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Tauhy 168 Tautenhayn
3. Mar ia Wilhelmine Ta usig (geb. zu
Vrag 2l. August ls25. gest. zu Wien 3. Apiil
1873), geborene Bondy. Gattin d>s Groß«
bändlers S imon Tausig. dessen Geschäft
noch zur Stunde in Wien blüht. Die Ver-
ewigte that unendlich viel für die Armut
l<nd zählte zu den wohlthätigsten Damen
Wiens. Freilich ward nichts au die große
Glocke gehängt, was die Rechte that, wußte
rie Linke nicht. Herausgeber dieses Lexikons,
der in der seltenen Frau eine unvergeßliche
Freundin verehrt, nimmt keinen Anstand zu
jagen: daß sie als Frau, Mutter und Freun»
din, sowie als Wohlthäterin der Armen
Ihresgleichen sucht. Von ungewöhnlicher
Vildung, nahm sie an allen Erscheinungen
des wissenschaftlichen, Kunst« und socialen
Lebens den regsten Antheil. Mit feinem,
zugleich kritischem Urtheile verband sie Milde
der Gesinnung, wodurch sie es verstand, auch
einer mißlichen Sache noch eine gute Seite
abzugewinnen. Im Punkte der Erziehung
Meisterin, erzog sie alle ihre Kinder selbst
und leistete darin wahrhaft Großes. Sieben
Söhne und fünf Töchter überleben nebst dem
Gatten diese edle Dame, welche die Armen
Wiens noch, heute nicht vergessen können.
Tauszy, Franz (Bischof von
Agram, geb. in Croat ien am 23.März
1698, gest. in Agram K. Jänner
4769). Schon in jungen Jahren war
der Entschluß in ihm gereift, sich dem
Priesterstande zu widmen. Nachdem er
im Seminar zu Agram die Humanitäts«
classen beendet hatte, hörte er im croa«
tischen Collegium zu Wien durch drei
Jahre Philosophie und Theologie, wor-
auf er an der berühmten Hochschule zu
Bologna seine theologisch Wissenschaft«
liche Ausbildung vollendete. I n seine
Heimat zurückgekehrt, trat er als Coo.
perator zu Konoino, einem Gute seines
Oheims, des Bischofs Georg Bran jug,
in die praktische Seelsorge. Schon nach
einem halben Jahre, am 24. August
1723, wurde er Pfarrer zu Stanjevec
nächst Agram und am 1. Mai 4729
Domherr in letzterer Stadt. Zwanzig Jahre als solcher unter Bekleidung ver»
schieoener kirchlicher Wütden im Agramer
Domcapitel thätig, ward er am 6. August
1749 Bischof von Bosnien und schon
zwei Jahre danach, am 30. Juli 173 l.
Bischof von Agram, als welcher es ihm
vergönnt war, durch achtzehn Jahre
zun Frommen seiner Diöcese zu regieren.
Im Druck erschien von ihm eine Samm«
geistlicher Verordnungen unter dem
, 1754, 5o1.) und
«FilT'ovan", d. i. Neichliche
geistliche Milch, nämlich die der illyri»
schen Diöcese verliehene christliche Anlei«
tung (Agram 1734. Anton Reiner. 8".).
Das Buch war für den slooeni schen
Theil der Agramer Diöcese bestimmt.
Biscbof Tauszy, ein Oberhirt milden
Sinnes und freigebiger Hand. hat sich
um feine Diöcese manche Verdienste er»
worben.
LKerum, (Venedig l?5l u. f.) toino V, p. 602
l^ vom vierten Bande ab setzte Colet i dieseS
wichtige Kirchenwerk fort)
TautenhM, Joseph (k. k. Münz-
und Kammer»Medai l leur, geb. in
Wien am 3. Mai 1837). Nachdem er
die vier Classen der Normal.Hauptschule.
dann den ersten und zweiten Jahrgang
der Unterrealschule bei St. Anna in
Wien besucht hatte, betrieb er seine Stu»
dien an der Akademie der bildenden
Künste in Wien, und zwar 1832 in den
Elementargegenständen unter Professor
Ioh. Nep. Geiger. 1853 in der Mo-
dellirschule deS Professors Karl Rad -
nitzky und 1834—1888 als Zögling
deS Bildhauer-VorbereitungscurseS unter
Franz Bauer's Leitung nach der Natur
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Tabacchi-Terkla, Band 43
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Tabacchi-Terkla
- Band
- 43
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1881
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 320
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon