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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Szedler-Taasse, Band 42
Seite - 148 -
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Seite - 148 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Szedler-Taasse, Band 42

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) Johann 148 ) Emerich Facsimile der Unterschrift: «ZaersnoL?- I8 väQ II23 Varmos^ei tovet" vorhanden. !. Der Name des Personals Szerenc s y erin< nert an jenen des treulosen hochoerrätherischen und die christliche Kirche schändenden Fünf, kirchener Bischofs Johann Szerencsens, der ein bleibendes Brandmal seines Standes ist. Ts war zur Zeit König Ferdinands I., im Jahre 1228. in welchem der Mönch und nachmalige Cardinal Mar t in uzzi seine verbrecherische Rolle spielte. Der Sultan rüstete sich wieder zum Kriege mitFerdi» nand. Zapolya begann seine Verbindun« gen in Ungarn von Neuem anzuknüpfen und bediente sich zu diesem Zwecke Georg Mar tinuzzi's. Dieser, von Geburt Croate, eigentlich Utischenitz genannt, zog es vor. den wohlklingenden Namen seiner Mutter, einer geborenen Venetianerin Namens Mar< tinuzzi zu führen. Als achtjähriger Knabe kam er an den Hof deS Johann Coroi, nus, der ihn nach Naidahunyad in Siebenbürgen sandte. Dort lebte er vergessen und in größter Dürftigkeit dreizehn Jahre. Zwanzig Jahre alt, fand er als Kammer« Heizer Dienste bei der Gräsin von Zips, gleichzeitigen Herzogin uon Teschen. Da ihm diese Stelle gar nicht behagte, trat er als dienender Bruder in den Einsiedlerorden der Pauliner, in welchem er sich bald durch sein Talent bemerkbar machte. Er studirte Philosophie und Theologie und wurde Prie, ster. Bald kam er als Prior in die Ein, siedelei zu Czenstochau in der Woiwodschaft Kratau. wo er sich dem damals flüchtigen Zapolya anschloß. Dreimal wanderte er zu Fuß nach Ungarn, brachte Geldunter» stützungen und veranlaßte Werbungen im Lande. Als dann Sultan Suleimans Rüstungen immer bekannter wurden, brach auch Zapolya in Ungarn ein. König Fe» din and aber hatte von den Vorbereitun« gen desselben genaue Kenntniß erlangt. Ste» phan R«vay stand bereits in Kaschau, den Empörer zu empfangen, und Katzianer hatte den Befehl, mit dem Ersteren sich zu vereinigen; aber die böhmischen Söldner empörten sich zu Trencsin, schlechte Wege verzögerten Kahianer's Marsch, und so wurde Rsvay einzeln angegriffen und ge« schlagen. Da traten auch Z ap olya'S An« Hänger offen hervor und strömten ihm zu. Ferdinands Feldherren waren indeß un« thätig geblieben und halten es versäumt, Zapolya vor der Ankunft S u le im a n s zu besiegen. Dieser aber erschien nun mit einer ungeheuren Heetesmacht. Auf der Ebene von Mohäcs schändete Zapolya das Un« garthum, indem er vor den Sultan trat und ihm die Hand küßte. Auf demselben Felde gelangte nun auch die ungarische Krone in Sule imans Hände. Der Kronhüter Peter Persnyi ^Bd. ^ ^ , S. 484, Nr. 47), der damals zu König Ferdinand hielt, wurde von dem Fünflirchener Bischof I o» HannSzerencsens überfallen und sammt der Krone dem Sultan üversanot. Der Hoch» verräther Mart inuzz i ward am 17. De< cember 1531 von der Nemesis ereilt. — 2. Auch bringt uns der Name Szerencsy den königlich ungarischen Schatzmeister Gme- rich Szerencsss ins Gedächtniß, der als verkappter Jude erst in neuerer Zeit Gegen» stand einer interessanten literarischen Debatte war. Emerich Szerencsss, bekanntlich unter Wlad is laus I I . uno Ludwig I I . königlicher Schatzmeister, hätte sich nach un» garischen Quellen vor seiner Taufe Salo» mon genannt; spätere jüdische Forschung wies. nach, daß er ursprünglich At t i la Se. nior hieß. Diese jüdischen Quellen bringen ferner folgende Enthüllungen über ihn: daß er zur Taufe in Folge seiner Beziehungen zu einer christlichen Dame gezwungen worden sei; daß er als Scheinchrist noch an seinem Volke und seiner früheren Religion gehan» gen; daß er jeden Freitag Almosen an jüdi» sche Arme ausgetheilt habe; die Ofener Ge» meinde, welche er verleumdet sah, nahni er in seinen Schuh; die Prager Gemeinde, die in Gefahr war, vertrieben zu werden, rettete er. Zwei jüdische Kinder, deren Vater sich in Oesterreich hatte taufen lassen, nahm er nach dem Tode ihres Ernährers in Protec» tion und verwendete hierauf 200 Thaler» Vor seinem Hinscheiden bekannte er weinend und schluchzend vor Juden, daß er die be» gangene Heuchelei bitter bereue. Sein Vater hieß Ephra im; seine Söhne Abraham und Ephraim lebten als Juden in Ofen. Zwei berühmte Rabbiner. Meir Katzen» ellenbogen in Padua und Elias Leui in Constantinopel. erklärten den ungarischen Schatzmeister Emerich Szerencsss nach dessen Tode für ein wirkliches und treues Mitglied dcr Iuoenheit. Aber noch bei seinen Lebzeiten scheinen diese Meinung die Huszaren und Haiduken getheilt zu haben, welche am Z. Juni 1523 Emerich 6 Haus
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Szedler-Taasse, Band 42
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Szedler-Taasse
Band
42
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1880
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
356
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
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