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Taschek 116 Taschek
wurde für eine Arbeit I. Filsti ch'ö^ Bd. IV
S. 223^ angesehen, bei genauerer Prüfung
aber als ein Wert Tartler'6 erkannt.
l.Ivh. Seivert's Nachrichten von siebenbür«
gischen Gelehrten und ihren Schriften (Preh.
bürg 1785. Karolinßty, 8<>.) S. 426. —
Trausch (Joseph). Schriftsteller«Lerikon oder
biographisch-literatische Dentblätter der Sie«
benbürger Deutschen. (Kronstadt l87l, Io
hann Gott und Sohn, gr. 8«). Band II I ,
S. 360 u. f.)
Taschek, Franz ( M i t g l i e d des
Abgeordnetenhauses des österreichischen
Reichsrathes, geb. zu BudweiS in
Böhmen 1807, gest. in Wien 3. Juni
1867). Der Sohn des Gutsbesitzers
Anton Taschek. widmete er sich an
der Prager Hochschule dem Studium der
RecktS» und Staatswissenschaften und
erlangte 133 l die juridische Doctor
würde. Im Richterstande stufenweise
vorrückend, wurde er am 2. December
4839 zum RathsprotokoÜisten bei der
obersten Iustizstelle, 184l zum Rathe
bei dem böhmischen Landrecbte und end
lich zum Hofratbe bei dem k. k. obersten
Gerichtshofe ernannt, welche Stelle er
bis zu seinem mit nicht ganz 60 Jahren
erfolgten Ableben bekleidete. Als Ab-
geordneter deS Großgrundbesitzes in den
böhmischen Landtag entsendet, ward er
von demselben im April 1361 in daS
Abgeordnetenhaus deS Reichsrathes ge-
wählt, in welchem er zu j.'nen Mit«
gliedern zählle, welche durch ihren Fleiß
und ihre Kenntnisse sich hervorthaten.
I n beiden politischen Körperschaften galt
er als Autorität in Finanzsachen, und
seine Stellung im Staatsdienste ver«
mochte nicht, wenn es das Wohl deS Staates und die Rechte des Paria-
ments galt, in feinem Freimuth ihn zu
beirren. So bemerkte er in der Sitzung
des Abgeordnetenhaus^ vom 28. Juli
1862: ,ES ist in einer Stadt zur Ver-
herrlichung einer Zusammenkunft ein
Beitrag von 6000 fi. auS Staatsmitteln
bewilligt worden, und man hat den
tagenden Reichsrath um deffm Zustim«
mung nicht beftagt. Es wurde mit
einem benachbarten Staate ein Handels«
vertrag abgeschlossen; unter dem Namen
einer Erläuterung eine eingreifende Ab»
änderung in dem bestandenen Berggesetze
vorgenommen, und diese Erläuterung
ging so weit, daß ein durch daS Haus
gefaßter Beschluß bezüglich der Frei»
schürfe förmlich paralysirt worden ist;
es sind die Gesetze über die DiSponibili»
tat der Beamten geändert und dadurch
dem Staatsschatze nicht unbedeutende
Lasten aufgebürdet worden, und dies
alleS ist bei dem tagenden ReichSrathe
ohne dessen Beschluß, ohne
dessen Zust immung geschehen...".
Man sieht, der Abgeordnete Taschek
ließ sich durch den Hofrath Taschek in
der Redefreiheit nicht irre machen und
faßte den Parlamentarismus sehr ernst
auf. In Folge deS Vertrauens, welches
man ihm schenkte, wurde er auch in die
meisten finanziellen Commissionen ge«
wählt. Der ständigen k. k. Commission
zur Controle der Staatsschuld gehölte
er als Vice-Prasident an und entwickelte
n dieser Eigenschaft eine so erfolgreiche
Thätigkeit, daß ihm mit ah. Hand»
chreiben ääo. 19. Mär; 1867 daS
Ritterkreuz des Leopoldordenü zutheil
wutde, welche Auszeichnung ihn bereits
auf dem Krankenlager traf. Wohl er»
folgte am 22. Jänner 1867 seine Wieder'
wähl in den böhmischen Landtag, doch
konnte er bei seinem leidenden Zustande
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Tabacchi-Terkla, Band 43
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Tabacchi-Terkla
- Band
- 43
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1881
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 320
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon