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Teuffenbach, Hartneid 70 Teuffenbach) Johann
stein, dann neben Wilhelm von Saurau,
Leopold von Stubenberg und Johann von
Puchheim auch Georg von Teuffen«
bach, der sich dabei so hervorthat, daß ein
Chronist der damaligen Zeit dieses Helden
ausdrücklich gedenkt. Von Kaiser Friedrich
wurde er auch in Würdigung seiner Treue
und Tapferkeit zum Truchseß ernannt und
mit der Pflegschaft des Stammschlosses der
Grafen Ci l l i , Sannek im Santhale, betraut.
Als 1469 Baumkirchner's Söldnerschaaren im
Mürzthale und der oberen Murgegend ihre
Gräuel verübten, stellte die auf den 28. Oc-
tober dieses Jahres einberufene Versammlung
der
steirischen
Prälaten, Edelleute, Abgesandten
der Städte und Markte in Anbetracht der all«
gemeinen Nothlage Viertel« und Rottmeister
auf, unter welchen
sich auch Georg Teuffen«
bach befand. Er war zweimal vermalt, zuerst
mit Dorothea verw. Graf von 5chcrenberg, dann
mit Afra von horneck (gest. 1481). Diesen beiden
Ehen entsproßten vier Kinder. Von den beiden
Söhnen Polykarp ^S. 76, Nr. 52) und I a«
cob pflanzte Letzterer das Geschlecht fort. Von
den Töchtern heiratete Barbara den Herrn
Christoph von Trackenberg, Regina
den Herrn Christoph von Gradeneck.
Georg, der zu Teussenbach starb, liegt auch in
der Pfarrkirche daselbst bestattet. Sein Denk«
stein, welcher sich in der Armenseelen- oder
KreuMpelle befindet, ist in den mehrerwähn-
ien „Studien" des Hauvtmanns von Beckh«
Widmanstetter abgebildet. — 28. Hans,
siehe Johann ^die Nebenspalte, Nr. 33). —
29. Hartneid (Härtl) (gest. um 1385) von
der Linie Teuffenbach«Mayrhofcn. ein
Sohn Leutolds aus dessen Ehe mit Elisa-
beth, deren Geschlechtsname nicht bekannt ist.
Im Jahre 1362 Verweser zu Gratz. 1366 Burg«
graf von Fürstenfeld und als solcher Wohl-
tbäter der Augustiner daselbst, brachte er i377
das nach Conrad Mayrkofen genannte, in
der Steiermark gelegene Etammgut käuflich
an sich, seit welcher Zeit dieser berühmte Zweig
des Geschlechtes Teuffenbach den Namen
Teuffenbach-Mayrhofen führt. In der
Kirche zu Kundorf, in Steiermark stiftete er mit
seinen Brüdern Rudolph und Dietrich ein
Anniversar für seinen Vater. Er war zweimal
verheiratet. Von seiner ersten Frau ist nur der
Taufname Aunigunde bekannt, die zweite,
Agnes geborene pernegg starb 1370. Von seinen
Söhnen pflanzte das Geschlecht Dietrich
fort. mit dessen Sohne Hartmann dieser
Zweig der Linie Teuffenbach - Mayr« Höfen im Mannesstamme erlosch; Diet-
richs Tochter Susanne heiratete den reichen
steirischen Edelmann Erasmus Phuntan.
Durch Erbverträge ging später das reiche
Phuntan'sche Erbe in den Besitz der Teuf«
fenbach über. — 30. Hartwig, welcher
zu Beginn des 13. Jahrhunderts lebte, steht
als Zeuge auf einer Urkunde aus dem Jahre
1202, mittelst deren Herzog Leopold von
Oesterreich dem Stifte St. Lambrecht die
Rechte des Landgerichts, den Marchdienst und
das Vogtrecht verleiht. Auch fungirt Hart-
wig als Zeuge bei verschiedenen Schenkun-
gen. unier andern bei jenen, welche sein Neffe
Offo und dessen Gemalin Berchta dem
Gurker Domcapitel im Juli 1202 uer»
machte; im Jahre 1215 aber bestätigt Propst
Otto von Gurk. daß Hartwig von Teuf»
fenbach zu Gunsten des Spitals von Sem»
mering auf alle Ansprüche an früher dem»
selben geschenkte Güter zu Glödnitz bei Gurk
verzichtet habe. — 3l. Jacob (gest. im
Jahre 1342), vom Georg'schenHauptstamme,
ein Sohn des Stifters desselben. Sein An-
denken hat sich nur durch einen zur Zeit in
der Armenseelencapelle zu Teufenbach auf»
bewahrten marmornen Grabstein erbalten,
welcher in Hauptmann von Beckh«Wid-
m a n st e t t e r's mehrerwähnten „Studien"
S. 61 genau beschrieben und auf einer der
beigegebenen Tafeln auch abgebildet ist. Von
seiner mit Corduln von winbiscl'igrätz erzeugten
zahlreichen Nachkommenschaft — neun Söhne
und drei Töchter — ist der Sökne An«
dreas. Balthasar'. Christoph. Joa-
chim, Erasmus, 5ranz und Mart in ,
sowie der Tochter Mar ia Barbara, in
besonderen Skizzen des Näheren gedacht. —
32. Joachim (gest. im Jahre 1354), vom
G eorg'schen Hauptstanune, ein Sohn Ja-
cobs aus dessen Ehe mit Cortmü! von Win«
oischgrätz. Mit seinen Brüdern Andreas,
Mar t i n und Christoph hat er gemein-
schaftlich einen Grabstein, den Hauptmann
uon Beckh - Widmanstetter in seinen
„Studien" ausführlich beschreibt und auf
einer Tafel in Abbildung bringt. Au6 diesem
Denkstein erfahren wir, daß Joachim in der
Mur, in der Nähe des Schlosses Maßweg
bei Knittelfeld in Steiermark, ertrunken ist. —
33. Johann (Hans) (gest. 1542), von dem
ersten (dem Andreas'schen) Hauptstamme,
ein Sohn Andreas' aus dessen Ehe mit
Katharina von Radmannsdorf. Von
Kaiser Marmi l ian I. erhielt er 1509 die
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Terlago-Thürmer, Band 44
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Terlago-Thürmer
- Band
- 44
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1882
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 360
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon