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Teleki, Joseph 232 Joseph
reichen Schatz historischer Daten, der in
deutschen wissenschaftlichen Zeitschriften
niedergelegt ist. nicht gekannt. Mit feinem
großartigen Werke verknüpfte der Graf
eine nicht minder großartige Stiftung,
indem er die Gesammtauflage, deren
Druck auS dem Vermögen deS Grafen
bestritten wurde, der ungarischen Aka>
demie mit der Bedingung schenkte: daß
die Interessen deS Capitals, welches
man damals auf etwa 30.0'<)0 fi. be«
wetthete, der historischen Section zufallen,
und zwar sollte ein Secdstheil zum Fond
der Akademie geschlagen, von den übri»
gen fünf Sechslheilen aber die eine
Hälfte zur Vermehrung der Bibliothek,
die andere von der historischen Section
zur Beförderung der Geschichtsforschung
nach Gutdünken verwendet werden. Auch
ist noch einer anderen Schenkung dieses
MäcenS zu gedenken. I n Gemeinschaft
mit seiner Mutter und seinen Brüdern
widmete er nämlich die höchst gewählte,
auf alle Zweige der Wissenschaften sich
erstreckende über 30.000 Bände starke
„Tel ek i'sche Bibliothek" der ungarischen
Akademie in Pesth, damit zugleich die
Stiftung für einen Custos verbindend.
Dieser Widmung folgte im Jahre 1834
von seiner Seite allein noch der Ankauf
und die Uebertragung der Kreszne»
rics'scben Bücher, Incunabeln, Hand«
schriften und Münzen — letztere gegen
8000 Stück — nebst einer Fundation
zu ihrer Vermehrung. Schließlich stiftete
er einen Iahrespreis von hundert Du»
caten für daS beste ungarische Original»
Drama oder Lustspiel. Seiner amtlichen
Würden wurde bereits gedacht, ebenso
seiner Präsidentschaft der ungarischen
Akademie. Der Monaich hatte den
Staatsmann noch im Vormärz (Jänner
4848) mit dem Großkreuze des 3eopow»
ordens ausgezeichnet, bei Gründung der Wiener kaiserlichen Akademie befand sich
der Graf unter der Zahl der ersten vom
Kaiser ernannten wirklichen Mitglieder;
die königlich bayrische Akademie der
Wissenschaften in Müncken und die kö«
nigliche Gesellschaft für nordische Alter«
thumskunde in Kopenhagen wäblten ihn
zum Mitgliede. Graf Joseph ist unver«
malt geblieben. Sein jüngerer Bruder
Samuel pftanzte die Linie fort. Einer
der zahlreichen Biographen des edlen
Grafen schließt die Lebensskizze desselben
mit den Worten: „Teleki's letzter Wille
ist ein schlagender Beweis für seinen
hohen Sinn, für seine Lust und Liebe an
den Wissenschaften, doch noch ein Ver>
machtniß, dessen in keinem Blatte erwähnt
wurde, hat er hinterlassen als Aufgabe,
die schwerer zu lösen sein dürfte, als das
nach seinem Willen jahrlich auszuschrei»
bende Preisdrama, die Aufgabe: ihn
zu ersetzen".
Donau. Herausgegeben von Ernst Schwar-
zer (Wiener polit. Blatt) 1853. Beilage
Nr. 23. — Feierliche Sitzung der tais.
Akademie der Wissenschaften am 30. Mai
<833 (Wien. so.) S. 59 u. f. — Frieden»
fels (Eugen von), Joseph Vroeus von
Scharberg. Beiträge zur Zeitgeschichte Sie«
benbürgens im 18. Jahrhundert (Wien 1377.
Braumüller, gr. 8".) Bd. 7» S. 98—101,
123—125, !29, 132—135. 145, 177. 134.
185 und 405; Bd. I I , S. 7. 8, 34, 40, 51.
32 und 375. lAus dieser Darstellung gewinnt
man ein ziemlich deutliches Bild der poli»
iischen Thätigkeit Teleki's. die immer nach
der ultramagyarischen Seite hinneigte.^ —
Jetztzeit. Herausgegeben von Dr. H. Mey<
nect (Wiener polit. Blatt. gr. 8".) 1855.
Nr. !). S. <38. — I l l u f i r i r t e Zei tung
(Leipzig. I . I . Weder. kl. Fol.) Bd. V
(1343). S. 33 uno 35, — Magaz in für
die Literatur des Auslandes. Nedigirt von
Dr. I . Lehmann (Leipzig. 4") 1835,
Nr. 29 sgibt den l5. Februar 1855 als des
Grafen Todestag an). — Neuer Plutarch
oder Biographien und Bildnisse der berühm«
testen Männer und Frauen aller Nationen
und Stände Mit Verwendung der Bei»
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Tabacchi-Terkla, Band 43
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Tabacchi-Terkla
- Band
- 43
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1881
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 320
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon