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Feindes unterrichtet, suchte er die An«
höhe von Gora zu erreichen, was ihm
nach einem Ueberfall auf den Feind auch
glücklich gelang. Bei dieser Gelegenheil
nahm er 13 Mann gefangen, erbeutete
ein beträchtliches Magazin und hielt
seine Stellung trotz der mehrfachen Ver«
suche des Gegners, den verlorenen Posten
wieder zu erringen. Nach der Capitula^
lion von Warschau erhielt er wieder oaS
Eommando eines D^tachementS. mil
dem er die Weichsel bis an den Einfluß
der Pilica sichern, die Brücke bei Gora,
deren Blückenkopf vom Feinde eilige»
nommen war, zerstören, die Polen m
ihren ausgedehnten Lagern bei Dsiok
beobachten und überhaupt mit allen ihm
zu Gebote stehenden Mitteln den Vor>
marsch unserer Armee gegen Posen unter
stützen sollte. Er führte seine Aufgabe
mii großer Umsicht und Gewandtheit
aus und nahm auf einem nächtlichen
Streifzug über Magnuszow bei Ryczy-
wel einen feindlichen Posten von 42 Mann
gefangen. Den Feldmarftall.Lieutenant
Baron Schau roth setzte er von der
Position des polnischen Generals Z a»
jaczek. der bei Iozefow ein Lager
bezogen hatte, in Kenntniß. Ale er am
l6. Mai von dem General B r o n »
watzki den Bcfeyl erhielt, losort An
statten zu treffen, daß derseloe mit seiner
Brigade die Pilica überschreiten und am
18. ungehindert den Marsch gegen San
doimr antreten könne, ude^sehie er in
der Nacht deS 17. dei MinSzow auf
einem kleinen Floß die Weichsel und bc»
mächtigte sich dann der uns von dem
Feinde früher bei Pilica abgenommenen
eilf Fahrzeuge, mit denen die Ueber-
fahn der Brigade am 18. stattfinden
konnte. Nun setzte Sz i ly seine Strei-
fung fort. bemächtigte sich am 23. der
Ueberfuhr bei Ianiszow. die er, um sich > den Rücken zu sichern, in Brand steckte,
worauf er sich am 27. dem Corps des
Generals Schau roth anschloß. Letz.
tcrer sollte Sandomik um jeden Preis
nehmen, durch Szi ly erfuhr er. daß
der Feind, welcher 12.000 Mann stark
bei Dzikow und Baranow steh? und in
der Festung Sandomir eine Besatzung
von 600t) Mann liegen habe. unser
schweres Geschütz beherrsche und die
Verbindungöbcücke auf rer Weichsel hei.»
gestellt sei. Unter solchen Veihältniffen
mar General Schau roth nicht in der
Lage, die Festung zu forciren, sondern
bemül'sigi. weitere Befehle einzuholmund
die Weichsel oberhalb Nowemiasto und
Klimentow zu übersehen. Szi ly aber
erhielt den Befehl, mit einer Schwadron
Kai'er Huszaren die Vorposienkette zu
beziehen und den Abmarsch deä Schau»
rolh'schen Corps vor dem Feinde zu
verbergen. A-lS nun dieser am 3l. Mai
nin starker Cavallerie eine Nccognosci»
rung unternahm, hielt sich Sz i ly
gegen die Uebermcicht durch kluge Dis-
Positionen und persönliche Brarour viele
Stunden und erst als er gewählte. d>)ß
die feindliche Infamene ihn zu umgehen
beabsichtige, zog er sich, von derselben
velfolgt, mit seiner kleinen Abtheilung
n.v'y .Klimentow und Opatow zurück.
Um aber die Desilöen bei Opatow zu
sichern und die Verbindung gegen Sla«
szow, wo ein beträchtliches Magazin
bloS von eincr Compagnie bewa.1t war,
zu unterstützen, stellte er sich bci dem
genannten Ölte auf und hielt mit
großer Bravour den Angriff deS ihm
wcit überlegenen Feindes ab, der mit
Zlliücklassung mehrerer Todten zuletzt
auch geworfen wurde. Am l. Juli
rückten die Polen in der Stärke von
700 Mann Cavallerie und 1000 Mann
Infanterie mit mehreren Geschützen gegen
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Szedler-Taasse, Band 42
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Szedler-Taasse
- Band
- 42
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1880
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 356
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon