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Teuffenbach) Albin Teuffenbach) Albiu
Truppen-Commando des General-Majors
von Krismaniä, welchem die Unter
drückung des sogenannten Friauler
Putsches oblag. Im Herbste letztgenann-
ten Jahres rückte er auf eigene Bitte zu
seinem Regimente in Verona ein, wo er,
kaum angekommen, das Unglück hatte,
durch einen Sturz vom Pferde sich den
Knöchel des linken Fußes zu zerschmettern.
Die Erhaltung des Fußes dankte er nur der
Geschicklichkeit des berühmten Operateurs,
jetzigen Stabsarztes I)i-. Demel. Wäh-
rend seines Krankenlagers erhielt er durch
den ersten General-Adjutanten Sr. Ma-
jestät, Feld marschall-Lieutenant Grafen
Crennevil le, die ehrenvolle Berufung
in die General-Adjutantur des Kaisers.
Nachdem er. durch die wirksamen Bäder
Mont' Ortone und Pistyän Heilung seines
Fußes erlangt hatte, trat er im Sep«
tember 1866 seinen neuen Posten an, auf
welchem er bis zum Sommer 1873 verblieb
und in der Zwischenzeit, am 23. April
1869, außer seinem Range zum Major
im Generalstabe befördert wurde. Mit
ah. Entschließung vom 27. Juni 1873
, wurde seine Enthebung von dem Posten
in der Militärkanzlei Sr. Majestät unter
Ausdruck der ah. Zufriedenheit mit seinen
in der bisherigen Anstellung durch eine
Reihe von Jahren geleisteten vorzüglichen
Diensten angeordnet und unter Aufrecht-
haltung seiner bisherigen Standesführung
als Generalstabsofsicier seine Zutheilung
in der Eigenschaft eines Erziehers zu dem
Hofstaate Sr. k. Hoheit des Erzherzogs
Ferd i n a n d IV. Großherzogs von
Toscana anbefohlen. Anfangs leitete er
die Erziehung des ältesten Sohnes des-
selben, des Erzherzogs Leopold. Im
Jahre 1876 rückte er zum Oberstlieu-
tenant, 1878 zum Oberst im General-
stabs - Corps vor. Sowohl in seiner
früheren als jetzigen Stellung machte er viele Reisen im Gefolge Sr. Majestät
und mit den ihm anvertrauten Erz-
herzogen, von denen gegenwartig auch
die Erzherzoge Joseph und Peter
unter seiner Leitung stehen. Indem im
Vorstehenden in gedrängtester Kürze die
militärische Laufbahn des Freiherrn ge-
schildert wurde, erübrigt uns noch eine
andere nicht minder wichtige und einfluß-
reiche Seite seiner Thätigkeit, nämlich
jene des vaterländischen Schriftstellers zu
beleuchten. Baron Teuffenbach wid-
mete die Muße seines militärischen und
Erzieherberufes der Pflege der vater-
ländischen Literatur, in welcher Richtung
seines Wirkens er alle Kreise, mit denen
er in Beziehung kommt, für seine patrio-
tischen Ziele zu gewinnen und zu frucht-
'bringender Arbeit im Dienste des Vater-
landes anzueifern und zu begeistern ver-
steht. Und da muffen wir vor allem zwei
Bücher nennen, deren ähnliche kaum ein
anderes Land aufzuweisen haben dürfte.
Diese sind betitelt: „Vaterländische Ehren-
buch. Gerichtliche Denkwürdigkeiten ans allen
JIndrrn der ÜLterreichiZch-niMriZchen Monarchie"
(Wien und Teschen 1877, >rarlProchaska,
gr. 8"., XVI und 994 S. ^S. 947—994
ausführliches Personen- und Sachregi-
sters) und „Vaterländisches Echrrnbnch. Aurti-
Zcher Theil. Geschichtliche NriilunnrdikKeitrn
ans allen Ländern und Ftändrn der österreichisch»
rischLti Münarchie in Gedichten" (Salz-
bürg 1879, Heinrich Dieter, gr. 8".,
VI I I und 1032 S. ^S. wlt)—1034
Personen- und Ortsregister, S. 1034 bis
1044Dichterverzeichniß, S. 1043—1052
Inhaltsverzeichnis). Diese beiden Werke,
Chrestomathien einzig in ihrer Art, die in
keiner Familie des Kaiserstaates fehlen
'ollten, sind in Prosa und gebundener
Rede, eine wahre Illustration des histo«
rischenSpruches: „Aller Ehren Ist Oester-
reich Voll". Die vielen den Text erläu-
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Terlago-Thürmer, Band 44
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Terlago-Thürmer
- Band
- 44
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1882
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 360
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon