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) Karlmüim Karlmann
erwarb noch im nämlichen Jahre zi
Padua die juridische Doctorwürde, d
bei seiner Bewerbung um die Hand eine>
Mädchens von seinem künftigen Schrote,
gervater die Einwilligung zur Heira
an diese Bedingung geknüpft worden
war. Mit ah. Entschließung vom 21. Fe.
bruar 1832 wurde er zum Professor dei
Aesthetik, classischen Literatur, lateinischen
und griechischen Philologie an der Lern
berger Hochschule ernannt. Wahrend
Erkrankung und späteren Beurlaubung
des Lemberger Bibliothekars .in den
Jahren 1833. 1334 und 1335 versah e
interimistisch dessen Stelle. 1836 verlieh
ihm die Universität die philosophisch'
Doctorwürde, auch bekleidete er im Lauf«
der folgenden Jahre dreimal das Deca
nat der philosophischen Facultät und
betheiligte sich 1847 mit Dr. S tr ons k
an der Durchsicht der über 60.000 Bände
fassenden Osso l in S ki'schen Bibliothek,
deren öffentliche Benützung dieselbe
nöthig gemacht hatte. Als am 22. No.
vember 1348 in den Ruinen des durch
die Kanonen des Generals Hammer«
stein ^Bd. VII, S. 291) zerstörten
NniversitätsgevaudeS die Rectorwahl
stattfand, fiel dieselbe nach langem
imd hartem Wahlkampfe auf Tangl .
Neunzehn Jahre hatte er in 3em-
berg gewirkt; , waren die Verhältnisse
daselbst für den Deutschen, der dort
wirken sollte, eben nie sehr anziehend
gewesen, so wurden sie nach 1348 ge.
radezu unerquicklich, und er strebte eifrig
danach, seine Stelle mit einer landeren
zu vertauschen und es gelang ibm, nach
Ad. von Muchar's ^Bd.XIX, S. 306)
Ableben mit ah. Entschließung vom
7. Februar 1830 die Professur der
Aesthetik und classischen Philologie an
der Gratzer Hochschule zu erhalten. In
der Vorrede zur Abhandlung über die Gppensteiner schreibt er aus diesem An>
lasse wörtlich: „Ick darf es wohl im
vollen Gefühle der Wahrheit sagen, daß
mir durch die ah. gewährte Ueberfetzung
nach Gratz der sehnlichste Wunsch meines
Herzens erfüllt worden sei. AlsKarnth«
ner durch Geburt, alsSteiermarker
durch Neigung und vor allem als
Deutscher durch Gesinnung hoff ich,
dort nicht als Fremder zu gelten". Aber
Tangl konnte nicht sofort die ihm ver-
liehene Lehrkanzel antreten, sondern hatte
so lange noch in Lemberg zu verbleiben,
als es die bevorstehende Organisation
der Prüfungscommission für LehranstaltS«
Candidaten Galiziens und ihre Einfüh»
rung in den geregelten Gang erforderte.
Am 30. März 1830 wurde er zum Di-
rector der vorerwähnten Prüfungscom»
mission auf die Dauer eines Jahres er«
nannt. Welch unwürdige Häkeleien und
nationale Intriguen ihm damcüs zu .
schaffen machten, erhellt aus Folgendem.
Im Interesse der Ausbreitung der
deutschen Literatur hatte er noch im
Laufe des Jahres 1849 im Professoren-
Collegium den Antrag gestellt, daß an
der Lemberger Hochschule eine Lehr»
kanzel für deutsche Sprache und Lite-
ratur errichtet werde. Dieser sein Antrag
gelangte nie an das Ministerium des
Unterrichts. Als dann am 14. Jänner
1831 T a n g l denselben mit aller
Gründlichkeit und Dringlichkeit wieder«
holte, brachte er ihn, um ihn vor dem
rüheren Schicksale zu bewahren, aus
Vorsicht in Form einer Beilage zum
Sitzungspwtokolle an seine Adresse.
Endlich nach wiederholten Bitten, seine
strofeffur in Graz antreten zu dürfen,
urde ihm willfahrt, und am 13. August
83l bestieg er seine neue Lehrkanzel,
lm 13. November 185l wurde er zum
Prüfnngscommissär bei der allgemeinen
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Tabacchi-Terkla, Band 43
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Tabacchi-Terkla
- Band
- 43
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1881
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 320
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon