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ik) Therese Tessedik, Therese
der Benützung des Luzerner. Klees" (o. O. I
u. I., 80.). Viele Jahre nach Tessed ik's !
Tode erschien von Michael Zsi l insky!
herausgegeben des Ersteren Selbstbiogra- i
phie unter dem Tit?l: ^i'Ssod.ääi^ sä- ^
iratdol loräitotta 6s ^iaätg... . " (Pesth
4873). Für seine Verdienste wurde unser
Schulmann und Landwirth von Kaiser
Joseph I I . mit einer goldenen Medaille
im Gewichte von 23 Ducaten ausgezeich»
net, welche ihm ein königlicher Rath feier»
lich überreichte. Tessed ik war zweimal
verheiratet, zuerst mit Therese gebore«!
nen Marko vics (gest. am 26. Juni!
1794)^ deren Lebensskizze folgt, dann mit ^
Karoline Lissävönyi. Erstere gebar!
ihm zehn Kinder, darunter Samuel, !
den Ingenieur s^iehe die Quellen S. 36^; !
Letztere vier Kinder, darunter Paul s^iehe ^
gleichfalls die Quellen S. 37^.
Vereinigte Pesth » Ofener Zeitung,
1821, Nr. 2. — Meyer (I.). Das große
Conversations-Lerikon für die gebildeten Stände
(Hildburghausen, New«F)ork und Philadelphia,
gr. 8".). Zweite Abtheilung, XI. Bd.. S. 430.
— 5Ia,z5^a.r tnäom. t,ä rsailcoä. ^v-
kön^vsi , Bd. VII, Theil I, S. 139. —
HlQF^ar tuäoiu. tärgHikoö,. X6v-
^öiiT-vo, 1843, S. 88. — i'nö.orn.HQ^oZ
g^ii^'tsiQän,^, d.i. Wissenschaftliche Samm-
lung, 1821, Bd. I I , S. 111. — In I. G.
Meusel's fünftem Nachtrage zweiter Abthei«
lung zu der vierten Ausgabe des „Gelehrten
Teutschlandes" (Iemgo 1793, 8 .^) S. 418.
erscheint unser T e s'sedik als Therschedik.
Tessed ik Therese (Pastorenfrau,
geb. zu Szarvas in Ungarn um das Jahr
4740, gest. ebenda am 26. Juni 1791).
Therese, eine Tochter des evangelischen
Predigers Markovits zu Szarvas,
vermalte sich mit ihres Vaters Amts-
nachfolger Samuel sll.) Tessed ik,
dem berühmten ungarischen Humanisten
des vorigen Jahrhunderts. Dieser, dessen
Lebensskiz wir in dem vorangegan» genen Artikel dargestellt haben, ging
bei Ausführung seiner mannigfaltigen
landwirtschaftlichen, und. humanistischen
Unternehmungen,in feiner eigenen Familie
mit gutem Beispiele voran, und ertheilte
den nöthigen Hausunterricht seinem Ge»
finde, seinen Kindern, einigen Zöglingen,
die bei ihm in Kost und Wohnung
waren, vornehmlich aber weihte er seine
für sein Gebaren ganz empfängliche erste
Frau Therefe und die älteste Tochter in
feine Pläne ein und gewann bald an
ihnen ein paar ebenso, thätige als ein»
sichtsvolle Mitarbeiterinen an der Er-
reichung seiner menschenveredelnden und
beglückenden Zwecke. Insbesondere half
ihm die Gattin Therese alle Kosten und
Arbeiten tragen und durch treues Aus-
harren und opferwilliges Selbstvergessen
die vielen Schwierigkeiten des Unter-
nehmens überwinden^ Wenn ihn seine
geistlichen Obliegenheiten hinderten, den
landwirtschaftlichen Verrichtungen nach»
zugehen, dann ertheilte Therese an
seiner Stelle Unterricht und Anweisung
im Pflanzen, in den verschiedenen Arbeiten
beim Kleebau, bei der Bienenzucht und
besonders in der Pflege der Maulbeer-
bäume und in der Seidengewinnung.
Letzterer Industriezweig war in jener
Gegend noch ganz fremd, aber mit den
glücklichsten Erfolgen wurden The«
resens Mühen belohnt, denn mehrere
Jahre hindurch erzeugte sie die ansehnliche
Menge von
sieben Centnern Seide, welche
sie dann auch mit ihren Kindern und
ihrem Gesinde ganz verarbeitete. Um die
Seidencultur gründlich zu erlernen, war
sie, als Mutter von zehn Kindern, mit
ihrer ältesten Tochter nach Alt »Ofen
gereist und hatte sich von dem dortigen
Oberdirector des Seidenbaues in der
ganzen Behandlung, namentlich aber im
Spinnen der Rohseide unterweisen lassen.
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Terlago-Thürmer, Band 44
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Terlago-Thürmer
- Band
- 44
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1882
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 360
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon