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Teschner 24 Tesi
der NeorganisirunZ der Staatspolizei betraute.
To ruht jetzt die Verwaltung von drei wich«
tigen Fächern und die damit verbundene Ver-
antwortlichkeit auf den Schultern unseres
Landsmannes, was von seiner außerordent-
lichen Vielseitigkeit, aber auch — besonders
bei der strengen Gewissenhaftigkeit Teschen-
berg's — von seiner staunenswerthen Arbeitö-
kraft Zeugniß ablegt. Teschenberg ist jeden»
falls eine solche Capaciät, welche auf dem
^-elde der Diplomatie noch ',u einer sebr her'
vorragenden Rolle berufen ist. und desbalb
wünschen wir mit patriotischer Tbeilnakme,
daß er seine Tdatkraft nicht zu früh erschöpfe".
Diese Zeilen entnimmt die „Allgemeine Zei-
tung" dem Pestl>er Journal „Non", d. i.
Das Vaterlands
Tcschedik, stehe: TessediksS.29u.f^.
Tcschlak, siehe: Te8lllk,PaulsS.26^.
Teschner, Heinrich von (k. k. Oberst,
geb. 3. Mär; 1739, gest. zu Pilsen
40. März 1802). Im Jahre 1733 trat
er in den Dienst der kaiserlichen Armee,
in welcher er es bis zum Range eines
Obersten und Regiments-Commandanten
im k. k. Infanterie Regimente Nr. 33.
damals Herzog von Modena, heute Phi-
lippoviö, brachte. Wegen persönlicher
Tapferkeit wurde er in der Relation über
die Schlacht bei Stockach am 23. Mär; !
1799, in welcher er als Oberstlieutenant
ein Bataillon befehligte, namentlich be^
lobt. Wie sehr in Ohren aber der Oberst
bei seinem Regimente stand, beweist das
ihm von den Ofsicieren desselben nach
seinem Ableben in Pilsen errichtete Mo-
nument. Auf einem Piedestal erhebt sich
eine Urne, auf den vier Seiten des Mo^
numents liest man folgende Inschrift:
„Dem geliebten Vorgesetzten, dem braven
Manne setzen dies zum Beweise ihrer
Achtung und Liebe die Ofsiciere des k. k.
Regiments Herzog von Modena im
Jahre 1803 — dem Andenken Hein-
rich von Teschner's, Obersten und Commandanten des Infanterie - Regi-
ments Herzog von Modena Nr. 33. Er
ward geboren am 3. Mär; 1739, diente
seinem Monarchen und dem Vaterlande
durch 47 Jahre; machte 17 Feldzüge
mit, wohnte 9 Schlachten und 4 Bela-
gerungen bei' empfing vier Wunden vor
dem Feinde und schied von uns in eine
bessere Welt den 10. März 1802". I n
einer Vertiefung dieses Denkmals wurde
in einem zinnernen Gefäße die Rangliste
der damals im Regimente dienenden
Ofsiciere eingelegt. Der Magistrat der
Stadt Pilsen aber ließ zum Beweise
seiner Theilnahme an der dem verbli«
chenen Helden erwiesenen Ehre vom
Reichsthore an durch die ganze Vorstadt
bis zu der Stelle, wo das Monument
aufgestellt wurde, eine Allee anlegen.
Thürheim (Andreas Graf). Gedenkblätter
aus der Kriegsgeschichte der k. k. österreichi-
schen Armee (Wien und Teschen 1880, K. Pro«
chaska. Ler,-5,") Bd. I, S. 2:l7, uuter Jahr
1?l>i>
Icsi, Vittoria (Sänger in, geb. zu
Floren; am 12. Februar ll)W, gest.
in Wien am 10. Mai 1773). Armer
Atern Kind, das in zarter Jugend nach
Venedig kam, wo es sich auf den Straßen
mit Singen das tägliche Brot verdiente.
Auf einem dieser Gänge hörte es der
berühmte Kapellmeister Antonio (>al
dara ^Bd. I I , S. 23i>^: die Stimme
erschien ihm so viel versprechend, daß er
sich sofort des Kindes annahm und es in
der Musik unterrichtete. Zu einer aus-
gezeichneten Sängerin herangebildet, sang
Vi t to r ia viele Jahre an der kaiserlichen
Hofoper in Wien, wo sie allgemein in so
hoher Achtung stand, daß selbst die tugend
strenge Kaiserin Mar ia Theresia ihr
ihre volle Huld zuwandte. Sie erreichte
das Alter von 85 Jahren und hinterließ
ein Vermögen von etwa 300.000 st.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Terlago-Thürmer, Band 44
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Terlago-Thürmer
- Band
- 44
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1882
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 360
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon