Seite - 200 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Szedler-Taasse, Band 42
Bild der Seite - 200 -
Text der Seite - 200 -
) Georg 200 S)irmay) Gregor
nach Si. Georg 1327, berichtet, wie in
jener unseligen Schlacht, welche den Adel
Ungarns vernichtete. D i o n y s mannhaft
gestritten, und erläßt daher dessen Witwe
Veronica und ihren unmĂĽndigen Waisen
alle Subsidien und Söldnerstellungen, zu
deren Leistung, sie sonst verpflichtet gewesen
wäre. — 6. Franz Thomas, Graf (aeb.
18. April 1838, gest. 1871). der ältere
Sohn des Grafen Anton Thomas aus
dessen Ehe mit Karo l ine Gräsin Wol ,
kenftein.Trostburg, diente 1863 als
Oberlieutenant im 14. Huszaren» Regiment,
damals Moriz Graf Päl f fy . Im Jahre
1866 war er Mitglied deS Oberhauses des
ungarischen Reichstages. Aus der Rede,
welche Sz i rmay in dieser Eigenschaft ge«
halten, zeichnet ein Stenograph zu bleiben,
dem Andenken folgende Stellen auf: „Das
unter den BleiflĂĽgeln des Nothstandes keu.
chende Volk". — „Die unter der Firma der
Opportunität begehrliche Unthätigkeit des
Terrorismus". — „Die Verwickelung der
mit unabweislicher Last heiliger Pflicht ver«
bundenen Schwierigkeiten". Mit solchem
Styl, meint Aranyos K6kay, könne man
im ungarischen Reichstag nur als Oppost-
tioneller GlĂĽck machen. Ueberdies scheint
der Graf auch ichriftstellerisch thätig ge.
wesen zu sein, denn mit dem Namen Franz
Graf Sz i rmay ist di? Schrift gezeichnet:
„Issr-N1bs-62iQsQ?6!c 65 Kla^ai'oi-LsäF«,
d. i. Ereignisse an der Iser und Elbe und
in Ungarn" (Pesth 1866. Hartleben. gr. 80.),
welche wohl Reminiscenzen an den unglück»
seligen Bruderkrieg des Jahres 1866 enthal.
ten mag. Der Graf vermalte sich am 16. Juli
1864 mit Ju l i e Gläsin Krasicka (geb.
V. November 1844), die ihm eine Tochter,
Mar ia Anna Kasimira (geb. 4 August
1866) gebar und seit 287l Witwe ist. Das
gothaische genealogische Taschenbuch der
gräflichen Häuser für 1873 bezeichnet den
Grafen Franz Thomas auch als öster<
reichischen Neichstagsabgeordneten fester»
reichische M i l i t ä r « Zeitung. Heraus»
gegeben von I . Hirten fe ld (Wien, gr. 4".)
186l. S. 237. — Licht- und Schatten»
bi ld er zur Charakteristik des ungarischen
Landtags. Von Aranyos K6kay (Pesth
l867, Wilh. Lauster, gr. 8«) S. 136.) —
7. Georg lebte in der ersten Hälfte des
lS. Jahrhunderts. Er ist ein Sohn Pauls ,
der mit dem Könige Ludwig zur Blut»
räche für den in Sicllien hingemordeten And reas gegen Neapel zog. Georg be<
gleitete seinen König S igmund 1414 auf
das Concil zu Constanz und von da auf
dessen Reisen durch Spanien, Frankreich und
England. FĂĽr die ihm auf dieser Fahrt be>
wiesene Treue und Ergebenheit, namentlich
aber fĂĽr die BemĂĽhungen, denen sich
Georg überall, wohin er mit seinem Kö-
nige kam, zur Förderung der römischen
Kirche unterzog, ertheilte dieser nach seiner
RĂĽckkehr dem GĂĽnstlinge und dessen Vettern
am Magdalenentage 1417 einen Bestäti-
gungsbrief aller damals von der Familie
innegehabten Besitzungen, ferner ihres Wap<
pens, das er noch um ein neues Emblem,
nämlich um den von den Scheeren des
Krebses hoch emporgehaltenen Kranz ver»
mehrte.—8. Georg, ein Sohn des UgocSer
Vicegespans D ionys s^S. 199. Nr. 5).
lebte um die Mitte des 16. Jahrhunderts,
in jenen Tagen, in welchen Ungarn durch
die blutige Katastrophe des Krieges mit den
TĂĽrken sich in jammervollem Zustande be>
fand, der durch den Zwiespalt im Kaiser»
hause nur noch fühlbarer wurde. Im Jänner
1608 berief Erzherzog Mat th ias eine Ver<
sammlung der ungarischen Stände nach
Preßburg. Zugleich von den österreichischen
und mährischen Ständen mit Botschaften
beschickt, schloĂź dieselbe ein BĂĽndniĂź zu
Gunsten des Erzherzogs Mat th ias . Zum
Könige geivählt. zog dieser m Begleitung
eines aus Ungarn, Oesterreichern und Mäh«
rern bestehenden HeereS gegen Prag, um
Kaiser Rudolvk I I . die auf dem Landtage
gefaĂźten BeschlĂĽsse bekannt zu geben. Zu
diesem Zuge stellte die Zempliner Gespan»
schaft eine ansehnliche Anzahl Reiter bei
und vertraute deren FĂĽhrung Georg von
Szi rmay, Capitän von Kavas, an.
Mit dieser Truppe erschien derselbe auf der
Zusammenkunft in PreĂźburg und zog auch
mit ihr nach Prag. Ueoer die Ereignisse,
welche zu jener Zrit sich abspielten, fĂĽhrt
er von dem Tage seines Abzuges bis zu
seiner RĂĽckkehr getreulich Buch. Seinen
Aufzeichnungen liegen sämmtliche Actenstucte
bei. welche sich auf die Ereignisse beziehen,
in Folge deren Kaiser Rudolph seinem
Bruder Mat th ias die Krone abtrat. DaS
noch vorhandene Tagebuch besitzt durch die
Treue der Berichterstattung, durch die Acten»
beilagen und die eingestreuten Bemerkungen
des Autors nicht geringen historischen Werlh.
— 9. Gregor lebte in der zweiten Hälfte
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Szedler-Taasse, Band 42
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Szedler-Taasse
- Band
- 42
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1880
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 356
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon