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Tapolcsänyi, GregormZ 62 HNyi^ Gregorius
seinen „Uemorie per 1a staria
OkIiQg.2iK" haben eS nicht erfolglos
benützt. Tanzl inger starb im Alter
von 8l Jahren und wurde im Chor von
San Grisogono beigesetzt, wo noch jetzt
sein Denkmal mit seinem Wappen —
ein von einem Engel bewachter Baum
mit der Devise: dortig tutsia. — und einer
lateinischen Inschrift vorhanden ist.
Unser Canonicus wird in italienischen
Werken oft unter den Namen Zanot t i
oder Tanz l i nge r .Zano t t i ange»
führt. Der Name Zanot t i rührt von
seinem Stiefvater Matteo Zanot t i ,
dem zweiten Manne seiner Mutter, her,
und da Dalmatien unter einer italieni»
schen Regierung stand, mochte wohl der
in Rede Stehende sich desselben mit
Vorliebe bedient haben, woher es denn
auch kommen mag. daß er statt mit
seinem deutschen mit dem italienischen
Namen angeführt wild.
I^idrsria. klorpurFo, 12".) H.UQ0 II , z>. 77
two 104: «volla vita. e Ü63I1 soritti, äi 0l-io>
Ferrari Ou^i l l i . — Düringsfeld
(Ida von), Aus Dalmatien (Prag 1837,
Bellmann) Bd. I, S. 248.
TapolMüyi, Gregorius a S. La«
dislao (gelehrter P iar is t , geb. zu T a»
varnok in der Trencsiner Gespanschaft
18. Februar 17l3. gest. zu Debreczin
8.October1773). Wohl erwähnt Nagy
in seinem Werke über Ungarns Adels«
familien (U2^2.r0r222F032.1ä.äH5, Band
X l , S. 34) einer Familie Tapol -
cüanyi , welche bereits zu Beginn des
46. Jahrhunderts in Ungarn vorkommt,
ob aber der in Rede stehende Grego«
riuS ihr angehört, ist aus seinen Nach»
weisen nicht ersichtlich. Mit 13 Jahren
trat Gregor ius in den Orden der
frommen Schulen, in welchem er nach Beendigung seiner Studien zu Vesz»
prim und Privida in den Gymnasial»
claffen, zu Peßh in den Humanitats«
claffen. zu Kecskemät Philosophie, zu
Neutra und Debreczin durch zwölf
Jahre theologische Disciplinen lehrte.
Hierauf ging er zum Predigtamte über
und erwarb als Homilet einen Ruhm,
der weit über die Grenzen seiner un>
mittelbaren Thätigkeit hinauSreichte, ja
als er in der Eigenschaft eines RectorS
das Collegium seines Ordens in Debre«
czin leitete, da zeigte sich am glän»
zendsten die Macht feiner Rede, denn in
dieser Stadt, in welcher der Proteftan«
tismus seine festesten Wurzeln geschlagen
und die gleichsam als der feste Hort der
Evangelischen angesehen wurde, gelang
eS der gottbegeisterten Beredtsamkeit
Tap ol cSänyi's, viele Protestanten zur
Mutterkirche zurückzuführen. In Folge
seines geistlichen Ansehens ging er 1748
und 4754 als Suffragator seiner Or>
densprovinz auf die zu Rom abgehalte«
nen Generalcapitel, wo er namentlich in
den die Ehe betreffenden Fragen, in
welchen im Laufe der Zeit durch die Ge«
pftogenheiten der helvetischen Confession
schwer zu entwirrende Verwickelungen
eingetreten waren, in entscheidender
Weise eingriff und wesentlich zur Lösung
wichtiger Streitfragen und Zweifel bei«
trug. Nach seiner Rückkehr auS lliom
wirkte er als Prouinzialconsultor, als
Rcctor des ColiegiumS und Curator der
Stadt Szegedin durch sechs Jahre auf
das erfolgreichste, erbaute dort die
Schule, stattete sie reichlichst mit den er»
forderlichen Mitteln auS und hob sie in
kürzester Zeit zu nicht geringer Bedeu-
tung. I n Würdigung seiner vielfachen
Verdienste zum Prooinzial seines Ordens
in Ungarn gewählt, bekleidete er dieses
Amt durch sechs Jahre, innerhalb welcher
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Tabacchi-Terkla, Band 43
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Tabacchi-Terkla
- Band
- 43
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1881
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 320
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon