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irmay) Thomas 211 SKlenar
zosen beobachtete. Am 12. Juni erhielt
er von dem Fürsten 3 obkowitz Befehl,
die Städte Neumark und Amberg ent>
weder zur Capitulation zu zwingen oder
mit Sturm zu nehmen. Als er mit seinem
Regimente, verstärkt durch mehrere andere
Bataillons, einige Escadronen und Ge«
schütze heranrückte, übergab sich Neu«
mark, welchem Beispiele bald auch Am«
berg folgte. Aber bereits zu Stadt am
Hof war er von einem Unwohlsein be>
fallen worden, welches sich vor Neumark
zu einem solchen Fieber steigerte, daß er
daselbst zurückbleiben mußte. Zwar er»
holte er sich so weit, daß er am 23. Juni
sich nach Amberg bringen lassen konnte;
aber die Besserung war nur eine schein»
bare, denn an letzterem Orte bekam er
noch am nämlichen Tage einen so hefti.
gen ßieberanfall, daß er demselben erlag.
Sein Tod wurde in der Armee allgemein
beklagt. Sz i rmay war ein Soldat,
wie er in den Armeen nur selten vor-
kommt; von tiefer gründlicher Bildung,
von ausgebreitetem Wissen, verband er
mit seinen seltenen Kenntnissen echten
religiösen Sinn und einen Humanismus,
wie dieser eben von echter Bildung un-
zertrennlich ist. Seine Untergebenen lieb«
ten ihn, wie ihren Vater, er aber theilte
mit seinem Regimente nicht blos den
Ruhm, sondern auch Gefahr und Stra«
pazen; in seiner Lebensweise im Felde
gab er nichts dem gemeinen Manne nach,
bivouakirte mit diesem unter freiem Him-
mel und litt alle Entbehrungen, wie sie
der Krieg für den General wie den ge«
meinen Mann mit sich bringt, mit stoi»
scher Ruhe, durch solches Beispiel seine
Leute belebend und kräftigend. Seine
früheren und späteren Feldzüge hat er
in einem sorgfältig geführten Tagebuch
genau beschrieben und seiner Darstellung
selbstgefertigte Zeichnungen von Karten und Planen beigefügt. Dieses Tagebuch
befindet sich im Familienarchiv. Aus
seiner mit Anna geborenen von Med»
ny anSzky 1712 geschlossenen Ehe ont>
stammten zwei Söhne, welche jedoch
beide jung starben, und eine Tochter
Anna, die sich zuerst mit Stephan
RadvänSzky, nach dessen Tode aber
mit Andreas Po t tornyay vermalte.
Die Leiche Szirmay's wurde nach Alt«
dorf gebracht und daselbst mit großem
Gepränge beigesetzt.
Bernhold (Johann Balthasar), Das auferbau,
liche Exempel derer Gläubigen in ihrem Tod
und Sterben als u. s. w. Thomas Szirmay
Baron von Szirma. Herr auf Szerents,
Giralth, Kerekret :c. Ihro zu Hung. und
Böhmen k. Majestät hochbestellter Obrister
und Commandant über ein hung. Regiment
zu Fuß 1743 im 55. Jahr seines ruhmvollen
Lebens mit einer solennen Leichprocession
schuldigst beehrt worden, in einer christ»
lichen Leichpredigt betrachtet (Altdorf 1743.
Fol. 36 S.). Dabei: „ I . Das gekrönte
Glaubens<Ende Szirmay's. Oa^ta.tL 2 u. s. w.
V. Vpioeäia, alüoialiuiu ksFioniL ssir-
ma^knao l'ol. 6".
Szirondi, Pseudonym für Achaz
VivHNyi Isiehe diesen, Bd. I, S. 404).
Szkrebenszky, siehe: Skrbensky von
Hezistie. die Freiherren Md. XXXV,
S. 83—83).
Szklenar, Georg (gelehrter Jesuit,
geb. zu Leu tschau in der Zips am
28. Februar 1743, gest. zu P reß bur g
30. Jänner 1790). Nach Beendigung
seiner philosophischen Studien im Jahre
1764 trat er in den Orden der Gesell»
schaft Jesu ein, in welchem er bis zu
dessen Aufhebung blieb. Zum Doctor
der Philosophie promovirt, widmete er
sich dem Lehramte: er wurde Professor
der Humanitätsclassen am Lyceum zu
Preßburg und starb als solcher im besten
Mannesalter von erst 46 Jahren bei den
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Szedler-Taasse, Band 42
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Szedler-Taasse
- Band
- 42
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1880
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 356
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon