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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Szedler-Taasse, Band 42
Seite - 157 -
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Seite - 157 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Szedler-Taasse, Band 42

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SzigUgeti 157 S^igligeti eigenen Collegen einen silbernen Pocal. Die erste Aufführung seineS hundertsten Stückes „Struensee" am 27. December 1872 benutzte daS Publicum gleichfalls zu einer ihm öffentlich dargebrachten Ovation, und am 8. October 1872 ver» lieh ihm Seine Majestät der Kaiser daS Ritterkreuz deS Franz Ioscvh-Ordens. Kurz nach seinem Tode gelangten zahl» reiche Anfragen und Anträge von Thea« terdirectoren und Agenten wegen Auf< führung seiner Dramen auf deutschen Bühnen an seine Witwe. Als auch das Wiener Burgtheater die Abficht kund- gab, eines der hervorragendsten Werke S z i g l i g e t i'S zur Aufführung zu bringen, wandte sich die Familie des Dichters an Ludwig Döczy in Wien mit der Bitte, ein geeignetes Stück für die erste deutsche Bühne auszuwählen. Bezüglich der Auswahl und Bearbei« tung der übrigen für das deutsche Theaterrepertoire geeignet erscheinenden Dramen setzte sich die Familie mit dem damals (1878) in Pesth verweilenden dramatischen Schriftsteller Julius Ro- sen M . XXVI, S. 339) ins Einver- nehmen, und steht die Ertheilung des Aufführungsrechtes der Stücke nur den Erben Szigl igeti 's zu. Ob bei dem Verhalten der Ungarn gegen daS Pesther deutsche Theater, dem der Lebensfaden gegen alles Recht Knall und Fall (1880) abgeschnitten worden ist. die human» literarischen Maßregeln der Hinterblie» benen des Dichters irgend einen prak« tischen Werth haben, steht dahin. Die Leiche Szigl iget i 's wurde in fest« licher Weise bestattet. Die Mitglieder der Akademie, von dem Grafen Lo- nyay und Anton Csengery. die Kisfaludy. Gesellschaft, von Michael Horväth und Moriz Lukacs, die Petöfi.Gesellschaft, von Moriz I6kai geführt, folgten dem Sarge. Universität. Museum, Polytechnikum, Theaterschule, Mufikakademie waren vertreten. Von der Regierung sah man die Minister Tröfort und Perczel und Staats« secretär Baron Kemöny. Die Schleifen der Kränze, mit denen der Sarg ge« schmückt war, hielten Aug. GregusS, Baron Friedrich Podmaniczky, Ed. Paulay, Franz Naday. Ed. Na» day, Iul . Vizväry u. A. Auf dem Friedhofe sprachen Prof. Vä.rady im Namen der Petöfi-Gesellschaft und Re- gifseur Eduard Paulay in jenem des Theaters. Ein eigenthümlicher Zwischen, fall aber fand auf dem Trauergange statt. Als der Sarg vor dem National« theater auf den Leichenwagen gehoben ward, konnte der Zug sich mehrere Minuten lang nicht in Bewegung setzen, denn auf der andern Seite des Kerepeser Boulevards versperrte ein zweiter Lei- chenzug den Weg. Beide schienen au Großartigkeit miteinander zu wetteifern. Endlich traten die zwei stillen Wan« derer in ihren Särgen den letzten Gang unter den Klangen derselben Trauer« musik nebeneinander an. Auf jenem anderen Sarge stand geschrieben: ,Ka« tharina von Mocsonyi". Eine fast wunderbare Fügung deS Schicksals. Diese Dame war viele Jahre lang die treueste Beschützerin und Freundin Szi« gligeti's und seiner Familie', sie oe« suchten ihr Haus. wo sie stets die herz- ichste Aufnahme fanden. Welches Stück deS Dichters auch aufgeführt wurde, sie war zugegen vom Beginn bis zum Schluß. Da geschah es, daß ein naher Verwandter der Familie MocSonyi von seinem Hausmeister, einem ehema» ligen Portier des Nationaltheaters er« stochen wurde. Der Untersuchungsrichter sammelte Daten über das Vorleben deS
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Szedler-Taasse, Band 42
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Szedler-Taasse
Band
42
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1880
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
356
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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