Seite - 106 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Szedler-Taasse, Band 42
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öteri) Joseph 106 , Sigmund
zu PreLLburg lüten iler Nönigin Mar ia Ohe-
r? 5 iü ihr ^loliHiuur pro re^s nostro zu".
im Besitze des Herrn AloiS von F ay ; —
„Dik Vl5türmung nni> Nekreinng Gkens unn
Gurken im Jahre 16ss", — und „Hhristns
uor der Kreuzigung", beide Eigenthum des
Pesther Nat'onalmuseums und daselbst
aufgestellt. Dies sind die bekanntesten
und großartigsten Werke deS Künstlers,
der. wie auS dem Vorstehenden zu ent-
nehmen, auch sein Brod mit Thränen
aß. Wie mangelhaft auch seine Vor«
bildung gewesen sein mag. so hat er sich
doch durch fieißiges Studium und Beob-
achtung der Natur später ungemein ver
vollkomm.net. Er hat es in technischer Rich«
tung zu einer wahren Bravour deS Hock
treibens gebracht und dabei Bilder von
20 Quadratzoll bis zu 3 Fuß Länge und
2 Fuß Breite mit gleicher Vollendung
ausgeführt. Zudem verstand er es. seine
Bilder äußerst geschickt zusammenzu«
stellen, offenbarte eine gründliche Kennt-
niß in der Anatomie seiner Gestalten
und seltene Genauigkeit in den Con-
touren, wie in der psychologischen AuS-
führung. in welcher er mit staunenS-
werther Feinheit Vollendetes leistete.
Wenn er auch in weiteren Kreisen unbe»
fannt geblieben, denn weder N a g l e r.
noch Tschischka. noch auch Professor
Dr. Exner in seinen „Beiträgen zur
Geschichte der Gewerbe und Erfindungen
Oesterreichs von der Mitte des achtzehn»
ten Jahrhunderts biS zur Gegenwart"
(Wien 1873) in dem Abschnitte Metall-
Industrie", gedenken Szentpeter i's.
so fehlte es ihm doch nicht an verdienten
Auszeichnungen von maßgebender Eeite.
So fertigte das Gremium der Wiener
Silberarbeiter dem Künstler im Jahre
4847 ein Ährendiplom aus; die Stadt
Neusohl sandte den Ehrenbürgcrbrief;
für sein in London ausgestelltes Werk erhielt er ein officielles Belobungsdecret.
und die Pariser Akademie der Künste
ernannte ihn zu iknem Mitgliede; dann
besaß er nock von verschiedenen Städten,
wie Wien, München. London u. s. w..
Ehrendiplorne. Alle diese Auszeichnen«
gen, wie seinen Treibhammer, auf wel>
chem er so herrliche Werke zu Stande
gebracht, schenkte er kurz vor seinem Tode
der Innung der Pesther Silbcrarbeiter,
bei welcher sie zur bleibenden Erinnerung
an den Künstler aufbewahrt bleiben.
Dnrch seine vorherrschende Beschäftigung
mit kirchlicden Schmuckstücken. Para-
menten u. dgl. wurde sein Geilt in den
späteren Tagen auf das religiöse Gebiet
hingezogen, und die lohten zehn Jahre
seines Lebens verwandte er auf die Aug.
arbeitung einer religiösen Schrift, die er
ursprünglich in ungarischer Sprache
niederschrieb, dann aber selbst ins
Deutsche übersetzte. Das Manuscript
faßte 30 Bogen, und hatte er die Absicht,
es in Berlin auf eigene Kosten drucken
und dann durch Missionäre colporliren
zu lassen. Der Tod, durch den er im
hohen Alter von 81 Jahren der Kunst
entrissen wurde, trat hindernd dazwischen.
Beilage zur Augsdurger Posi'Zcituna (4".)
l853. Nr. 2k. — Nürnberger (5.»rre.
spondcnt l!>55. Nr. 8 im Feuilleton, —
Naldhcim'ö illustrirte Zeitung (Wien.
Kl.Fol.) l2. Juli t«62.
Szentftetery. S'gmund (dramatischer.
Künstler, geb. zu Rohod im Sza«
bolcser Comitcue Ungarns am 31. Juli
1798. gest. ;u P esth am 13. December
1838). Der Sohn eines reforrnkten
Predigers, besuchte er die Schulen in
SHrospatak und Debreczm, ging aber
nach beendeten Studien, von unbe-
zwingbarer Neigung zur darstellenden
Kunst getrieben, gegen den Willen seiner
Eltern 18l3 zum Theater. Und nun be«
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Szedler-Taasse, Band 42
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Szedler-Taasse
- Band
- 42
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1880
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 356
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon