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IuooiQota insäi^oium HuuFarias st Irku-
s^ivanias ^losraxlÜH (I^ixsillo 1774, 8<>.)
Szenttey, Joseph (ungarischer Dich
ter. geb. zuPreßburg am 28. August
4800, gest. im Jahre 1857). Die Stu
dien machte er zu Päpa. Ofen und Pesth.
Um sich seine Unabhängigkeit zu wahren,
wurde er Erzieher und blieb cs viele
Jahre hindurch. 1820 kam er in die
Gegend von Viffegrad, und in dieser
durch die Reize der Natur bekannten
Landschaft brachte er sieben Jahre in
voller Zurückgezogenheit zu, durch den
Anblick der großartigen Ruinen einer
thatenreichen Vergangenheit zu poeti»
schen Schöpfungen mächtig angeregt.
Viffegrad, am rechten Donauufer nahe
bei Waitzen gelegen, war in früherer Zeit
seiner gesunden Lage wegen ein von den
ungarischen Königen viel besuchter Auf»
enthalt, und in den Tagen des Mat»
th ias Corv inus stand die Königs-
bürg, heute Ruine, in herrlicher Pracht.
Dies alles war geeignet, den schwärme-
rischen Jüngling in dichterische Stim»
mung zu versetzen, und so entstanden da-
selbst viele seiner Original'Dramen, sowie
seiner Uebersetzungen der Meisterwerke
Schil le r's. Von ersteren nennen wir:
„^. öaöonaH", d. i. Die Hexen, „ ^ s«>-
", d. i. Das Grabgespenst. »SsN-
s«, d. i. Der Spieler,
sFasHaL", d. i. Der
Reiche aus Kalnok, „ ^
d. i. Der Meisterschuß, «
vsss^d. i. Die beiden Gatten der Frau,
die bisher genannten sämmtlich Trauer» spiele; ferner „ Z ^ Fssaö
d. i. Eine Nacht im Walde,
ssanz", d. i. DaS LooS, „^.näs-
d. i. Die Verlobungszeugen, diese drei
Schauspiele, und „^.s ö><Hö^üst5H", d. i.
Die Teufe'sbanner, ein Luftspiel. Von
Scbiller'ä Dramen übersetzte er die
„Räuber", „FieSco", „Cabale und
Liebe"; sodann „Don Carlos", „Maria
Swart", die „Jungfrau von Orleans",
die „Braut von Mestma" formgetreu,
Scenen daraus im ungarischen Taschen»
buche „Musivg." für 1828 mittheilend.
Femer übertrug er Schiller's „3ied
von der Glocke", deffen sämmtliche Bal-
laden und Romanzen und Anderes, zu-
sammen über 69 Gedichte, von denen
er mehrere im ungarischen Almanach
„Aurora" erscheinen ließ. Zu Beginn
der Dreißiger-Jahre, da er als Erzieher
zu Maglod nächst Pesth lebte, wendete
er sich der Journalistik zu. 1832 über-
nahm er die Redaction des „IHrgal-
koäü«, d. i. Der Gesellschafter, später
redigirte er das Blatt «ViläF«, d. i. Die
Welt. dann 1848 „Vuäapbsti kiraäö",
d. i. Pesth.Ofener Anzeiger, und 1850 für
einige Monate „I>e3ti Napiä", d.i.Das
Pesther Journal. Von seinen zahlreichen
oben genannten dramatischen Arbeiten
ist alles Handschrift geblieben. Von sei-
nen lyrischen Gedichten finden sich außer
in den schon erwähnten Taschenbüchern
noch manche in der „l lbbs" und in
anderen Blättern. Im Jahre 1831 er-
wählte ihn die ungarische Akademie der
Wissenschaften zum correspondirenden
Mitglieds. 1833 wurde er Mitglied der
Kisfaludy. Gesellschaft. Ob eine von
hm bereits in den Dreißiger»Iahren be»
gonnene „Synonymik der ungarischen
Sprache" auch zum Abschluß gebracht
worden, ist mir nicht bekannt.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Szedler-Taasse, Band 42
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Szedler-Taasse
- Band
- 42
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1880
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 356
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon