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Tausig o9 Tan^linger
Auf der Berliner Kunstausstellung !866
wurde er mit der kleinen goldenen Me-
daille ausgezeichnet. Unser Künstler zählt
zu den besten Bildhauern Italiens in der
Gegenwart und ist einer der ausgezeich«
netsten Schüler Vincenzo Vela's. Mit
wahrer idealer Auffassung verbinden
seine Werke Anmuth. Reinheit der Form
und eine vollendete Technik in der Bear«
beitung des Marmors, in welcher er
freilich daS künstlerische Maß über»
schreitet, wenn er in der sonst so gra-
ziösen Statue der „Badenden" das
Füßchen im Marmor stecken läßt und den
Marmor zu ihren Füßen besonders po-
lirt, um damit das Waffer anzudeuten.
Im Jahre 1864 verbreitete sich mit
einem Male die Kunde, daß der Künstler
seinem Leben ein Ende gemackt habe.
Der Selbstmörder war indeß ein Na«
mensvetter und vielleicht auch Ver»
wandter Anton ios : der zwanzigjährige
Bildhauer Cajo Tanta rd in i , welcher
sich im August 1864 auS IiebeSgram
eine Pistolenkugel durch den Kopf
jagte, als er gerade mit der Voll»
endung einer Büste seiner Geliebten be>
schäftigt war. Anton io Tantar»
d in i . der gegenwärtig im vollen Man»
nesalter von 31 Jahren steht, lebt als
Professor seiner Kunst in Mailand.
I.a I^aiua äs! 1839. RasssFna äi goisuss,
Isttoi-s, arti, inäustria 6 teati-o (UilHuo,
KI. 5ol.) H.2Q0 XVIII (1339), Nr. 13:
2^6.6111, ^0.) ^NQ0 t832, x. 130; H.HU0
l853, p. 140; ^QNO 1838, 9. 73. — 622>
2ot1)aiikti2ia1s äi Hlilauo, 1838,^ li-. 230,
s>rti". Von Rooani .
Tansig. Unter diesem irrigen Namen
erscheinen inSowinSki 's lexikalischem
Werko: ^ 6 st (
1837, ^.. I,s Olsrs st Oomp., gr. 8".)
S. 300 die beiden Virtuosen und
Componisten Alois und Karl
^Siehe dieses
Tanzlinger. Johann (gelehrter
Theolog, geb. in Zara am 23. Juli
1631, gest. ebenda 22. Juli 1732).
Von deutschen Eltern. Der Vater,
Michael, stand als gemeiner Soldat in
Diensten der Republik Venedig und
kam mit seiner Abtheilung nach Zara.
wo er dem Waffendienst entsagend, hei.
ratete und als Bäcker in sehr beschei.
denen Verhältnissen lebte. Sein Sohn
Johann, welcher Lust und Liebe zum
Studium zeigte, betrat den damals
üblichen Weg da;u, indem er, erst
14 Jahre alt. Kleriker wurde. Die Stu-
dien machte er zum Theil im elterlichen
Hause, zum Theil in dem eben erst
von dem Erzbischof Bernardo Flor io
in Zara eröffneten Seminar; der Padre
Guer in i , die Domherren Matteo Du»
desio, Giulio Zaccaria, Carlo
Nossi, Vincenzo L ibani , dann Gio-
vanni Ga l l i , Nector des Seminars,
und Carlo Muggi . Lehrer an dem>
selben, hatten nächsten Einfluß auf die
wissenschaftliche Ausbildung des Jung-
lings. Die theologischen Studien betrieb
derselbe unter Erzbischof Parzagdi ,
welcher ihn bereits 1674 mit Nachsicht
des Alters zum Priester weihte und ihn
auch sofort zu seinem Secretär machte.
Durch den Umstand, daß Tanz l inger
mehrere Mohamedaner und andere Un.
glaubige durch seine Belehrung für den
christlichen Glauben gewann, fand se<n
hoher Gönner sich veranlaßt, ihn mit
nach Nom zu nehmen, wo er ihn im
Missions. Collegium zu St. Simeone
weiter ausbilden ließ. Von Rom in die
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Tabacchi-Terkla, Band 43
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Tabacchi-Terkla
- Band
- 43
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1881
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 320
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon