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Tan)linger 61 Tanzlinger
Nischen, italienischen und illyrischen. Im
Druck sind von ihm erschienen: „
d. i. Das erste und zweite
Buch der Aeneide vonVirg i l ins Slo»
venische übertragen u. s. w. (Venedig
1688. Zuliani. 80., 40.); aber auch die
übrigen Gesänge dieses epischen
dichtes hatte er übersetzt, und zwar in
achtsilbigen Versen, in Strophen zu vier
Zeilen, von denen die erste und dritte,
die zweite und vierte sich reimen. Die
Handschrift davon befand sich noch zu
Beginn des laufenden Jahrhunderts im
Besitze des Gelehrten Gregorio Stra-
tico Wd. XXXIX, S. 298). wohin sie
aber nach dessen Tode gekommen, ist
nicht bekannt. Zwei kleinere in illyrischer
Sprache verfaßte Schriften find geist-
lichen Inhalts, die eine enthält all«
gemeine Betrachtungen, die andere be»
zieht sich auf das Examen junger
Priester, welche ordinirt werden sollen.
Auch wird ihm die „H^rra^ons äsila
uerra. äi, ^lalta, oon 1'aF-
Hella Ausrra. äi Olissa.", welche
zuerst in Venedig 1699 bei Pezzana,
dann ebenda 1724 bei dall'Occhi
unter dem Pseudonym Fra Giovanni
da Zara erschien, zugeschrieben; mag
nun er oder ein Anderer dieses Buch
herausgegeben haben, jedenfalls ist unser
Giovanni da Zara nicht zu ver«
wechseln mit einem gewissen Fra Gio«
vanni da Zara, welcher um dieselbe
Zeit als Franciscaner in Zara lebte und
schrieb. Mehreres hat Tanzling er in
Handschrift hinterlassen, so eine illyrische
Nebersetzung des römischen Katechismus,
deren Herausgabe er den Erzbischöfen
Zara's ans Herz legte; gleichwohl ge>
langte sie nie zum Druck, das Manu»
script. 340 Blätter stark, mit der Jahreszahl 1704 datirt, befindet sich
noch in der DiöcesanbibÜothek zu Zara.
Die Ursache, daß sie ungedruckt blieb
liegt darin, weil der Autor sich zu
wörtlich an den lateinischen Text ge«
halten, wodurch der Sinn mitunter
unverständlich geworden ist-, außerdem
fanden sich in seinem handschriftlichen
Nachlaß mehrere illyrische Uebersetzungen
casuistischer und homiletischer Arbeiten.
Sein weitaus wichtigstes Werk aber ist
das „Voog^olarlo italiano - illiriao-
latino", von welchem drei Exemplare
bekannt sind, das eine ist Eigenthum
des Erzpriesters Giovanni Capor ii?
Curzola, 138 Folioblätter. Die Vor-
rede, in welcher Tanzl iitger auch die
benutzten Quellen verzeichnet, schließt
mit dem Datum: Zara, 2. August 1679.
Ein zweites Exemplar in zwei Bänden
besitzen die Herren Fi l ippi in Zara,
es hat den Titel: „Voca^oiHrio äsi tro
MQI 6 tsrmini ^militari". Die Vor-
rede. welche gleichfalls ein Quellen«
verzeichniß enthalt, ist Zara 22. Mai
1704 datirt. Ein drittes aber, eben-
falls in zwei Banden, welches von jenem
im Besitze der Herren Fi l ippi befind«
lichen unterschieden ist, legirte Tanz-
linger letztwillig dem von Erzdisckof
V. Zmajevich neu errichteten illyri«
schen Seminar in Zara; auch hinterließ
er ein geschriebenes Tagebuch, betitelt:
ä
M.032S,
Es datirt in der Widmung an den
Erzbischof Pr iu l i vom Jahre 1703,
enthält 266 Blätter und wurde von dem
Autor dem Kloster San Grisogono zum
Geschenke gemacht. Spatere Schrift-
steller, u. A. Frar i in seinem Werke
„Oslia v63ts", Kreglianovich in
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Tabacchi-Terkla, Band 43
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Tabacchi-Terkla
- Band
- 43
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1881
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 320
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon