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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Szedler-Taasse, Band 42
Seite - 62 -
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e, Bartholomäus 62 ^ Bartholomäus für dessen künftige Entwickelung warm empfahl. Er motivirte darin seinen Rath mit dem Hinweis auf das Trügerische aller Hoffnungen, welche die Zukunft Ungarns mit Hilfe von außen her in Zusammenhang bringen. ,Die italie» nische Regierung", schreibt er „wird an unS nicht denken, sobald sie Venedig erlangt hat, G a r i b a l d i ist vom Schauplatze abgetreten, und Cavour ist der eigennützigste italienische Toty; die französische Regierung ist im Ueber- gange zu einer neuen der bisherigen ent» gegengesetzten Politik begriffen; die eng» lische sieht allenthalben auf ihre eigenen Interessen, wo solche nicht für sie vor» Handen sind, haben wir kein Beispiel, daß sie einem unterdrückten Volke ge- holfen hätte; die russische kann, so lange sie auf Polen nicht verzichtet, für uns nichts thun wollen; ebenso wenig die preußische. Ich hielt es in einem so wichtigen Augenblicke für meine Psticht zu sprechen". Einen noch interessanteren Brief richtete er an dieselbe Zeitung ääo. London 4. Juni 1862. worin er das berüchtigte Donaureich. Project K o ssu th's analysirte und verurtheilte. Dieses Schreiben, in welchem er Kos. su t h's Treiben eine Vs. vÄN^us-Politik nennt und denselben als den Haupt» urheber des beklagenswerthen Zustan. des Ungarns bezeichnet, ist dem ganzen Wortlaute nach in der Wiener „Presse" vom 44. Juni 1862, Nr. 162 abge- druckt. Später kehrte Szemere auS England nach Paris zurück, wo er von einem Boldäny i .Szabo (wohl jenem Paul Szabö, dessen dieses Lexikon S. 121, Nr. 22 gedenkt) arglistig hinter- gangen und fast um sein ganzes Ver- mögen betrogen ward. Darüber wurde er irrsinnig, und Anfangs 1863 mel- deten die Journale: daß er im Irrsinn zu Paris verstorben sei. die Witwe sich aber an die Gnade des Kaisers gewendet und um Erlaubniß zur Rückkehr ins Vaterland gebeten habe. Bald erfolgte eine Berichtigung dieser Angaben, nach welcher sich die Nachricht vom Tode Szemere's als irrthümlich heraus« stellte, dagegen als Thatsache sich er- wies. daß srine Gattin für sich und ihren kranken Gatten um straffreie Rückkehr ins Vaterland gebeten habe, welche ihr auch sofort gewährt und auf telegra» phifchem Wege bekannt gegeben wurde. Am 24. Jänner 1863 traf Szemere in Pesth ein, und anfangs zeigte sich eine so erfreuliche Besserung im Zustande des Kranken, der in der Heilanstalt des Dr. Bat iz fa lvy untergebracht war, daß man hoffte, er werde dieselbe bald wieder verlassen können. Jedoch erwies diese Hoffnung sich als trügerisch. Kurz nach seiner Rückkehr inS Vater, land meldeten Pariser Blatter das am 21. März 1863 in Paris erfolgte Ab» leben seiner Gattin. Die nächsten Jahre brachte er im Irrenhause zu. Nach fortwahrendem Siechthum, wobei sein Zu» stand sich immer mehr verschlimmerte, wurde er endlich am 13. Jänner 1869 im Alter von 37 Jahren von seinem schweren Leiden durch den Tod erlöst. Von seinen drei Kindern A t t i l a (geb. in Paris 1861), Mar ie (geb. 1843 in Pesth) und G i s e l a (geb. 1837 in Paris) scheint ihn nur die ältere Tochter überlebt zu haben, denn blos dieser ge> schieht während seines Aufenthaltes in der Privatheilanstalt, sowie nach seinem Ableben Erwähnung. Diese eine Tochter besuchte nämlich den unglücklichen Vater in seiner letzten Krankheit, und als sie nach seinem Hinscheiden die Heraus» gäbe seiner gesammten Werke auch auf die umfangreiche Correspondenz ausdeh«
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Szedler-Taasse, Band 42
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Szedler-Taasse
Band
42
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1880
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
356
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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