Seite - 175 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Szedler-Taasse, Band 42
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ilägyi, Virgil i) Virgil
seinen im Buchhandel erschienenen Wer«
ken sino bekannt: ^^'sH-^Ha^sT-Hcr s g
ö>ts?l6ts a 76., 17.
, d. i. Nordamerika
und die Geschichte der pyrenäischen
Halbinsel im 16., 17. und 18. Jahr-
hundert (pefth 1831); — „ 6 s s ^ / a >
cl^maH", d. i. Gelinde Schmerzen.
Zwei Bände (Pcsth 1833): — ^ vs>
Hst tt^i") d. i. Wege des Schicksals.
Zwei Bände (ebd. 1833); — ^ tö>-
v67^sHeis ^'a^äs?-c5^) d. i. Von der
Verbesserung deS Gerichtswesens (Pcsth
1866, A. Kugler, 80.); — „.4 äa^o-
//^ets a?^o7io«!«'a ^>Hs^6"/i6H!", d. i. Zur
Frage der katholischen Autonomie (Pesth
1869. Aigner. 8«.).
(Queücn Mr Diographie. Ostdeutsche Post
(Wiener volic. Blait) 1861, Nr. 150, im
Feuilleton: „Virgil Szilägyi". — Presse
(Wiener polit. Blatt) 1862. Nr. 73, Abend«
blütt. — Wiener Zei tung. 1862. Abend-
klatt, Nr. 233: Das militärgerichtliche Ur«
theil gegen Virgil Szilägyi. — Ungarns
Männer der Zeit. Biographien unc> Cha»
rakteristiken hervorragender Persönlichkeiten.
Aus der Feder eines Unabhängigen (Prag
1862, A. G. Steinhauser, 12«.) S- 1^0. —
Allgemeine Zei tung (Augsburg. Cotta,
4«.) 1861, S. 1183 und 1186.— Hlas^ür
t, d. i.
Ungarische Schriftsteller. Sammlung von
Lebensbeschreibungen. Von Jacob Ferenczy
u, Ios. Danielik(Pesth 1556. Gust. Emich.
8v.). Bd. I, S. 556. Zweiter (den ersten er«
aänzeuder) Band. S. 418. — «Isisukor.
d. i. Die Gegenwart. Politische und litera»
rische Encyklopädie (Pesth 1838, G. Hecken«
ast, gr. 8°.) S. l83. — ^/a^ </v«^, NI«.-
i, d. i. Die Familien Un»
garns mit Wappen und Stammtafeln (Pesth
1860. Moriz Räth. 8°.) Bd. X, S. 717.
Zur parlamentarischen Charakteristik Virgil
SMügyi's. Der 1861er ungarische Land» —
oder wie es Vielen zu schreiben beliebt —
Reichstag, der das durch die Revolution von 1848 zerrissene Band zwischen Ungarn
und seinem Könige wieder knüpfen sollte,
zog die Aufmerksamkeit der politischen Welt
in hohem Grade auf sich. Wenn man die
Reden jener Versammlung mit Aufmelksam»
keit durchliest, so macht man einerseits einen
ganzen Cursus transleithanischsn Staats,
rechtes durch und kommt andererseits scbließ.
lich ;ur Frage: ob denn alles Blutvergießen
der Jahre 1848 und 1849 nöthig gewesen,
da der niedergeworfene Staat nun mehr
Rechte verlangte und auch erhielt, als ihm
in jenen Tagen der allgemeinen Bewegung
zu fordern in den Sinn kam. Ein aufmerk»
samer Vublicist betrachtete damals die ein-
zelnen Mitglieder drr Landtagstafel und ent>
warf ein? Reihe zutreffender Silhouetten.
Welche für die Geschichte des Reichstages
und seiner Paladine historischen Werth be»
halten. Anläßlich V i rg i lSz i l l igy i 'ö hebt
er seine Silhouette, die er mit manchem bio<
graphischen Beiwerk ornameniirt. mit folgen»
dem Ausruf an- „Ein Glas Zuckerwasser,
wenn ich bitten darf— Cs ist V i r g i l
Sz i lägy i , von dem ich sprechen will.
Man kann füglich nicht kürzer von ihm
sprechen, als er selber zu sprechen gewohnt
ist, und nachdem er sich bisher dadurch aus»
gezeichnet hat. daß er am meisten Zucker«
waster getrunken und dadurch dem Audi»
torium der Magen säuerlich geworden, so
lasse man auch mir ein Glas zukommen...
denn geht ja auch das Zuckerwasser auf
Negimentskosten und man weiß noch nicht
einmal, wer es bezahlen wird. Es ist ein
sauberer kleiner Großmann uut gekräuseltem
Kopfe und frischem schwarzen Barte. Frei«
lich zeigte er mit seiner zweistündigen Rede
nicht sowohl Gedanken als Lungenkraft, und
seitdem haben auch andere Sprecher bewie-
sen, daß es keine besondere Kunst sei, lang-
weilist zu werden. Doch all diesem mensch-
lichen und gemeinsamen Loose zum Trotze
knüpft sich ein eigenthümliches Interesse an
Szilä.gyi's erstes Auftreten in dem merk«
würdigen Parlamente, welches entweder daS
letzte, oder der Beginn glorreicher Iahrhun«
derte sein wird. Daß das Portentum der
Pesther Stadt, der Cicero der Philister und
Eisenfresser ein ganz gewöhnlicher Mensch
sei, kann man keineswegs sagen. Ein ge»
wohnlicher Mensch muß Etwas, sogar viel
lernen, erfahren und thun, bis die blei«
schweren Flügel der Fama seinen Namen
einigermaßen emportragen. Ihm eilt die
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Szedler-Taasse, Band 42
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Szedler-Taasse
- Band
- 42
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1880
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 356
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon