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Teuffenbach (Gruft u. Denksteine) 84 Teuschl
ihrer Leute und Anführer getödtet, der Pascha
selbst aber gefangen genommen wurde. Das
Bild desselben wird noch in der Teuffen«
b a
ch'schen Bildersammlung im Schlosse Peuma
bei Görz aufbewahrt. Zur Erinnerung an die
glänzende Wassenthat aber nahm Teuffen«
bach den Oberkörper eines fünfbärtigen Maw
nes. der in Windeln eingewickelt ist und einen,
Feldherrnhut trägt, in sein Wappen auf, um
damit zugleich an den fünfbärtigen Feldherrn
und an das „graue Christenkind" zu gemahnen.
So lautet die Familiensage. Nichtig an der«
selben ist wohl Christophs Wassenthat bei
Fülek, die kleine Gestalt und der graue Bart
des Feldherrn, unrichtig dagegen die Angabe,
daß Christoph- sein Wappen in dieser Weise
umgestaltet und seine Waffenthat dadurch
verherrlicht habe. Die Linie Teuf fenbach'
Mayr Höfen hat nie das Wappen mit dem
bärtigen Manne geführt, welches nur den
Linien Teuffenbach zu Tiefenbach und
Teuffenvach<Maßweg eigenthümlich und
viel älter war. Jene Sage aber, welche auf eine
Verquictung der Linien hindeutet, dürfte durch
den Umstand gefördert worden sein, daß Chri-
stoph Teuffen bach auf den meisten Vildern
nicht mit dem Teuffenbach - Mayrhof'-.
schen, sondern mit dem Teuffenbach'Tie«
f enb ach'schen Wappen dargestellt ist, wodurch
sie allerdings ganz zwanglos mit der Ge»
schichte dieses ruhmvollen Feldherrn in Ver»
bindung gebracht werden konnte. Ausfuhr»
liches über das Wappen der Teuffenbach
und die Aenderungen, welche sich im Laufe
der Zeit mit demselben vollzogen haben, er-
zählt Hauptmann von Becth > Widman«
stetter in seinen mehrerwähnten „Studien
an den Grabstätten alter Geschlechter der
Steiermark und Kärnthenü", S. 44—48.
V. Vrnst und Denksteine der Freiherren Teuffen-
bach. Die Gruft befindet sich im Stammsitze
Teuffenbach im Iudenburger Kreise der Steter»
mark. Als Hauptmann von Becth<Wid<
manstetter dieselbe im Jahre 1871 besuchte,
um an Ort und Stelle Forschungen über das
Geschlecht Teuffenbach anzustellen, fand
er die betreffenden Denkmäler im Zustande
grauenvoller Verwüstung. Ueber seinen Ent.
schluß, hier Abhilfe zu schaffen, über seine
nächsten Schritte zur Lösung dieser Aufgabe.
. über die Unterstützung, welche ihm darin die
Angehörigen der Familie angedeihen ließen,
und die Endresultate seines Beginnens berich.
tete derselbe dann sowohl in den „Mittheilun< gen des historischen Vereins für Stciermark",
Abtheilung ^, Heft XIX (18?t). S. 64,
Heft XX (1872), S. 3«, 46 und 63 UNd
Heft XX l l (4874), S. 10 und 24, als auch,
und zwar in einer zusammenhangenden Dar»
stellung mit genauer Beschreibung aller Denk«
mäler und ihrer Inschriften, in seinen mehr»
erwähnten „Studien", S. 34—8l. Der wich<
tigeren Monumente wurde in unseren Skizzen
über die denkwürdigen Sprossen der Familie
Teuffenbacl» bei den einzelnen Namens»
trägern ausführlicher gedacht, wir verweisen
daher, um Wiederholungen zu vermeiden, auf
die betreffenden Stellen und auf obige „Stu>
dien". Diese letzteren gedenken aber nicht
blos der Grabmaler in Teuffenbach, sondern
(S. 82 u. f.) auch der Denksteine und Er»
innerungszeichen der Familie Teuffenbach,
welche sich an anderen Orten befinden, und
zwar: im Schlosse Thannbei Groß-Lobming.
inOberndorf unweit der Station St. Lam«
brecht-Sckauerfelo der Kronprinz Nudolph«
bahn, in der Königsberg'schen Gruft zu
Seben stein in Niederösterreich, auf dem
Iohanniskirchhofe in Nürnberg, in der
Barfüßerkirche zu Nlm, am alten Saurau'»
schen Paläste in Grah, am Thore des
Schlosses M a ß w e g bei Knittelfeld. im
Schlosse Hol len egg bei Deutsch<3andsberg
in Mittelsteiermark, im Schlosse Sp ielberg
in Steiermark, in der Pfarrkirche zu Lind
bei Knittelfeld. im Schlosse Oinüd zwischen
Groß'Lobming und Weißkirchen, in der Stifts»
kirche von St. Lam brecht, im Schlosse
Li ech teng raben in Kämthen, in der Pfarr»
kirche zu St. Leonhard im Lavantthale,
in jener zu St. Gertraud nächst Wolfs»
berg im Laoantthale, auf dem Stadtfriedhofe
in Trieft, auf dem Friedhofe zu Peuma
bei Görz und im Schlosse Feistritz bei
Schober nächst Murau. Genannte „Studien"
geben auf fünf Tafeln treue Ansichten Teuf»
fenbach'scher Denkmäler.
Teuschl, Joseph Michael, (Mitglied
des Abgeordnetenhauses des österreichi«
schen Reichsrathes, geb. zu St. Polte«
in Nlederösterreich am 4. September
1828). Nach beendeten Vorbereitungs-
studien widmete er sich
dem Handelsstande
und lebt seit 4831 als Kaufmann in
Trieft, wo er eine sehr geachtete Stellung
einnimmt. In seinen mannigfaltigen
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Terlago-Thürmer, Band 44
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Terlago-Thürmer
- Band
- 44
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1882
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 360
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon