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Teutsch) Karl 96 Teutsch^ öorenz
— 3- Johann (geb. zu Kronstadt 1. März
1734, gest. ebenda 11. Jänner 1835). Der
Sohn. eines Tischlers, hatte er bereits mehrere
Classen der Lateinschule beendet, als er sich
dem Gewerbe seines Vaters widmen wollte;
aber auf Zureden desselben gab er diesen
Gedanken auf, setzte seinen Schulbesuch am
Gymnasium fort und bezog, ein zwanzig
jähriger Jüngling, 1774 die Universität Jena,
an welcher er zwei Jahre den theologischen
Studien oblag. Heimgekehrt, ertheilt.e er durch
sieben Jahre Privatunterricht, wurde dann
1783 Lehrer, Ende Juli 1789 Prediger in
Blumenau, bald darauf Gymnasiallector, 1791
Rector und Leiter der Schulanstalten zu Kron-
stadt und im August 1800 Pfarrer in Nosenau.
Im Februar 1807 wählte ihn die Kronstädter
Gemeinde zu ihrem Stadtpfarrer, in welcher
Eigenschaft er auch im Alter uon 81 Jahren
starb. Bei Gelegenheit seines fünfzigjährigen
Dienstjubiläums wurde ihm von dem Burzen»
länder Capitel, dem er vom Juni 1823 bis
Juli 1883 als Dechant vorgestanden, mit einer
Adresse ein silberner Pocal überreicht. Nm die
Hebung des Neligions- und Volköunterrichtes
in Rosenau wie um jene der Stadtschulen in
Kronstadt besaß Teutsch große Verdienste.
Er war ein wissenschaftlich gebildeter, veson>
ders in der Geschichte wohlbewanderter Prie-
ster, und die ungarische Gelehrtengesellschaft
in Maros-Vasärhely, sowie der ungarische
Geschichtsforscher Ioh. Christian von Engel
verdanken ihm geschichtliche und literarische
Auskünfte auf Fragen, mit denen sie sich an
ihn wandten. Im Druck ist von ihm nur die
Schrift erschienen: „Etwas über den Gebrauch
der Schminke" (Wien 1783, Kurzbeck, 8".),
worin den moralischen Theil er selbst, den
mcdicinischen Di'. Martin Lange bepvbeitet
hat. Seine Gemalin Agnttha war eine „eborene
i)ei>wig, bei deren Bestattung der Stadtpfarrer
uon Rosenau Martin Neustädter eine Rede
hielt, welche unter dem Titel.- „Rede bei dem
feierlichen Leichenbegängnisse der ... Frau
Agnetha geb. Hedwig. Ehgemalin des
Kronstädter Stadtpfarrers IohannTeutsch,
gehalten in der evang. Pfarrkirche zu Krön«
stadt am 18. Jänner 1818 (Kronstadt, 8°.) im
Druck erschienen ist. Ein Sohn aus dieser
Ehc starb als k. k. Oberlieutenant im Kriege
am 22. August 1812. — 4. Kar l Teutsch
kämpfte im Jahre 1849 als Major und Com-
mandant des ungarisch-siebenbürgischm Feld»
jäger» Bataillons Nr. 23 im Feldzuge in
Siebenbürgen. Für das entschiedene Eingreifen von vier seiner Compagnien in das Tressen
bei Szemerja am 23. Juli und in die Ge<
fechte bei Bücksad und am Nyergeser Passe
am 1. August wurde er mit dem Ritterkreuze
des Leopoldordens ausgezeichnet. ^Oester-
reichischer Soldatenfreund, 1850,
S. 199.) — A. Lorenz Teutsch von
Teutschen stamm (geb. zu Särkäny in
Siebenbürgen 1. December 1788, gest. zu
Pilsen in Böhmen 6. Mai 187«). Ein Sohn
des evangelischen Pfarrers Georg Deutsch
zu Särkäny in Siebenbürgen, trat er i8i)9 in
das Siebmbürger Jäger-Bataillon als Cadet
ein, machte den Feldzug genannten Jahres
mit, rückte zum Lieutenant auf und wurde
als solcher 1813 in das 2. Iäger-Bataillon
übersetzt. Nun kämpfte er mit Auszeichnung
in den Feldzügen 1813—1813, bei Leipzig
eine Wunde davontragend, und wohnte 1821
der Invasion in Neapel bei. Im Jahre 1840
in den Adelstand mit dem Ehrenworte „Edler
von" und dem Prädikate „Teutschen«
st a m m" erhoben, mußte.er 1842 wegen Ver»
lustes seines Gehörs in den Ruhestand über-
treten. 3 orenz Teutsch war mit IoHanna
geborenen Naschnuer (geb. 1817, gest. 16. Jänner
1836 zu Prag) vermalt, und stammt auö dieser
Ehe außer einer Tochter Mar ie (geb. zu
Pilsen am 14. August 184V), welche sich 1869
mit Franz Iahn l . Fabriks« und Realitäten»
besitzer zu Namiest in Mähren, verheiratete,
ein Sohn, H e r m a n n (geb. zu Pilsen
17. Februar 1847). Dieser, gleich dem Vater
dem Waffendienste sich widmend, trat in das
Cadeteninstitut zu (Hisenstaot und aus diesem
im Jahre 1862 in dir Wiener < Neustädter
Akademie ein, auö welcher er am 9. Mai
1866 als Lieutenant m. G. zum 2. Jäger-
Bataillon ausgemustert wurde. Im Juli 1866
nahm er, ^nm Aentenant höherer Gebühr
vorgerückt, am Feldzuge gegen die Preußen
Theil. Zur Zeit ist er Oberlieutenant im
22. Feldjäger-Bataillon. Am 28. Februar
1871 vermalte er sich mit Fried erite ge»
borenen Gräfin Zedtwitz (geb. 13. März
1848), und stammen aus dieser Ehe: Mar ia
(geb. zu Eger 29. November 187t). Johanna
(geb. ebd. 10. Juni 1873) und Stephanie
(geb. zu Teplitz 21. December 1873. l^Adel'
stands'Diplom äsa. i. Mai 184U. —
Wappen. In Blau anf grünem Hügel eine
silberne Burg mit rundem Thurme und beider»
seits geginnten Mauern. Auf dem oberen
Rande derselben steht ein Turnierhelm,
aus dessen Krone drei Straußfedern, eine
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Terlago-Thürmer, Band 44
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Terlago-Thürmer
- Band
- 44
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1882
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 360
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon