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Teleki (Genealogie) 233 Adam
Studenten; die Gräsin Katharina, eine
der gelehrtesten Frauen des achtzehnten
Jahrhunderts; Gräsin Bianca, die ebenso
geschickt die Feder führte, als sie mit dem
Pinsel die reizendsten Bilder hervorzuzaubern
verstand, u. A. <M österreichisch e Ratio»
nal« Encyklopädie von Gräffer und
Cz ikann (Wien 1833. 8°.) Bd. V, S. 299.
— Historis ch.heraldisches Handbuch
zum genealogischen Taschenbuche der gräf«
lich'en Häuser (Gotha 1823, I . Perthes.
320.) S. 991. — Keribeny (K. M.).
Erinnerungen an Glasen LadislauS Teleli
(Prag 1862. Kober. 8°.). ^Enthält auf
S. 8—1s Nachrichten über die Familie
Teleki. Dieses Buch und noch mehr Kerl»
beny's neueste Arbeiten, namentlich seine
„Bibliographie der ungarischen nationalen
und internationalen Literatur", Band I :
Ungarn betreffende deutsche Ecstlingsdrucke,
1454-1600, offenbart eine so deutschfeind-
liche und antihabsburgische Gesinnung, daß
wir unser doppeltes Befremden gegenüber
dem Autor und seinem Macen nicht unter«
drücken können. Gegenüber dem Autor:
Herr Kertbeny heißt richtig Emerich
Maria Nenkert. ist ein geborener Wiener
und war noch Mitte der Fünfziger'Iahre
ein so guter Oesterreicher, daß er sich alle
Mühe gab, «ine Anstellung im k. k. Mini'
sterium des Innern zu erlangen, wozu ihm
Herausgeber dieses Lexikons bei seinem da«
maligen Chef Alexander Freiherrn von Bach
behilflich sein sollte. Die Sache kam selbst»
verständlich nicht zuStande. I n der Folge ent«
wickelte sich Benter t zu dem Magyaronen
Kertbeny und unter Beschimpfung und
Verunglimpfung der besten deutschen Namen,
wie Ham mer»Purgstal l , Zinkeisen,
Lö her, Hel lwald u. A.. kriecht er schweif»
wedelnd vor der bewunderten magyarischen
Nation, welcher er ja gar nicht angehört.
Aber auch unser Befremden gegen seinen
Mäcen, und dieser ist der königlich ungarische
Minister für Cultus und Unterricht, können
wir nicht unterdrücken. Ist es schon auf'
fällig, daß derselbe ein der Dynastie gegen«
über consequenten Haß athmendes Werk
unterstützt, so wächst nach näherer Prüfung
desselben unser Erstaunen um so mehr,
als es auf seinen 900 und mehr Octav»
feiten wohl viel Interessantes in biblio.
graphischer Hinsicht enthält, aber mit diesem
lange noch nicht aufwiegt das viele Aerger»
liche. Nichtsnutzige, Schlampige in histori» scher, ethnographischer, geographischer und
stylistischer Hinsicht. Wie kann ein Staats»
mann ein solches von Fehlern und Unrich«
tigkeiten. von politischem Chauvinismus uno
schriftstellerischem Cynismus üoertriefendee
Opus auf Landeskosten veröffentlichen und
dessen Widmung annehmen?) — ^'a^z,
ksl v2 ueiuzvlci'suäi täbläkkki, d. i. Die
Familien Ungarns mit Wappen und Stamm»
tafeln (Pesth 1863, Moriz Räth. 8<>.) Bd. XI ,
S.78—101. — KläF?. orssäz. Hl inörva,
1830. Bd. IV, S. 81 u. f. — llH-änk.
826rk6L2ti. i'Ki-ölc ^1105. 1858, S. 123
und 330. — klZ.FI'ai'tndoikiiQ)'. I^ar-
Laikoäo ^v^önyvei. Bd. VI I , 1842 bis
1844. Ueber die Familie Teleki von Ios.
I I . Denkwürdige Sprossen der Vrasen Teleki
von SM. 1. Adam Graf Teleki (geb.
1740. gest. 1792). Vom zweiten Haupt-
stamme. Sohn Adam Teleki's. welcher
1737 am Dresdener Hofe als Kammerjunker
lebte und in der Folge sich als entschiedener
Anhänger Räköczy's zeigte. Seine Mutter
Clara geborene Gräfin Toroczkay war
des Vaters zweite Frau. Graf Adam.
siedenbüraischer Gubernialrath und Ober»
gespan des vormals bestandenen Dodokaer
Comitates in Siebenbürgen, hat sich in oer
ungarischen Literatur durch seine metrische
Nebertragung des „Cid" von Cornei l le
bekannt gemacht. Sie erschien unter dem
Titel: «Osiä. 320moi-ü Hätslc: 5ra.u,<:2läd6l
torHitottk (Fi-ut i s l e l ^ ^.älim" (Klausen-
bürg 17?3. so.) zu einer Zeit. in welcher die
ungarische Sprache aus den höheren Kreisen
verdrängt war. Bezeichnend für den Stand-
punkt deS Autors und die damaligen Ver»
Hältnisse ist folgende Stelle der Vorrede:
„Ich muß diejenigen rügen, die e5 für ihre
Gewohnheit halten, die eigene Muttersprache
nicht zu kennen, oder wenn sie sie auch
kennen, es dennoch für nichts Guies und
Schönes erachten, was ungarisch oder im
Ungarischen verfaßt worden ist. und so mit
fremden oder geliehenen Zedern prangend
ihre eigenen fallen lassen. Lasset urS fühlen
die Schönheiten der in einer fremden Sprache
geschriebenen Bücher, aber lasset uns nicht
gereuen, auch unsere eigenen zu lesen. Lasset
uns auch andere Sprachen lernen, in ihren
Geist eindringen, aber unsere eigene lasset
uns nicht vergessen, vielmehr lasset uns dahin
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Tabacchi-Terkla, Band 43
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Tabacchi-Terkla
- Band
- 43
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1881
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 320
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon