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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Szedler-Taasse, Band 42
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Aigligetr 160 SzigUgeti N1Q036N kas«, d. i. Außen hui. innen pfui. Lustspiel in Versen, in fünf Auf. zügen (l858). Von der ungarischen Aka< demie mit dem Preise von hundert Du< caten gekrönt und in Stephan Toldy's „Xsuiöeti S2iud,22!« abgedruckt. — »I^e» lono", d. i. Das Findelkind. Volksstück (l863); mit dem Preise von 80 Ducaten gekrönt. — „lV. Nsla«, d. i. Bsla IV. Tragödie; mit dem Teleki-Preise gekrönt (l870). — ^H. 1ronlcsr68ö«, d. i. Der Thronprätendent. Original»Trauerspiel in fünf Aufzügen. Aus der Karacsony.Stiftung mit dem Preise von 100 Ducaten gekrönt (l868). — „8tru.6u,3 so". Trauerspiel sl872); Szigl iget i 's hundertstes Stück. Nebst diesen Originalen bereicherte Szi» gligeti das Repertoire der ungarischen Nationalbühne mit zahlreichen Uedersehungen der Meisterwerke und beliebtesten Bühnen« stücke anderer Nationen, so „6g,ra<:sii"» von A., Shakespeare's „Komödie der Irrun. gen", Laube's „Graf Esser". „Die Waise von Lowood". „Der Pariser Taugenichts", „Christine von Schweden", „Marion de Lorme", Albini 's „Gefährliche Tante", „Richards Wanderleben" , „König Hein« rich I I I . und sein Hof" und noch mehrere andere. Vdnard Fzigligeti's Charakteristik als drama- tischer Dichter Ungarns. Seine ganze drama» tische Wirksamkeit bildet eine Epoche in der ungarischen dramatischen Literatur. Er schuf eine dramatische Schule, hob die Technik des ungarischen Dramas und verhalf der Handlung, die bis dahin von den ungari- schen Dichtern vernachlässigt war. zu ihrem Rechte. Gleich in seinen ersten Versuchen folgte er den Traditionen des ungarischen Dramas und schrieb historische Tragödien, in welchen er von seinen Vorgängern Karl K iö fa ludy und Michael Vö rösmarty einzig die patriotische Richtung und den Iambus übernahm. Der Erstere schilderte vorzugsweise die Beispiele des aufopfernden ungarischen Patriotismus, in welchen nicht viel dramatisches und noch weniger tragi« sches Element zu finden ist. Nnd wie dieser schrieb auch Vörösmarty vielmehr histo» tische Gedichte als historische Dramen. Szi» aligetz dagegen neigte nach der drama« tischen und tragischen Seite der ungarischen Geschichte hin und strebte nach einheitlicher und abgerundeter Handlung. Vierzig Jahre hindurch cultivirte er dieses Feld und bear» beitete beinahe alle nur einigermaßen drama» tischen Momente von der Zeit des h. Ste» pHan bis zur R6k6czy'schen Insurrec» tion... Seinen ersten Tragödien merkt man den Einfluß der französischen roman» tischen Schule an; er wendet sich in den» selben den finsteren Leidenschaften und den großen Verbrechen zu. Später klärt er seinen Geschmack durch das Studium der. großen europäischen Tragödiendichter; er tritt mit gelungenen Werken auf, und im Nachmit» tage seines Lebens schreibt er einige Tragö» dien, welche die früheren übertreffen und zu den besten ungarischen Werten dies« Gattung zählen, wie „H. tröukersso" (der Prätendent). » Valerie" u. m. a. Auch auf dem Feloe des Lustspiels begann er mit historischen Stücken, wandte sich aber bald der Gegenwart zu und liebte es. die sich immer mehr magyarisirende Hauptstadt zum Schau, platze seiner Vorwürfe zu wählen. Da er die höheren Classen weniger kannte, so griff er seinen Gegenstand am liebsten aus den mittleren Schichten der Gesellschaft. Dag komische Element schöpfte er meist aus dem Familienleben; seine LieblingssujetS sind das streitende und sich versöhnende Ehepaar, die herrschsüchtige Schwiegermutter, der gegen das Pantllffelregiment ankämpfende Gatte; die zum Zwecke einer guten Partie Auf« rvand treibende Mutter und Tochter. Hand« lung und Charakterschilderung verschmelzen in seinen Lustspielen besser miteinander als in seinen Tragödien, und die Lebendigkeit der Gestalten hebt die witzigen Wendungen der Erfindung. Mit seinen besseren Lust» spielen, wie: „I'sun 22 srQ?5 nlnossn, kkL" (Außen hui. innen pfui), ^^ama« (Die Schwie- germutter). „Nöuralom" (Frauenherrschaft) u< s. w. übertraf er nicht allein seine Vor- gänger, sondern auch seine Zeitgenossen. Wenn er sich dem niederen Lustspiel.Genre zuwendet, so bemächtigt sich seiner eine ele< mentare gute Laune... In Vollsstücken war er in seinem Element, und da erschloß er ein reiches ungarisches Leben, von dem seine Vorgänger sich nichts hatten träumen lassen. DaS Volks stück ist seine eigentlichste Schöpfung und stimmt mit den Eigenthum» lichkeiten seines Dichtertalents am meisten überein. Sein Gemüth war mehr sentimen» tal als poetisch, das niedrig Komische in größerem Maße sein Element als das höhere
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Szedler-Taasse, Band 42
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Szedler-Taasse
Band
42
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1880
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
356
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
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