Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Lexika
Wurzbach-Lexikon
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Szedler-Taasse, Band 42
Seite - 129 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 129 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Szedler-Taasse, Band 42

Bild der Seite - 129 -

Bild der Seite - 129 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Szedler-Taasse, Band 42

Text der Seite - 129 -

i) Leon Ludwig 129 i) Leon Ludwig richtete, wie er denn überhaupt darauf Bedacht nahm, in seinem Kirchensprengel dem lateinischen Ritus so weit als mög lich Eingang zu verschaffen. Auch auf die Wahl entsprechender Priester richtete er sein Augenmerk; keiner gelangte zu einem Kirchenamte, der sich nicht mit den nöthigen Kenntnissen auszuweisen vermochte. Die bisherige Sitte, Leute ohne Bildung und höheren kirchlichen Sinn zu den Geheimnissen deS Altars zuzulassen, ward von ihm strenge ver» pönt, und nur würdige Priester wurden für das heilige Kirchenamt erkoren. Wenn irgend ein Patron Jemand für eine kirchliche Stelle in Antrag brachte, dann war die erste Frage des Bischofs, ob auch ein hinreichender Kirchenfond vorhanden sei; war dies nicht der Fall. so verweigerte er die Ernennung, denn der Priester sollte mit den erforderlichen Miiteln zu einem würdevollen Auftreten in seinem Kirchenamte ausgestattet sein. Den von seinem Vorganger begonnenen Bau der Kirche deS h. Georg in Lew., berg setzte er aus eigenen Mitteln fort, berief an dieselbe die erforderliche Zahl von Geistlichen, erbaute den erzbischöf» lichen Palast und die Häuser für die Domherren. Das päpstliche Collegium der Theatinec nahm er in seinen beson« deren oberhirtlichen Schutz. Die Stauro« pigier begannen all dieser Reformen wegen Streit mit ihm, aber er ließ sich dadurch nicht beirren; versöhnlich und dabei entschlossen, ließ er sie gebaren, bis sie sich endlich im Jahre 4737 be- ruhigten. Nun aber eröffneten sich ihm persönlich glanzende Aussichten für die Zukunft. Der Metropolit Wolodkie- wicz hatte sich ihn zum Coadjutor aus» ersehen, der König dies am 7. October 1762 genehmigt, und nun ging der An« trag zu seiner Ernennung zum Coadju» v. Wurzback. bioar. Leiikon. XI.II. lGedr. tor oum tutura. 5Uoos58ioQ6 nach Rom. worauf im Jänner t763 die Bestätigung durch Clemens XII I . erfolgte. I l Lemberg wurde von Seite der Geistlich, keit und der studirenden Jugend diese Ernennung auf daS festlichste begangen. Leon. dessen Familie damals bereits großen Einfluß in der Kirche und bei Hof hatte, war ein Liebling deS Königs. Sein Vetter HieronymuS Anton war Bischof zu Plock. Sein eigener Bruder S imon saß als Castellan von Przemysl im Senate. Der alternde Me- tropolit Wolodkiewicz überließ ihm immer mehr und mehr die Functionen deS kirchlichen Amtes und mit Decret vom 28. August 1768 übertrug er es ihm zuletzt ganz. sowohl in srMtualj- dus als temporalidus. Und nun wid< mete sich Szeptycki mit allem Eifer den Geschäften seiner hohen Würde. Zunächst erlangte er vom Lemberger Tribunal ein Decret, welches die Zurück« gäbe des Dorfes Perehinsko an die St. Georgskirche anordnete (1763). dami erhöhte er die Dotation für die Seminar-Alumnen, stiftete ein eigenes Capital für die Weltgeistlichen, welche zum Domcapitel gehören sollten. Mit den Basilianern führte er unablässig heftigen Kampf, weil sie sich einerseits größere Macht in der Kirche, anderseits manche Besitzungen, worauf sie kein Recht hatten, seit Jahren anmaßten. Lange Zeii hatte er die Absicht, sie ganz aus der Lemderger Kirche und dann aus den übrigen Diöcesen zu verdrängen. Aus diesem Grunde bestellte er auch an seiner Kathedrale Weltgeistliche und ver- wendete die von seinem Vorgänger Athanasius zu einem Seminar für Weltgeistliche legirte Summe zu diesem Zwecke. Nie und wo er. nur immer konnte, beschrankte er den Einfluß des 26. Sept. l880.) 9
zurück zum  Buch Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Szedler-Taasse, Band 42"
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Szedler-Taasse, Band 42
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Szedler-Taasse
Band
42
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1880
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
356
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich