Seite - 73 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Tabacchi-Terkla, Band 43

) Hermann 73 Tardy (Familie) Neben seinem amtlichen Berufe ist Tardy als Sonntagsprediger in der evangelischen Kirche thätig und halt an Werktagen auch Bibelstunden ab. Auf der Kanzel tritt er entschieden für das apostolische Evangelium ein, wie das> selbe die böhmischen Brüder und Refor- mirten bekennen; er ist orthodox, sowie es die böhmischen Brüder und die ersten Lehrer der reformirten Kirche waren, und umfaßt auf diese Weise den alten und neuen Rationalismus. Auf nationalem Standpunkt befand er sich schon, als er noch in Schlesien wirkte, und blieb um so fester auf demselben, als er dem Rufe der böhmischen Gemeinde in Hokatew folgte. Auch als Schriftsteller thätig, hat er folgende Schriften herauSgege- ben: „ AHa/osi?/ v s2>Hvl snanL. ssm?' <?65Hl/s5 ?c5ta /«5l7s/nz7io 2F6Z", d. i. Begebenheiten in der evangelischen Kirche Böhmens im Iubiläumsjahre 4863 und „75 He/lnanz sei. oe>Hvs v ös^acH«, d. i. Neber die Begebenheiten der b). Kirche in Böhmen, beide in dem Gedenkbuch deS Iubiläumsjahres 1863 (?Äiu6.tk2> roku LiavnoLwiko 1863) abgedruckt; — „^/H« ossHs/lo vs^/- ssn/. H!asaw5'. . ." , d. i. Die Orweckung des öechischen Volkes. Predigt... (Prag 1862, Gregr, 8<>.). Tardy hielt diese Predigt am Tage der ersten Conventfeier des evang. helv. Seniorats von Podie- brad zu Chleb, am 11. November l862; opa/7^7...", d. i. Der Heidel- berger Katechismus. Ueberseht und mit Zusätzen aus der h. Schrift versehen (Prag 1867, 8».); — „^on/sssz 5s^. Die helvetische Konfession, d. i. Einfache Erklärung des katholischen Glaubens. .. (Prag 1867, 8<>.); — «ä^, d. i. Kleines Gesangbuch (Prag 1868), es ist dies seit den Tagen deS Comenius das erste evangelische Gesang, buch mit beigedruckten Noten; — „H'> d. i. Die Gescbichte der evangelisch. reformirten Kirche zu Horatew von der Gründung derselben bis zum Jahre 1868 (Wien 1868, 8".); — „^Fsniia 7-s/o7'?)l<?va«a", d. i. Re< formirte Agende (1869) ; auch über« nahm Tardy im Jahre 1863 die Re> oaction der bis dahin v»n Johann Horäk redigirten: ^UlÄS^ 2s Liong.", d. i. Stimmen aus Sion, einer Zeitschrift für die Bekennen der evangelischen Kirche in Böhmen, in welcher überdies viele Artikel aus seiner Feder enthalten sind. Auch hat sich T a r d y durch Facd< artikel als Mitarbeiter an dem Mal-j-. Riege r'scbeu öechischen Conversations» Lcrikon (älovnii^ uauori?) betheiligt. Porträt. Hermann von Ta rdy's Por< trat befindet sich vor dessen obenerwähnter Geschichte der evangelisch « reformirten Ge» ineinde in Horatew. Die Familie Tardy. Die Tardy sind eine ursprünglich magyarische, seit Beginn des 17. Jahrhunderts oder noch früher im He» ueser Comitate Ungarns ansässige Familie, in welcher ein Georg Tardy äo saäeiQ im Jahre l6lt oon König Mat th ias für die Dienste, die er demselben in der Befesti« gung der Regierung leistete, den Adel er- hielt. Nagy in seinem ungarischen Adels« werke („U28?2lc»rL2ä3 eäklääai") Bd. XI , S. 46) geht noch weiter zurück und gedenkt eineü Domherrn «Peter Tardy aus dem Jahre 1326. 1833 erlangte die Familie die Bestätigung ihres Adels, welche ihr 1858 auch für Preußen zu Theil wurde. Mehr in den Vordergrund treten die Tardy mit Moses und dessen fünf Söhnen Gerson, Samuel, Joseph, Moses und Stephan. 1. Moses (geb. im Dorfe K'isar im Szath» marer Comitate Ungarns 1739. gch. zu