Seite - 115 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Tabacchi-Terkla, Band 43
Bild der Seite - 115 -
Text der Seite - 115 -
Tartier) Thomas
willigen Anordnungen ein unvergängliches
Denkmal geseht hat. Er legirte nämlich in
seinem Testamente 60.000 si., ein Haus und
Grundstücke zur Errichtung eines Waisen«
Hauses und stiftete auĂźerdem bedeutende
Stipendien fĂĽr Juristen und Mediciner.
sNeue i l lustr i r te Ze i tung. Redigirt
von Johannes Nord mann (Wien. Za«
warski. kl. Fol.) 1875, Nr. 38. in der
„Todtenliste".) — 4. Marcus Tar t ler
<geb. in Kronstadt 31. März 1685. gest.
ebenda 23. Juli 1737>. Nachdem er das
Gymnasium in seiner Vaterstadt besucht
hatte, bezog er 1707 die Universität Halle.
In seine Heimat zurĂĽckgekehrt, wirkte er bis
1720 als Lehrer, bis 1734 als Lector, 1734
als Conrector am Gymnasium zu Kronstadt
und wurde noch in demselben Jahre Stadt»
Prediger daselbst. 1739 erhielt er das Pfarr«
amt in Tartlau, von welchem 1731 seine
Berufung zum Stadtpfarrer in Kronstadt
erfolgte. In dieser Stellung segnete er im
Alter von 72 Jahren daS Zeitliche. AuĂźer
ein paar Leichenreden, welche Tr a u s ch auf»
zählt, ist von ihm nichts im Druck erschienen.
Dagegen hat er in Handschrift hinterlassen:
ooüoctke et drev2L8irnL äslinvatg.... in»
c6i>tao 1724..."; — „Kurze und summa»
rische. aber wahre und wohlgegründete Nach»
richt von den Zehnten der sächsischen Nation
in Siebenbürgen, insonderheit des Burzen»
ländischen oder Kronstädter Capitels. 1752";
IwLUit, i>2,rtim aliunäo äeLLlipiiit aut c<o-
«cridi enra,v1d" (4"). enthält Gelegenheits.
gedichte u. dgl. m., ein VerzcichniĂź der
Kronstädter Richter, Hannen, Burzenländer
Pfarrer und Prediger in den Vorstädten
und eine „Kurze Beschreibung derer notablen
Sachen, so Zeit wehrendes Kuruzen Unwe»
senS in und bei Kronstadt vorgegangen vom
Jahre 1704 Januar bis 1706 den l8. Juni";
— „Diarium oder kurzes Verzeichniß einiger
Sachen, die er in der Welt gesehen und
gehört, erlebt und erfahren, welche ihm selbst
und den seinigen ja auch anderen kĂĽnftig
zu guter Nachricht und Erinnerung dienen
können". — 3. Thomas Tart ler (geb.
in Kronstadt 9. October 1700, gest. 3, Fe»
bruar 1770). Des Knaben, der frĂĽhzeitig Tartler^ Thomas
seinen Vater durch den Tod verlor, nahm
sich der Stadtpfarrer Paul Neidel an.
Nachdem Thomas die Schulen in Krön«
stadt besucht batle. ging er 1724 nach Halle,
wo er Theologie studirte. Im Juni 1731
kehrte er heim. wurde 1734 Lector. 1729
Conrector und 1744 Rector des Gymna.
siums in Kronstadt. Im April 1749 erfolgte
seine Anstellung als Prediger an der groĂźen
Stadtkirche daselbst. l731 seine Berufung
zum Pfarrer in Tartlau. Als solcher wurde
er wiederholt in wichtigen «eistlichen Ange»
legenheiten delegirt und in Anerkennung der
groĂźen Dienste, die er zur Erstickung der
Pest in Tartlau geleistet im Jahre 1736
von der Kaiserin Mar ia Theresia mit
einer goldenen DenkmĂĽnze geehrt. Er besaĂź
nur einen Sohn, mit welchem seine Familie
erlosch. Die Annahme, daĂź derselbe der
Maria Theresien. Ritter Bar tholomäus
Tart ler ss. d. S. l 17) sei. stimmt nicht
gul zusammen. Denn da Tzhomas 1700,
Bartholomäus 1761 geboren wurde,
so wäre Letzterer zur Welt gekommen, als
sein Vater bereits im Alter von 61 Jahren
stand. Möglich, aber doch nicht wahrschein'
lich. Der in Rede stehende Pfarrer von
Tartlau war neben seinem Berufe auch
schriftstellerisch thätig und hat in Manuscript
manches hinterlassen, was der Aufzeichnung
werth erscheint. So: ^OataloZUL ^uäiouin,
»ä anuuiu 1730", ein für die Geschichte.
SiebenbĂĽrgens nicht unwichtiges Ta-g'ebuch,
ĂĽber welches Trausch in dem unten ange-
gebenen Werke des Näheren berichtet; —
„LrovissimH et veriZLim«. Deäuetio, c^uoä
i'sutonsL vel 3axoii65 in I'rivilLziQ ^.n-
äre^e I I . äs 2uno 1224 ulls^ii«, betreffs
welcher Handschrift auf den demerkenswerthen
Ercurs von Trausch in dessen „Schrift»
steller.Lerikon" s.Vd. I I I , S. 362—366) hin-
gewiesen wird; — »Hu. 1). L. V. Noils-
otknskzu einer Particular-Historie von Krön»
stadt"; — „I'korua.e L 'ar t lor i läsa,
Ki8torik6 univsrsaiis"; — „VlLuokuö Insto-
i-ieo-2!i»b206ti<:n2 I>22toi-uiQ Vai-oHNsiniu.
1742 oonscrixtus"; — „Tartlauer Chronika
oder Historie von dem königlichen Markt
Tartlau in dem Burzenländischen Districte,
aus wahrhaften Schriften kĂĽrzlich verfaĂźt.
8*
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Tabacchi-Terkla, Band 43
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Tabacchi-Terkla
- Band
- 43
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1881
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 320
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon