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134 H^igäigeti
zessm von ^Orleans. Die , Bombe"
braute unter der Ueberschrift „Paul
Sziglavy" ihr Bildniß.
Die Bombe (Wiener Spott« und Witzblatt.
VI. Jahrg. (30. Juli <376). Nr. 30.
Porträt. Ebenda. Lith. von Gabor.
Szigligeti. Eduard (ungarischer
Schauspieler, D i rec tor des un«
ganschen Nationaltheaters zu Pefth, geb.
zu Großward ein 18. März !814,
gest. zu Pesth 20. Jänner 1878). Sein
eigentlicher Tauf» und Familienname ist
Joseph Szathmäry. und sein Vater
war ein angesehener Advocat in Groß«
wardein. Schon als Knabe verrieth
Joseph große Neigung für das Theater
und liebte es vor allem, mit seinen Ka>
meraden Komödien aufzuführen. Aber
immer mußte er den Eltern gegenüber,
die ihm eine vortreffliche Erziehung an»
gedeihen ließen und gegen seinen Plan,
das Theater als Lebensberuf zu wählen,
entschiedene Einsprache erhoben, seine
Lieblingsneigung unterdrücken, und so
machte er den gewöhnlichen Gang der
Vorbereitungsstudien durch und wurde
1832. 18 Jahre alt, dem königlichen
Ingenieur Johann Warga bei der
KöröS.Regulirung als Praktikant bei«
gegeben. Nach zweijähriger Dienst,
leistung bei diesem Unternehmen mußte
er sich zum Studium der Geometrie und
zur Erwerbung deS IngenieurdiplomS
nach Peslh begeben. Daselbst aber be>
schäftigten ganz andere Gedanken den
angehenden Geometer: statt sich für den
ihm aufgedrungenen Beruf auszubilden,
hing er seiner alten Vorliebe für die
Bühne von Neuem nach, und oft wan-
derte er nach Ofen, um den ungarischen
Theatervorstellungen beizuwohnen. Der
Drang. Schauspieler und dramatischer
Dichter zu werden, regte sich immer leb» hafter in ihm und nach kurzem Kampfe
führte er sein Vorhaben auch aus. Um
jene Zeit, 1834, wurde er von Gabriel
Döbrentei sBd. I I I , S. 340^. der
vom Pesther Comitat mit der Leitung
des Ofener Theaters betraut war. als
Schauspieler, Chorist, Tänzer und über»
dies noch als Inspicient anfangs mit 12,
spater mit l4 Gulden Monatsgage
engagirt. Da er aber durch Beibehal»
tung des Familiennamens seinen ohnehin
gegen ihn erbitterten Vater nicht noch
mehr reizen wollte, so bat erDöbren-
tei, ihm einen Theaternamen, nur
einen recht schönen, zu geben. Auf diese
Bitte nahm derselbe aus seiner Biblio«
thek das nächstbeste Buch, das ihm in
die Hand kam, Alexander Kisfa ludy 's
„Sagen", öffnete es und laS die erste
Zeile der aufgeschlagenen Seite: „821-
FliZstdsn io^unk ölni", d. i. I n Szi>
gliget werden wir leben". — „Der Name
Szig l iget i wird für Sie gut sein,
eS ist wirklich ein schöner Name",
meinle Döbrentei . Szathmä.ry
hatte nichts dagegen einzuwenden und
wählte nur noch an stelle seines Tauf»
namens J o s e p h den Vornamen
Eduard und hieß also von da ab:
Eduard Sz ig l iget i . Hie und da
wird er als Joseph Sz ig l i ge t i aus-
gesührt, was aber nach dem Erzählten
unrichtig ist. denn nur so lange er seinen
Familiennamen Szathmä.ry führte,
nannte er sich auch J o s e p h . So
wurde Sz ig l ige t i der erste ruhmreiche
Ahne eineS neuen Geschlechts. Und aiS
er später mit seinem angenommenen
Namen so große Erfolge erzielt hatte,
erbat er sich von seinem König die Er»
laubniß, denselben fortführen zu dürfen,
und erhielt ihn, vom Monarchen für
seine Verdienste in den Adelstand er«
hoben, zum AdelSpradicate. — Unter
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Szedler-Taasse, Band 42
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Szedler-Taasse
- Band
- 42
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1880
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 356
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon