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Tedesco, Ignaz Amads 1 z 1 Tedesc5) Ignaz Amadä
die eigentliche Widersacherin Eugens
erkennen. Aber die Marchesa hielt sich
grundsätzlich von allen politischen Ge«
schäften ferne, ausschließlich der Kunst
und Wissenschaft lebend, für deren For<
derung sie alles that, wodurch sie sich
auch ein bleibendes Andenken geschaffen
hat. Sie mischte sich nur ein einziges
Mal in Politik, und da geschah eS nicht
gegen Eugen, sondern vielmehr zu
dessen Gunsten. Man vergleiche die
kleine Skizze über diese berühmte Dame
in unserem Lexikon ^Bd. I, S. 18).
Der Name Tedeschi ist in der heutigen
italienischen Literatur ziemlich häusig und
nach verschiedenen Richtungen vertreten. So
sind erschienen: 1 von A. Tedeschi:
äi I'i-iests, ooi rapxorto äblla OoramiZ-
siov.6 »oolastioH« (Trieft 1862. Selbstver.
lag), ein Vortrag, gehalten vom Verfasser
in der Sitzung des GemeindercitheS vom
18. Februar 1862; — 2. von Leone Te»
deschi: „?orek6 sou io Israslit»? osssr-
vü2ioui" ("li-ieLts 1L60, 0. Oosu, tl. 8".);
— 3. von Moise Tedeschi: «^bbsos^rio,
öiiiabario eä bLSi-oi^ io sracluato äi let-tura
edi-Hio^« (Trieft 186s, Coen); — 4. von
»Paolo Teoesct> i: „Dus uivLi, in O-attH-
du^a. HlsmoriO" (Trieft 1863. L. Her<
manstorfer, 80.); — 8. von M. Tedeschi:
„Oommeuto »II' Oäo ii eiQgus klaßFio"
(Trieft 1862, Coen) und „8u1Is eauLS
äoll' ^Nu^Io äbo^äimouto Ibttbrario in
It^Ua" (Trieft 18<i3. Hermanstorfer, gr. 8<>.).
zwei Vorträge, beide gehalten im Saale
der Gesellschaft „2Iinsrv2" in Trieft; —
6 von U. Tedeschi: »<3uiä»
Oon unH tavol^" (ftori-ia 1852, ,
8".); —und ?. von einem Abbate Tedeschi:
„I.H obissa universäiO" (Trieft 1863, 8°.).
Tedesco. Ignaz Amadö (Piano,
v i r tuos und Componist, geb. zu
Prag im Jahre 48l7). Als der Vater,
ein wohlhabender Prager Jude, oaS
musikalische Talent deS Knaben erkannte,
ließ er ihm guten Unterricht in der Musik ertheilen, und als die ungewöhn-
liche Begabung des SohneS immer
klarer sich ausprägte, wurde derselbe
dem (Kapellmeister Triebensee, einem
gediegenen Musicus zur weiteren Ausbil«
düng übergeben. Mit l i Jahren spielte
Ignaz mit Fertigkeit daS wohltem.
perirte Clavier von Bach, und schon
ein Jahr später erschien er mit dem
S.Hu?-<Concerte von MoscheleS vor
der Oöffentlichkeit und erntete reichen
Beifall. Im Alter von 43 Jahren ging
er nach Wien und producirte sich in
einigen Concerten, einmal auch in
Schönbrunn vor dem allerhöchsten Hofe.
Nach Prag zurückgekehrt, nahm er bei
Tomaschek Unterricht in Piano und
Komposition und trat auch mitunter
öffentlich in Concerten, einmal mit dem
berühmten Violinisten 3 a f 0 nt auf.
1834 unternahm der jugendliche Pianist
eine Reise in die böhmischen, Bader,
1833 nach Wien und im folgenden
Jahre nach Deutschland, wo er bereits,
leidend vielleicht in Folge von Ueber«
anstrengung, keine Erfolge mehr auf»
zuweisen hatte. Er kehrte nach Prag
zurück, wo sein Leiden, m völlige Apa«
thie ausartend, einen so bedenklichen
Charakter annahm, daß er sich schon mit
dem Gedanken trug, der Kunst völlig zu
entsagen. Erst im Jahre <840 besserte
sich sein Zustand, und da erwachte auch
wieder die Liebe zur Kunst in ihm. So
geschah eS denn, daß er, als ihn die
musikliebende Fürstin Angelina Radzi>
w i l l einlud, nach Rußland zu kommen,
diesem Rufe folgte und nachdem er in
Lemberg, Czernowitz, Iafsy vielbesuchte
Concerte gegeben, in Odessa für längere
Zeit sich bleibend niederließ. Von da
unternahm er wiederholt Kunstausstüge
nach Taurien. Während Adolph H en.
selt im Norden Rußlands, in Peters«
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Tabacchi-Terkla, Band 43
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Tabacchi-Terkla
- Band
- 43
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1881
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 320
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon