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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Terlago-Thürmer, Band 44
Seite - 105 -
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, Franz Iustph 106 ^ Franz Joseph er sich, zum Unterschiede von den vielen gleichnamigen Malern, auf seinen späteren Bildern Textor. Während wir über seinen Bildungsgang nur wenig zu mel- den wissen, fließen uns die Nachrichten über seine Arbeiten reichlicher zu. Nach» dem er seine Studien an der Akademie der bildenden Künste in Wien vollendet hatte, begab er sich nach Innsbruck, wo er ein Fräulein von Harant heiratete und sich bleibend niederließ. Der größte Theil seiner Arbeiten befindet sich in Tirol; er war ein Künstler von ungewöhnlicher Begabung, dabei vielseitig, denn er malte historische und mythologische Bilder, Thierstücke in natürlicher Größe, Bauern- scenen, Jahrmärkte, sogenannte Bam- bocciaden, theils in seiner eigenen Weise, theils in der Manier der besten nieder« ländischen Meister, so daß seine Werke nickt selten für Arbeiten eines Cal lot , Breughel, Teniers und Anderer an- gesehen werden. Aus dem Schlosse Ambras in Tirol befand oder befindet sich noch eine „Zlnbetimg der NünW", ganz im Ge- schmacke Breughel's gehalten; geübte Kenner haben dies Werk für eine Schöpfung deä genannten Meisters erklärt, während es doch nur eine Copie nach demselben ist. I n der .Sammlung des Grafen E nz enberg in Innsbruck waren seiner- zeit zwei Gemälde Tertor's zu sehen: „Die Werkr der Barmherzigkeit dmch Bauern lln^riibt", ein von ihm oft wiederholtes Thema, ganz in der Manier Teniers', und „Nie Heilung ürz Tahmrn", trefflich in Rembrandt'scher Weise gemalt und noch mit Franz Ios. Weber kkc. be» zeichnet. Von seinen klemeren Thier> stücken sind vornehmlich die Affenconver» sationen erwähnenswerth, aber auch in lebensgroßen Thierbildern leistete er Vor- zügliches. Seine Küchenstücke mit, todtem Wild und Geflügel, oft für Arbeiten des ^ berühmten Antwerpeuer Thiermalers Jo- hann Fyt gehalten, wurden besonder) gern in Italien gekauft. I n der Bilder» sammlung des Innsbrucker Ferdinan- deums ist Textor durch eine ansehnliche Zahl seiner Werke vertreten. Er malte sehr viel, aber trotzdem nicht flüchtig und nachlässig, im Gegentheil, stet») mit großer Sorgfalt und technischer Voll- endunA Obwohl er aber so stark be- schäftigt war, befand er sich dock immer in Geldnöthen und mußte Bäcker und ! Metzger statt mit Geld mit Bildern ! bezahlen, welche dann freilich, weit ! unter ihrem eigentlichen Werthe geschätzt ! wurden. Auch mit dem Grabstichel ver ! stand er umzugehen, wie dies aus einem ! in Innsbruck erschienenen anatomischen ! Werke ersichtlich, für welches er die Ta- ^ feln gestochen hat. I n den kaiserlichen ^ Sammlungen in Wien ist dieser geschätzte und von Kennern gesuchte Künstler, dessen Arbeiten sich durch naturgetreue warme Behandlung, fleißige Technik und einen haltbaren Pinsel auszeichnen, son- derbarer Weise gar nicht vertreten. — Seine oben erwähnte Gattin, eine ge- borene von Harant, malte gleichfalls, und zwar ganz in der Weise ihres Man- nes, jedoch sind ihre Bilder bei genauerer Betrachtung von Kennern leicht von den seinigen zu unterscheiden. Die Werke, welche Nachricht über den Künstler geben, lassen sich hierbei mancherlei Unrichtig- keiten zu Schulden kommen, so berichtet das Tirolische Künstler-Lexikon, daß er in Preugel's (statt Breughel's) Manier, und Staffler's „Deutsches Tirol und Vorarlberg", daß er in jener ssaleot's (statt C a l lo t 's) gemalt habe. Das Müller-Klunzinger'sche Werk „Die Künstler aller Zeiten und Volker" vei> weist unter dem Namen Textor auf Weber, unter diesem Namen sind aber
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Terlago-Thürmer, Band 44
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Terlago-Thürmer
Band
44
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1882
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
360
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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