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(Genealogie) 123 i) Barlaam
und welcher bis zu Ende des 18. Iahrhun»
dertS bei der Familie verblieb. Die Ver»
dienste der Sept ic ius, die dann, der
Sitte der Zeit folgend, den lateinischen Aus«
laut ius mit dem slavischen ki vertauschten
und den Namen durch Beifügung deS z zum
S slavisirten. sich also Szeptycki schrie«
den. werden schon im Privilenium des Für»
sten Leo. dann in jenem CasimirS des
Gcohen 6<io. Grodek l469, sowie in dem
Stephan Bathory's vom 2. April i582.
eingetragen bei den l^. ?. Bernaroinern in
Lemberg Iidor 260, x- 2l98 Vyris. «Lounä»,
xost I'raui 8. ?stri r. <730, wiederholt
aufgezählt. Aus Griechenland, wo die Sep.
ticier im dritten und vierten Jahrhunderte
n. Chr. ansehnliche Aemter bekleideten, kam
ein Zweig der Familie nach Ungarn, wo,
wie alte ungarische Chroniken, so jene von
A. Camoneso melden, derselbe im eilften
Jahrhundert ansässig war. Dort befand sich
ein Szeptyct i im Rathe und als Feldherr
deS Königs Coloman. Ein Hyazinth
Szeptycki wird als der Erste bezeichnet,
der das Christenthum angenommen. Bisher
waren wir den Mittheilungen gefolgt, welche
oberwähnte Genealogen zusammengestellt.
Für uns sind die Szeptycki ein uraltes
Bojarengeschlecht im ehemaligen Rothreußen,
das wohl schon im 12. und 1-3. Jahrhundert
bekannt und seitdem in ansehnlichen welt«
lichen und kirchlichen Aemtern bedienstet
war. Sie besaßen und besitzen noch im
heutigen Galizien zahlreiche Güter, nament«
lich im Przemysler Kreise. Viele von ihnen
bekleideten hohe Kirchenämter, so war ein
Nicephor Sz. General der Basilianer«
Klöster in Polen und Lithauen, Varlaam
Bischof in Lemberg, Halicz und Kamieniec,
Athanafius Bischof in Lemberg und ein
zweiter Athanasius Bischof von Prze«
niysl, und dieselbe Würde bekleidete Kesn
Ludwig, Mar t in war Titular - und
Hieronhmus Anton wirklicher Bischof
von Plock; Andere standen in hohen Kriegs«,
Staats» und Hofdiensten, so Hieronhmus,
FlügeliAdjutant des Königs Stanis laus
August. Johann war Reichstagsabgeord»
neter in den Jahren 1870—1874, Joseph
kön. polnischer Senator, ebenso Simon,
Stephan kämpfte unter Sobieski vor
Wien gegen die Türken. Viucenz Leo war
General in der polnischen Revolutionsarmec
t83l, nicht zu reden von den zahlreichen
Schwertträgern, Mundschenken, Truchsessen. Landesjägermeistern. Kastellanen, Starosten.
Bannerträgern, welche die Familie aufzu»
weisen hat. — Was nun die Frauen dieses
Geschlechtes anbelangt, so gehören sie aus.
schließlich den edelsten polnischen Adelsfami»
lien an, und wir finden unter diesen in den
Stammregistern die Namen der Dzie»
dusz ick i . Ku ropa tn i ck i .Ch ro»
nowSki. IedochowSki , Lancko-
ron sk i , Trembinski, Komorowski,
Stadnick i , Czacki, Bodrowsk i ,
Ostrorog, Fredro u. A. Ueber den heu<
tigen Stand der Familie, welche nur noch
in den Nachkommen des Grafen Johann
aus dessen Ehe mit Sophie geborenen Gräfin
Fredro blüht, gibt die angeschlossene Stamm»
tafel genauen Nachweis.
I I . Besonders denkwürdige Sprossen der Familie
ZZeptyeki. t. Athanasius (I.) ll"he die
besondere Biographie S. 122). — 2. Atha-
nasius (II.) (gest. !773), Andere nennen
ihn Alnastasius Andreas; er war ein
Sohn des Truchseß von Smolenst Ste>
phan und der Sophie Daszkiemicz.
In den geistlichen Stand getreten, wurde er
nach Rom geschickt, wo er im Jahre 1?5U
die theologischen Studien beendete und dar<
aus die Doctorwürde erlangte. In seine
Heimat zurückgekehrt, ward er Provinzial,
der Basilianerklöster in Sambor. 1762 Abt
zu Kaniow und zuletzt Bischof von Prze«
mysl, Sonok und Sambor, als welcher er
auch starb. — 3. Varlaam, auch Vasilius
zVarlaam (gest. im Jahre 1713). jst ein
Sohn des A l e x a n d e r Zachar iaS,
Schwertträgers von Przemysl, und der
Eoa L i t y n s k a aus dem Geschlechte
Grzymala. Szeptycki war ein Ruthrne,
und wie es noch unter Johann Sobieski
und August I I . viele ruthem'fche Adelige
gab. welche nicht zur lateinischen Regel über»
getreten, sondern sich an die Union hielten,
so waren denn auch Alerand er und sein
Sohn Barlaam — was Balthasar l>e<
deutet — Unirte. Der Basilianer Barlaam
befand sich im Jahre 1680 mit seinem Bi.
schofe Szum lau Ski auf der denkwürdigen
Zusammenkunft zu Lubolsk, auf welcher die
Vereinigung der Union und Nichtunion ge>
plant wurde. Den größeren Theil seines
Lebens, über 40 Jahre, hielt er sich auf dem
heute griechisch < katholischen im Zloczower
Kreise gelegenen Metropolitangute Uniow,
einer damaligen Basilianerabtei, auf, für
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Szedler-Taasse, Band 42
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Szedler-Taasse
- Band
- 42
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1880
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 356
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon