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im März genannten Jahres auf das ent
schiedenste darüber bei der ungarischen Ho5
kanzlei. Durch Staatsrath von Löhr sBd,
XV. S. 396) wurde die unverweilte Vor»
ladung des Bischofs vor das Qfener Statt«
halterei.Gremium und eine gründliche Unter«
suchung seines Gebarens beantragt, und da
auch die übrigen Staatsräthe beistimmten,
so verurtheilte Kaiser Joseph I I . den Bi<
schof zu dieser Procedur. Unsere Quelle be>
merkt aber hinsichtlich dieses Vorganges:
„daß die Mitglieder des josephinischen Staats,
rathes sich im Principe mehr zu der vom
Bischöfe Szi ly vertretenen Anschauung als
zu des Kaisers schroffer Auffassung hinneig,
ten". Nach Iosephsl l . Tode 4792 erhielt
Szi ly die geheime Rathswürde, die ihm
wohl unter diesem Monarchen kaum zu Theil
geworden wäre. Im Druck erschien von
?606U5 orsctum aäitu, säiäit : an. 1777«
d. i. St. Stephan der erste christliche König
Ungarns (Wien 1793. Hummel, 8<>.). Der
Bischof, der die Interessen und die Wohlfahrt
seiner Kirche mit allen ihm zu Gebote stehen,
den Mitteln förderte, starb im Alter von
61 Jahren. l(Hormayr's) .Archiv für
Geschichte, Statistik, Literatur und Kunst
(Wien 4o.) XV. Jahrg. (1324), Nr. l52 und
133. S. 823, im Aufsatze: „Denkmale der
Wohlthätigkeit des ungarischen EleruS". Von
Dr. L. Hohenegger. — Der öst errei»
chische Staatsrath (l76o bis <348).
Eine geschichtliche Studie, vorbereitet und
begonnen von Oi-. Karl Freiherrn von Hock...
Fortgesetzt und vollendet von Dr. Hermann
Ign. Bidermann (.Wien 1879, Brau»
müller. gr. 8<>.) S. 336.)
Szinessy oder auch Schiller-Szinessy.
Salomon Marcus (Rabbiner, geb.
in Ungarn, Ort und Jahr seiner Ge-
burt unbekannt). Ueber seinen Bildungs»
und Lebensgang fehlen zuverlässige
Nachrichten. So viel ist gewiß, daß er
um die Mitte der Vierziger»Iahre Rab-
biner in Eperies war. In dieser Stadt
war die orthodoxe Partei in der jüdi<
fchen Bevölkerung sehr zahlreich, und Szinessy, der einer äußerst progres-
sistischen Richtung angehörte, überwarf
sich mit der Gemeinde und legte seine
Stelle nieder, Ort und Land verlassend.
Er begab sich zunächst nach England
und soll in Manchester ein Rabbineraml
angenommen haben. Aber auch von da
trieb es ihn nach einiger Zeit fort, und
er schiffte sich nach Amerika ein. Doch
selbst in der neuen Welt war seines
Bleibens nicht lange, er kehrte nach
England zurück, und seine bisherige
kirchliche Stellung mit einer weltlichen
vertauschend, hielt er an der Universität
Cambridge Vortrage über die hebräische
Sprache und andere orientalische Idiome
und ihre Literatur. Zwölf Jahre versah
er seine Stelle ohne pecuniäre Entschädi-
gung, endlich im April 1879 ernannte
ihn die Facultät zum ordentlichen Pro-
fessor der vorerwähnten Fächer. Schil-
ler-Szinesfy wäre somit der erste
Jude. der in England eine Universitäts-
Lehrkanzel bekleidet: denn der vor eini-
gen Jahren als Professor des Sanskrit
an der Londoner Universität verstorbene
Dr.Gold schmidt war früher wohl auch
Jude, mußte aber, um das besagte Lehr«
amt zu erlangen, dem jüdischen Glauben
entsagen. Szinessy gab bereits wäh.
rend seines Rabbinates in Eperies meh-
rere Schriften heraus, und zwar: ,Nie
Nttreiung durch unseren Glauben. GntteZiuenzt-
liiher Vortrug im Tempel der Isrueliten zu
Gperies gchnlw" (Leipzig 1844, 8«.); —
„Ner Vund Guttes mit Z5rllel. GortesbilULt-
lr Vortrug zur trsten Gllnbrmlltianztlier im
zu Gperitt" (Leipzig 1843. 8".)-
, Aichtnng, Gesinnung und Geizt
Metten KMinrrllerslltnmlnng ;n Frankfurt
a. M." 4. und 2. Heft (Leipzig 1343
und 1346. 8o.); — „PtkLrdert das 3V°hl
des Vaterlandes" Predigt u. s. w. (ebd.'
1846)',— „ l l ^^^ j? ' A" Heiligung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Szedler-Taasse, Band 42
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Szedler-Taasse
- Band
- 42
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1880
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 356
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon