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Taube 120 Taube
erste Theil dieses W.rkeS enthalt die
physische Geographie Polens mit einer
erklärenden Karte, der zweite, von wel«
cbem bisher der erste Band ausgegeben
ist, behandelt die Geschichte Polens von
deren Uranfang biS auf den Tod Ka si»
mirs deS Großen: — „0 /b?-<5/n ^asr -
Ml 67-2n 'sp'ls/HlNl", d. l. Von König
Kasimir dem Großen (Lemderg 1868.
Wild. 8o.), eine trefflich im Volkstöne
durchgeführte Darstellung der Geschickte
dieses volksthümlichen Königs; — dann
besorgte er eine polnische Uebersetzung
von L. E. K. Gault ier 's .Allgemeiner
Geographie" nach deren vierter Auf»
läge unter dem Titel: „O-LOFraüg. po-
^.vL2eo1iiiH. XV^äanis oL-warts etc."
(Lcmberg 1867, 8<>.). Nun folgte sein
Werk: „I>2S9^H na/nonssl/sä^oa??-^«/
« oHH^z/e Fso^T'a/keHN^eH", d. i. Ueber«
sicht der neuesten geographischen Reisen
und Entdeckungen (Lemberg 1869), auf
Grundlage der letzten Forschungen und
Berichte zeitgenössischer Reisenden bear«
beitet. Später wendete er sich der pada»
gogischen Richtung zu und trat an die
Spitze deS neu gegründeten Blattes
„Lskotä", d. i. Schule, in welchem die
Reform des Unterrichtes und der Erzie-
hung nach den neuesten Errungenschaften
der Pädagogik angebahnt und gründlich
erörtert wrd.
e^äT»»»? I^5^a<?z,^ au,^ . Xiirs litsrawr? pol-
skiH älk ui^rka 52kot, d. i. lzurs der pol«
nischen Literatur zum Schulgebrauch (Posen
1«66. 2upan6ti. t>o.) 2. 279. — s^e^utok,
d. i. Der Schalksnarr (ein Lemberger Spott
und Witzblatt. 40.) 1876, Nr l7
Porträt. Lithographie im vorgenannten
Vlatte.
TllUbe, Friedrich Wilhelm von (k. k.
Reg ie rungsra th , geb. zu London
12. März 1728, gest. in Wien 16. Juni
1778). Taube's Vater. Leibarzt der Königin Karo l i ne in England, begab
stch nach dem Tode derselben nach Zelle,
wo er üch mit Naturlehre und Scheide-
kunst beschäftigte und auch deS Sohnes
Theilnahme in dieser Richtung weckte.
1743. ein Jahr nach dem Hinscheiden des
Vaters, bezog der Sohn die Hochschule
zu Göttingen, wo er sich dem Studium
der Reckte widmete. Noch nicht 49 Jahre
alt, gab er bereits seine Schrift: „Ds
o.) heraus, in welcher
er zu beweisen suckle, daß die Satzungen
des canonischen, deutschen und römischen
Rechtes den Gesetzen des Natur» und
Völkerrechtes widerstreiten. Hiermit aber
fand er eine nichts weniger als günstige
Aufnahme, welche ihm das Bücher»
schreiben so gründlich verleidete, daß er
fast zwei Jahrzehnte hindurch nichts
mehr veröffentlichte. Nachdem er daS
Studium der Reckte beendet hatte,
durchreiste er die wichtigeren Länder
Europas und dehnte seine Fahrten auch
übe«.- Afrika und Amerika auS. Nach
seiner Heimkehr erwarb er die juridische
Doktorwürde, und als er sich 1749 auch
dem Examen vor dem höchsten Appella»
tionsgerichte in Zelle unterzogen hatte,
wurde er gerichtlich beeidet uud unter
die ordentlichen königlichen Advocaten
in Hannover aufgenommen. Als Rechts
anwalt übernahm er die Vertheidigung
mehrerer zum Kerker Verurtheiltet!, und
da er durch seine Bercdtsamkeit zwei zum
Tode Vernrtheilten daS Leben rettete,
wuchs sein Ruf und daS Vertrauen auf
seine Geschicklichkeit so sehr, daß man
ihm die Führung der wichtigsten Processe
und Rechtsangelegenheiten übertrug.
Der Rechtssinn, der ihn in allen diesen
Sachen leitete, der unbeugsame Frei>
muth, durch den er sich öfter angetrieben
fühlte, gegen ungerechte Entscheidungen
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Tabacchi-Terkla, Band 43
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Tabacchi-Terkla
- Band
- 43
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1881
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 320
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon