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) Hippolyt Sigmund
T-a" (1793)', —
(Ofen 1801), die größere
Hälfte dieses Werkes wurde bereits 1795
in Wien gedruckt, doch die Vollendung
durch den Verkauf der serbischen Buch-
druckerei unterbrochen. Einiges Andere
soll er in Rußland herausgegeben,
Mehreres aber in Handschrift hinterlassen
haben.
3afakik (Paul Joseph), Geschichte der slavi-
schen Sprache und Literatur nach allen Mund-
arten (Prag 1869. Tempsky, gr, 8°.) S. 2i8.
— Derselbe. Geschichte der südslaoischen
Literatur. Aus dessen handschriftlichem Nach«
lasse herausgegeben von Joseph I i reöek
(Prag 1863. Tempsky. gr. 8°.) I I I . Das
serbische Schriftthum. 2. Abtheilung, S. 326,
Nr. 118; S. 382, Nr. 402; S. 397, Nr 491,
und S. 405. Nr. 534 und 333.
Terlecki, Hippolyt Sigmund (Arzt
und Fa chfchriftsteller, geb. in
Volhynien gegen Beginn des lau-
fenden Jahrhunderts). Um das Jahr
1831 kam er nach Krakau, um an der
Universität daselbst sich dem Studium der
medicinischen Wissenschaften zu widmen.
Zum Doctor promovirt, gab er seine
Inaugural - Dissertation „Ds (No^T-a,"
(Krakau 1833, 8".) in Druck und begann
als Arzt in Krakau zu prakticiren. Kurz
nach Veröffentlichung seiner Schrift
^6»Fc>Flz" i t. ä.,
d. i. Rathschläge über das Verhalten der
Frauen während der Schwangerschaft,
Geburt und im Wochenbette (ebd. 1833),
verlor er seine Frau A n n a (siehe
über dieselbe weiter unten) durch den
Tod. Da gab er seine arztliche Praxis
auf, ging nach Frankreich, studirte da-
selbst Theologie und nachdem er die
Doctorwürde aus dieser Wissenschaft er-
langt hatte, wurde er Geistlicher. I n der
Folge trat er zur russisch unirten Kirche
über und von Rom unterstützt, wendete i, Hippolyt Sigmund .
er alles daran, Anhänger für dieselbe
unter den Südslaven zu gewinnen. Zu
diesem Zwecke gründete er in Paris auch
ein eigenes Seminar, als aber alle sein^
Bemühungen nach diesen Richtung erfolg-
los blieben, löste er seine Anstalt auf
und begab sich nach Galizien, wo er sich
der ruthenischen Partei anschloß und einer
ihrer entschiedensten Führer wurde. Im
Druck erschien noch von ihm: „H^owo
Wort eines Ruthenen über die slavischen
Angelegenheiten (Paris 1849) ; —
d. i. Rede von den Ceremonien der orien-
talischen Katholiken und dem Schisma
der orientalischen Kirche. Gehalten zu
Paris in der Kirche Himmelfahrt Christi
(Paris 1830, 80.). Nachrichten über seine
ferneren Schicksale fehlen. — Seine
Gattin Anna (geb. in Galizien im Jahre
1810, gest. zu Krakau 8. Februar 1833),
war die Tochter des Krakauer Professors
Schugt, unter dessen unmittelbarer Zei-
tung sie eine sehr sorgfältige Erziehung
erhielt. Mehrerer Sprachen in Wort und
Sckrift mächtig, zeigte sie auch keine ge-
ringen Anlagen zur Musik und zum Ge«
fange, worin sie es bald zu hoher Aus'
bildung brachte. Dabei besaß sie ein aus'
gesprochenes Talent für Poesie. I m
Jahre 1834 mit dem Doctor Terlecki
vermalt, starb sie schon ein Jahr darauf.
Bei ihren hervorragenden geistigen An>
lagen wurde ihr frühes Hinscheiden all«
gemein als ein Verlust für die Literatur
betrauert. Der bei weitem größere Theil
ihrer schönen Dichtungen ist bis jetzt noch
ungedruckt. Einige derselben veröffent«
lichte nach Anna's Tode der polnische
Dichter Stanislaus IaszowSki sBd. X,
S. I i i^j im Jahrgange 1837 der von
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Terlago-Thürmer, Band 44
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Terlago-Thürmer
- Band
- 44
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1882
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 360
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon