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S)ilagyi, Martin II. 479
-1777, H.. I^oovs, 80.) 'rouiiis I I I , p. 368.^
— 8. M a r t i n I I . (geb. zu Debreczin am 22.,
nach Anderen am 26. März 1748. gest. 4. No«
vember 1790). Sein Vater Samuel (gest.
1785) war Superintendent der reformir»
ten Diöcese jenseits der Theiß, und über
seinen Großvater, gleichfalls Mar t in mit
Vornamen, vergleiche den vorstehenden Ar<
tilel. Ma r t i n der Enkel, beendete seine
wissenschaftliche Ausbildung im Auslande.
Zweimal. 1767 und 1771, besuchte er das»
selbe, und zwar hörte er zuerst in Basel,
dann in Göttingen Vortrage aus Philo«
sophie. Physik und Mathematik. Aus letzteren
zwei Gegenständen erhielt er 1773 eine Pro.
fessur zu Särospatak und trat dieselbe im
September d. I . mit der Rede an.- «Oe
I»di1o5oi»tiig.s uaturaiis utilitatiduL iu äe-
ötrueuäo atksi5iQo". Mar t in vornehmlich
- ist es, der ebenso durch seine Vorträge wie
durch seine Schriften das Interesse für die
Naturwissenschaft weckte; er trug, der Erste,
Naturgeschichte vor und organisirte auch ein
physikalisches Museum. Die Titel seiner
Schriften sind: nOsiropkscUg, 2,2 22: X52e>
Qatonnak H <Ü2irus kiräi? slstsröl 26VSI-
tst^Zsröl ss visßitt äoiFaii-61 irott NiZto-
riä^»", d. i. Xenophon's Cyroi'ädie ins Un»
garische überseht. Zwei Theile (Nagy»K6ro»
lyi 1784. I. Theil 432. I I . Theil 504 S.);
— „Naüsr ^Iderwelc 2. 82. Iräsbau, Isvö
iF»25äFoIcr6I irott Isvslsi, I^smstböl loräi-
tott»", d. i. Albert Haller's Briefe über die
wichtigsten Wahrheiten der Offenbarung
(Preßburg 1785. s°.. 248 S ) . I n Hand.
schrift hinterließ er außer Welken über Ma»
ihematik und Physik die Schrift: „Do 2222-
äätiL tslru.6 Vrinei^i5 a, »udäiriä non V6M>
oänäi5". Mar t in sta>b im besten Mannes»
alter von erst 42 Jahren und hinterließ aus
seiner Ehe mit Julie Abadi eine Tochter
Christine und einen Sohn Ka r l , Ober»
Notar in Debreczin, dessen Sohn Emerich
zu Bihäc in einem königlichen Rechnungs«
amte angestellt ist. l^o?^ ^eT-encs^, ^ ma»
Z^ar QsiN26ti ii°oä2iolli törtsnets 2 IsFls-
t)2.n, d. i. Geschichte der ungarischen Natio»
nal»Literatur von den ältesten Zeiten bis
auf die Gegenwart. Im gedrängten Umriß
(Pesth l8L4—1863. Gustav Emich. gr. 8».)
kHl, d. i. Die Familien Ungarns mit
Wappen und Stammtafeln (Pesth 1863, Kilagyi, Michael
Mor. Räth, s».) Bd. X, S. 710 und 7li.^
— 9. Michael (gest. um <459), aus der
bereits erloschenen Familie der Sz i l ägy i
von Horoghszegh. Ein Sohn des La.
diSlaus. Obergespans von BäcS, und Ka»
thar ina Bel lsni 's, erhielt er eine sorg»
fältige Erziehung. Zum Manne herangereift,
trat er in Kriegsdienste. Mit Auszeichnung
kämpfte er unter Laois laus V. und ge«
wann dadurch ebenso Ansehen als mächtige
Anhänger im Lande. Im Jahre 1486 befand
er sich mit Ladis laus Corv inus. zu
welchem er durch seine Schwester Elisa-
beth l^S. 177. Nr. 4). die Stammmutter der
Hunyaden, in nahen verwandtschaftlichen
Verhältnissen stand, in Belgrad. Daselbst
war auch Graf Ulrich von C i l l i zugegen,
der wegen seines Verrätherischen Verhaltens
gegen Corvinus den Vater, den er beim
Könige fälschlich angeklagt hatte, und gegen
die Corvinischen Söhne, welche er unauf»
hörlich verfolgte, von LadislauS zur Rede
geseht wurde. Darüber erarimmt. zückte
der Graf sein Schwert, um des Jünglings
Kopf zu spalten. In diesem Momente sprang
Michael mit den anwesenden Magnaten
vor uno hieb den Angreifer auf der Stelle
zusammen. Der 24jährige Ladisl a u s mußte
sein Auftreten gegen den Grafen mit dem
Tode büßen, und auch der noch unmündige
Mat th ias wäre wohl demselben Loose
verfallen, wenn nicht seine Mutter Elisa«
beth alle ihr zu Gebote stehenden Mittel
aufgewendet hätte, um eine Erhebung zu
veranlassen, an deren Spitze ihr Bruder Mi<
chael sich stellte. Alles eilte unter seine
Fahnen, seine Macht vergrößerte sich mit
jedem Tage. Da starb der Könia. Nun ging
Michaels Streben dahin, seinem Neffen
Mat th ias die Königswürde zu verschaffen.
U.M s?iner Absicht den gehörigen Nachdruck
zu geben, rückte er mit Heeresmacht vor
Pesth, wo eben der Landtag versammelt
war. Er schilderte demselben in begeisterter
Rede die Wichtigkeit, ja Nothwendigkeit,
einen König aus ungarischem Geblüte zu
wählen, und seine Rede wirkle so zündend,
daß die Stände einstimmig ihn selbst zum
Könige ausriefen. Er aber lehnte ab uno
wies auf die Verdienste des verstorbenen
Johann Hunyady, dann auf seinen ju«
gendlichen Neffen Mat th ias hin, der zu
den schönsten Hoffnungen berechtige. Seine
Rede, verbunden mit der Kriegsmacht, die
unter seinem Befehle stand, wirkte mächtig;
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Szedler-Taasse, Band 42
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Szedler-Taasse
- Band
- 42
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1880
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 356
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon