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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Terlago-Thürmer, Band 44
Seite - 58 -
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Seite - 58 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Terlago-Thürmer, Band 44

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Teuffenbach 38 aber ist vornehmlich Qrtolph erwähnens« werth, der als Wiederhersteller des Stiftes Reichersperg in demselben noch heute im schönen Andenken lebt. Dagegen nehmen die Teuffenbach in den Tagen der Refor- mation unsere Aufmerksamkeit in Anspruch, wo es mit der Glaubenseinigkeit, welche bis dahin in der Familie geherrscht hatte, zu Ende ging, indem mehrere angesehene Sprossen dieses Geschlechts, so Johann Friedrich, Franz Christoph, Georg Sigmund, dessen Tochter Mar ia Polhrena sich mit dem berühmten Eeizlioller vermalte, zum Pro- testantismus übertraten und lieber ihre Hei- mat verließen, alls sich noch länger der daselbst herrschenden Glaubensbedrückung auszusetzen. Andere blieben, unbeschadet des geänderten Glaubens, im Vaterlande und in des Kaisers Diensten. Rudolph aber. der berühmte General in Wallenstein's Armee, kehrte zum katholischen Glauben zurück, aus welchem Anlasse er von seinem Monarchen ein Glück« wunschschreiben (1623) erhielt, worin die denk« würdigen Worte standen: „Ich würde den Scheitel Deines Hauptes küssen, wäre ich gegenwärtig". Nnter den katholischen Mit« gliedern des Geschlechtes finden wir von früher Zeit her Wohlthäter der Kirche; so beschenkt Offo sammt seiner Gemalin VerHla schon 4220 das Gurker Domcapitel, stiftet Hartneid mit seinen Brüdern Rudolph und Dietrich 138^ ein Anniversar für seinen Vacer, Rudolph Kirche und Franciscaner' kloster in Zistersdorf, Veatrir im Ver- eine mit ihrem Gemal Grafen WM'rsyelml' das Capucinerkloster ^u Irdning in Steter- mark, Tristram eine Cavlanci in Tcuffew bach; Johann (gest. 154^) dotirt mit Grundstücken und anderen Gütern das eke« malige Frauenkloster zur h. Maria im Para» deis zuIudenburg; Qrtolph, Administrator des Stiftes Neicheröberg, verwendet sein Vermögen darauf, das in vollem Verfalle begriffene Stift aus demselben zu reißen und zu neuer Bedeutung zu erheben. Die schönsten Werke edler Humanität übten aber Franz, der erste Freiherr Teuffenbach, welcher sein Schloß Sauerbrunn mit allen da;u gehörigen Liegenschaften zu einem Spital für die leiden» den Armen bestimmte, und Freiherr Ru- dolph, in dessen letztwilligen Anordnun- gen großartige Stiftungen sich fanden zu Gunsten von adeligen Söhnen, deren Erziehung ihm sehr am Herzen lag, von verwaisten Mädchen, welche heiraten, von Hausarnien Teuffendach (Genealogie) und gefangenen Christen in der Türkei. — Was die Frauen dieses Hauses betrifft, seien es die Töchter desselben, welche in fremde Familien heirateten, seien es jene, welche al5 Oattinen der Teuffenbach in dieses Ge< schlecht kamen, so gehören sie den edelsten Geschlechtern an. wie uns ein Blick auf die Stammtafeln überzeugen kann, denn wir finden darunter von dem österreichischen und dem Reichsadel die Namen Althann. Blagay, Breun er, Dietrich stein, Fünfkirchen, Gal ler. Harrach, Herberstein, K ö< nigsberg. 3 ö w e n st e i n . Mordar , P rankh, P' uchhei in. R aubcr, N egall, Rot ta l l , 2 cherfenberg , 2 a u r a u, von Stadl , Stampfer, Strassoldo, Zternberg, S tubenberg , T h a n n« hausen , T h u r n « V a l s a s s i n a , Troyer , Wagensperg, Welsers- heimb , W ind isch g r ä t;. Z ierot in. Zinzendorf u. a. Wir sehen unter den Töchtern des Hauses auch die Stammmütter berühmter Geschlechter, so ist Anna M a - ria, Gattin Eustach Rudolpljs Grafen von Allhünn, die Schwieger«, Oroß« und Nrgroß' mutter der ruhmreichen Helden und Feld» marschälle Wilhelm, Wirich und Leopold Grafen Daun; Dorothea, die Tochter Dorotheas von Teuffenbach, vermalten Freiherr (Honrad von Thannhausen, ist durch ihre erste Ehe mit Georg hartmann Herrn auf Ftuömliera die Stammmutter der jüngeren Linie der Stuben b er g, durch ibre zweite Heirat mit Paul Iacol) Grafen Zlalyemöerg die Großmutter des berühmten Nüdigor Grafen von S t a rh em berg; -Ma- ria Neatrii?, Tochter Ferdinand Fried« rich von 3! euffenbach's, ist durch ihren Gatten öiglsmlüd Friedrich Freiherrn, seit 1719 ersten Grafen uon Uielscrühmnö, die Stamm« mutter der heutigen Grafen vonWelsers' heimb. und Ursula, als Gattin Andrms tzcrberstein'ä-, genannt der Glückliche, die Stammmutter der zweiten Hauptlinie des Geschlechtes der Herb er st ein. eines der glorreichsten des österreichischen Adels. — Daß die Gestalten eines solchen Geschlechtes wie der Teuffenbach auch den Poeten will« kommenen Stoff boten, versteht sich von selbst, so schildert eine Iosephine von Notter die romantische Brautwerbung Günther von Herberstein's um dk sä,one Witwe Anna von Eberstein, eine verwitwete Teuffen» bach, in der „Wiener Chronik" von Michael Bebeimb, in den Liedern und poetischen
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Terlago-Thürmer, Band 44
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Terlago-Thürmer
Band
44
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1882
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
360
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
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