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Aent-Märiay 400 -Märtony
über, dem es ja bisher eine tsi'i'Ä jueosu
gewesen.^
Szent Marilly. Franz (ungarischer
Verschwörer, hingerichtet zu Ofen
am 20. Mai 4793). Franz. ein Sproß
der uralten ungarischen Adelsfamilie
Szent.Ma.r iay von Erdö «Teleki,
war Advocat und eines der Häupter der
Verschwörung des M a r t i n o v ics
Md. XVII , S. 30), durch welche gegen
Ende des t8. Jahrhunderts Ungarn der
Krone des Habsburgerhauses entrissen
werden sollte. Er hatte die Insurgirung
des Kaschauer Districtes über sich ge«
nommen. Wie bekannt, wurde aber die
Verschwörung entdeckt und er mit
zweien seiner Genoffen Hajnöczy und
Laczkovicz am 16. August 1794 in
Pesth verhaftet. Am 28. April 179»
fällte die königliche GerichtStafel in Ofen
das Urtheil auf Tod durch Erhängen-
die Septemviraltafel, an welche Szent.
Mä,riay dagegen appellirte, bestätigte
daS Urtheil, welches der Kaiser am
7. Mai unterzeichnete, worauf am 20.
die Execution erfolgte. Im „viotion-
lQar<iUil.ns äs 1a üu Hu äix-
kuitiöms 5iöo1s (I^onäreg 1800, 8".)
?oiu6 I I I . pHss. 400 ist der Name
Szent« M ä r i a y zu S z e r t m ä r i a y
entstellt.
Die Szent 'Mär iay von Erdö-Teleki
sind eine im Heoeser Comitate noch heute
ansässige Familie, deren Stannnregister bis
in die erste Hälfte des !4. Jahrhunderts
zurückreichen. Um !334 wird ein Kambert
uls Stammvater dieses Geschlechtes genannt,
welches den Namen Szent 'Märiay erst
im 15. Iahrhundett mit Emerich und dessen
Gattin Elisabeth geborenen Run annahm.
Von diesem Paare geht das Geschlecht in
ununterbrochener Folge bis auf die Gegen«
wart fort. Das heutige Haupt der Familie
ist Ludwig, Stuhlrichter zu Kraszn6 im
siebenbülgischen Kreise Szilägyi, 2omly<5. dem seine Gemalin Anna geborene Farkus
drei Kinder.- Desiderius, Ludwig und
Nosa, gebar. Einem Nebenzweiae dieser
Familie aehört der vorgenannte Verschwörer
Franz Szent»M6riay an.
2zent-Märt0l!y, Ignaz (Priester
der Gesellschaft Jesu. geb. zu Ko t i r i
in der Agramer Diöcese Croatiens am
28. October 1718, gest. in Croat ien.
nach S t o e g e r bereits 1?93, nach
8afar ik erst am 13. Februar 4806).
Im Jahre 1733 trat er zu Wien in den
Orden der Gesellschaft Jesu ein, sicd auf
daS Lehramt vorbereitend, in welchem
er später zu Graz als Professor der
Philosophie, dann als solcher der Ma>
thematik wirkte. Als 1749 König I o«
hannV. von Portugal von dem da«
maligen Jesuiten» General Franz Reh
^Bd. XXV, S. 342^ sich aus dem
Orden einige der Mathematik besonders
kundige Mitglieder erbat, welche mit
der Aufgabe betraut werden sollten, die
Grenzen der spanischen und portugiesi.
schen Besitzungen in Süd-Amerika end.
giltig festzusetzen, siel die Wahl auch auf
Szent ' Mä rt o ny, der nun an seinen
neuen Bestimmungsort abging, wo er
unter Oberleitung deS königlichen Astro-
nomen seine Arbeiten nach zehn Jahren
ordnungsmäßig zum Abschluß brachte.
Da laut deS bei seiner Anstellung ihm
eingehändigten DecreteS nach beendeter
Aufgabe seiner Rückkehr in die Heimat
nichts im Wege stehen sollte, so schickte
er sich auch im Jahre 1760, als er
von seinen OrdenSoberen zurückberufen
worden war. zur Heimreise an. Aber
bei Vorweisung seiner Zurückberufung
nach Europa wurde ihm das Decret ent-
rissen, und sofort verhaftet, mußte er
mit noch anderen Missionären 17 Jahre
lang in den Kerkern von Ulyssipon
schmachten. Erst durch Vermittlung der
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Szedler-Taasse, Band 42
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Szedler-Taasse
- Band
- 42
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1880
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 356
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon