutschen BundeS noch etliche Millionen Magyaren aufzunehmen, das ist uner» sindlich. Nun aber. dieser Schritt Sz e« mere'S hatte zur Folge, daß die Aus» führung des Planes unterblieb. Von Paris auö erklärte der Verbannte in einem an Julian C h o w n itz ääo. 22. Februar 1830 gerichteten Briefe, daß er nie jene Acte des ungarischen Mi» nisteriums unterschrieben haue, welche an Görgey die Dictatur übertrug, denn er würde eine solche Gegenzeichnung für ein Verbrechen gegen das Vaterland gehalten haben, da ja hierdurch sowohl
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Szedler-Taasse, Band 42
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Szedler-Taasse
Band
42
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1880
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
356
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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