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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Szedler-Taasse, Band 42
Seite - 95 -
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Seite - 95 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Szedler-Taasse, Band 42

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S5ent-K.ir9.lyi) Moriz -Kirälyi) Moriz dieselben in ihrer gesammten Verzwei« gung und ihrem ganzen Zusammenhange zu sehen sind... Seine ganze Rede ist oft nichts anderes als das Entwickeln einer einzigen Idee. Doch sobald er zu discutiren, zu widerlegen anfängt, muß es der Redner, der ihn zu verletzen wagte, allsogleich spüren, daß der Ge> danke nervige Glieder besitze. Die zorn> erglühten Augen bezeugen es, daß die Nerven dieses dürren Körpers zeitweise von sieberischer Aufregung durchzuckt werden. Dann bemächtigt sich seiner ein kalter, tief eingreifender Spott, schnei« dender Hohn seiner Stimme, ohne daß jedoch die Leidenschaft die fortschreitende logische Ordnung der Vernunftbelege auch nur im entferntesten zu stören im Stande wäre.. . Oft geschah es, daß er eine ganze Rede, wie der Botaniker mit der Blume zu thun pflegt, gleichsam ein- zelnweise entblätterte". Aber Szent- K i ra ly i . obgleich eines der bedeu» tendsten Glieder der Opposition, ging nichtsweniger als durch Dick und Dünn mit derselben; im Gegentheile schloß er sich in nicht unwichtigen Fragen zuweilen von seinen Parteigenossen ab. Seine Selbftsiändigkeit opferte er weder feiner eigenen Partei, noch einer andern. Albert Hugo meint, indem er die Silhouette des in Rede Stehenden zeichnet: „Obwohl bei Szent .Ki rä ly i die deutsche wis- senfchaftliche Bildung jede andere über» ragt. so hat sich doch der ungarische Staatsmann nie besonders in jene fco« stige deutsche Salmiakopposition ge> funden, welche die Majorität der unga» rischen Deputirtenkammer nach dem glorreichen Systeme R 0 t t e c k's und Welcker's inspirirt". So geschah es denn, daß er, wenn er auch die Haupt» ausgangspunkte der Opposition beide« hielt, vieles von den in das Reform» wesen eingeschlichenen Oppositionslehcen, an die sich manche seiner Gesinnungs» genoffen hartnäckig anklammerten, schon auf dem Reichstage von 1843 über Bord warf. Die conservative Partei ließ nichts unversucht, ihn für sich zu gewinnen, aber vergebens. Selbst als die Revolu» tion ihren „entschiedenen" und „unbeson- nenen" Fortschritt nahm, ließ er sich auf seinem eingeschlagenen Wege nicht be> irren. Kossuth, der von ihm in man» cher Richtung mächtig beeinflußt wurde, wich ihm lange nicht von der Seite; aber der Gegensatz zwischen Beiden wurde immer größer, und da Szen t«Kira ly i trotz seiner ungewöhnlichen Willens» und Charakterstärke nicht den Muth besaß, dem Manne, dessen Namen die Revolu» tion bereits zu einer Zandesgewalt er- hoben hatte, entschieden entgegen zu treten, so zog er sich lieber selbst zurück. Als im März Louis Graf B at thyäny mit der Bildung eines Kabmets betraut wurde, erwartete Alles, daß Szent. K i ra ly i . einer der populärsten und dabei fähigsten Männer, einen Platz im neuen Ministerium einnehmen werde. Doch dem war nicht so. Er sollte bald einen ungleich höheren Posten er» halten, indem er zum Grafen von Ja- zygien und Cumanien ernannt wurde, welche Würde im Vormärz der jeweilige Palatin bekleidete. I n dieser Stellung war er berechtigt, den Platz im Ober« hause einzunehmen, aber die hierzu an ihn erlassene Einladung lehnte er mit der Bemerkung ab: ,seine Charge mache ihn noch nicht appartementsfahig an der Tafel der Magnaten". Indeß be« suchte er in jener Periode schon selten das Unterhaus, und bereits gegen die Mitte des September kehrte er mit llr« auf seinen Generalcapitänposten Als der Kampf im Süden aus-
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Szedler-Taasse, Band 42
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Szedler-Taasse
Band
42
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1880
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
356
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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