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Tapp (Genealogie) 66 Tappeiner
meidet daher jedes Gepränge meines
Zeichenzuges, betheilt vielmehr an dem
Tage meiner Beerdigung die Armen in
der Leopoldstadt". Er soll, wie bei sei«
nem Ableben gemeldet wuide. eine Bio-
graphie hinterlassen haben. Die Ehe mit
seiner ersten Frau Anna geborenen
Neumann (gest. 18<8) war kinderlos-,
auS seiner zweiten am 18. Februar 4820
mit Anna geborenen Bredemaier
geschlossenen Ehe überlebten den Vater
zwei Töchter: Antonie vermalte von
Köhler (Ksler) und Caro l ine ver«
malte Stainhauser von Treuberg.
Constitut ionelle Vorstadt» Ze i tung
(Wien, kl. Fol.) 1863, Nr. 2l6, in der
Rubrik: „Neuigkeitsbote" Daselbst heißt es
wörtlich: „Der Verblichene hat eine glän<
zende Selbstbiographie hinterlassen"). — Frau
Louise Mü hl dach in ihrer geschichtlichen
Verballhornung: „Napoleon in Deutschland"
erzählt im vierten. „Napoleon und der
Wiener Eongreß" betitelten Abschnitt des
dritten Bandes ^6 Buch, V I . Capitel)
S. 293. obige Begebenheit wesentlich anders.
Nun. das Vuch der Mühlbach ist schon
»359 erschienen, Tapp vonTappenburg
aber, der in dieser Angelegenheit eine Haupt«
rolle spielt, starb vier Jahre später. 1863,
und erst nach seinem Tode lam auS seinen
noch ungedruckten Denkwürdigkeiten diese
interessante Episode ins Publicum.
Zur Genealogie der Familie Tapp von Tappen»
bürg. Die Familie, welche au6 Schlesien
stammt, hieß ursprünglich nur Tapp. Ein
Johann Chrysostomuö Tapp. mit wel«
chem unsere Stammtafel anhebt, war kaiser-
licher Ober« Posiamtütarator zu Breslau.
Nach dem 1740 erfolgten Einbruch der
Preußen in Schlesien schlug derselbe die von
dem Eroberer ibm angebotenen Dienste aus
und ging nach Wien. wo er wenige Jahre
danach (l?44) starb. Im 18. Jahrhunderte
erlosch eine Familie Almenslöe, genannt
Tapp von Tappend urg, von welcher
die heutigen Tapp von Tappenburg
ihren Ursprung ableiten. Dirse besaßen nach«
weislich mindestens bis zum Jahre 1703 das
ziemlich ansehnliche adelige Gut Tappenburg
bei Osnabrück in der Pfarre Böhmt. Tin Christoph v. Tapp scheint der letzte Eigen»
-thümer dieses Gutes gewesen zu sein, uon
welchem er sich nach Böheimb begeben haben
mag. l?lo gelangten die Freiherren von dem
Bussche<Hinnefelot in den Besitz von
Tappenburg. Im Jahre 1796 suchte nun
Anton Tapp, ein Sohn des obengenann«
ten Johann Chryfostomus, um Aner»
kennung seines alten Adels, sowie um Be«
stätigung des „von seinen Vorfahren geführ.
ten Prädicates von Tappenburg" an.
Da er noch vor Erledigung seines Ansuchens
st^rb, so wurde seiner Witwe, obwohl er
nur mangelhafte Adelsbeweise beigebracht
hatte, der Adel neu verliehen und ihr gleich«
zeitig das erbetene Prädicat von Tappen«
bürg bewilligt. Die Stammfolge und der
heutige Familienstand ergibt sich aus der
Stammtafel. Ueber die obenerwähnte im
Grafenstande erloschene Adelsfamilie Al<
menslöe vergleiche die heraldifch-genealo«
gische Zeitschrift „Der Adler" (Wien, gr. 4o.)
I. Jahrg., Nr. 5, Beilage, dann „Herold",
I I I . Jahrg.. Nr. 12. IV. Jahrg., Nr. l.
und V. Jahrg.. Nr. 9 und 10.
Wappen. Quergetheilter Schild. In der
oberen goldenen Hälfte ein schwarzer aus
der Theilungslinie wachsender Adler; die
untere rothe Hälfte ist von zwei schrägrech'
ten goldenen Balken durchzogen. Auf dem
Schilde ruht ein gekrönter Turnierhelm,
dessen Krone einen offenen rechts von Golo
über Schwarz, links von Roth über Gold
getheilten Adlerfiug trägt. Die Helmd ecken
sind rechts schwarz, links roth allseits von
Gold unterlegt.
Tappeiner, Andreas (B ü r g e r-
meister der Stadt Marburg, geb.
ebenda 30. Nov. 1810, gest. ebenda
29. Februar 4868). Sein Vater I o>
hann, aus Goldrain in Tirol gebürtig,
war im Jahre 180l nach Marburg ge>
kommen und hatte daselbst eine Brauerei
in Betrieb geseht. Andreas, welcher
die Kreishauptschule seines Geburts«
ortes, dann daS Gymnasium in St. Paul
und in seiner Vaterstadt besuchte, ent.
schied sich nach Beendigung der 6. Gycn«
nasialclafse, auS freier Wahl skr die Leb»
kuchnerei, die er auch bei Meister Kohl«
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Tabacchi-Terkla, Band 43
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Tabacchi-Terkla
- Band
- 43
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1881
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 320
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon