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) Stephan 80 i) Franz
stand zn Grunde, daß er nicht gleich
Anderen seine wissenschaftliche Ausbil-
düng auf auswärtigen Anstalten erlangt,
sondern sich lediglich durch eigenen
Fleiß herangebildet hatte, eine Ansicbt.
welche auch durch die Inschrift seines
Grabsteines, auf welchem er von seinem
Collegen Joseph Rozgonyi sBand
XXVII , S. 483) Autodidaktos genannt
wird, ihre Bestätigung findet. Nnunter-
brochen bis zum Jahre 1796 übte er
seine lehramtliche Thätigkeit aus und
hielt auch dann, als Kränklichkeit ihn
zwang, sich von der anstrengenden Be»
schäftigung zurückzuziehen, noch einige
Zeit mit Hilfe seiner Assistenten Vor-
träge aus der Bibelkunde und Meta«
Physik. Gänzlich aber legte er am
24. Mai 1797 sein Lehramt nieder und
verbrachte den Rest seines LebenS in
Patak. wo er auch im Alter von
63 Jahren starb. In feinem Fache war
Szentgyörgyi mehrseitig schriftstel«
lerisch thätig, und sind von seinen Ar«
beiten anzuführen: „^)s va?-2«s vs^nm
FH^oso^Ho^nTn <?o8?7l'0Fo?«es") seine An»
lrittsrede anläßlich seiner provisorischen
Berufung auf den SäroSpataker Lehr»
stuhl; — „Ds sc?^o^6 Q^-Löiz'ano^m"
(1768): — „2A6o?oF2'a na l^iT'a^H in
1784, ,7.^ l . I^auäeior, 8".);
^'«m^a^^a", d. i.
Kleine ungarische Grammatik (Preßburg
1797); — „^säH F?-a?nmaFz'oa?naF?/H-
T'ttö", d. i. Lateinische Grammatik in un«
garischer Sprache (ebd. 1797) ; —
„^?-5is F<?6i2<?as 6^smsnia" (ebd. 1797),
die letztgenannten drei Werke, sämmtlich
für den Gebrauch der Pataker Schüler,
erschienen anonym; —
^7-nmsntaH'H" (?6LtiQi 1793,
8<>.). Außerdem veröffentlichte er noch
etliche Leichenreden in magyarischer Sprache, so auf Barbara Darvas ,
Gemalin des Ios. Patay. auf die Ge"
malin des Abraham Vay. durch den
Druck. Reicher ist sein handschriftlicher
Nachlaß, in welchem sich eine Geschichte
der Philosophie, eine Moralphilosophie,
Commentare der Evangelien der heiligen
LucaS und Matthaus, der Briefe des
Apostels Paulus an den Ephefier Timo-
theus u. d. m. befinden.
d.i. HimmlischeHochzeit(Kaschau 180U). j^ Ver»
fassec dieses Nachrufes ist der Homer-Neber.
setzer Nagy, dessen Lebensskizzc Bd. XX,
S. ^7 mitgetheilt ist.)
S z e n t g y ö r g y i oder auch S z e n t.
G y ö r g y i ist ein in den Ungarlanden
öfter vorkonnnender Familienname. Iviin
Nagy in seinem AdelZwerke ungarischer
Geschlechter zählt sechs Familien des Namens
Szentgyörgy i , uon welchen er aber mit
'Ausnahme der bereits erloschenen Hrafen»
familie Szent»György i von Vaz in ,
deren Stalnmtafel bis zu Beginn des sech-
zehnten Jahrhunderts er auch mittheilt, nur
Weniges zu berichten weiß. Diese Grafen
Szent 'Gyöcgy i uon Aazin waren stark
mit österreichischen Familien verschwägert,
denn wir finden unter den Frauen derselben
Töchter aus den Häusern Oppeln. Liech«
tenstein. Weißbriach, Prös ing. Zel»
king, Puchheim (nicht wie Nagy
schreibt: P neck heim). Neyperg, Wald.
stein. Hohenberg u.a. — Die Nach»
richten über die anderen Familien dieses
Namens sind die dürftigsten. Von den fol-
genden Trägern deöselden. deren wir hier in
Kürze gedenken, ist nirgends ersichtlich, ob
sie einer der angeführten Adelsfamilirn cmge,
hören. Es sind: 4, Franz S zent« Gy örgyi
(geb. zu Csik»Szent»György, gest. im Tüllen»
lager zu Temesvar im Jahre l662). Er
widmete sich dem geistlichen Stande und
wurde l64l! Domherr in Gran, uon wo er
!660 als Propst nach Prrhburg ging. Er
gelangte später auf den Bischofstuhl uon
Cöanad. dann auf jenen oon Walzen.
Im Jahre 1662 von Kaiser Leopold I.
zu Fliedensunterhandlungrn ins türkische
Jäger zu Temesoär entsendet, ward er da»
selbst vom Tode ereilt. Er machte eine Stif«
tung für die Kirche seines Geburtsortes
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Szedler-Taasse, Band 42
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Szedler-Taasse
- Band
- 42
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1880
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 356
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon