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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Terlago-Thürmer, Band 44
Seite - 118 -
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Thalberg) Sigismund 148 Thalberg, Sigismund Thalaber, siehe auch: Talaber Bd. XI^III, S. 31^. Thalberg, Sigismund (Piano- V i r t u o s und Componis t , geb< zu Genf am 7., nach Anderen am 27. Jänner 1812, gest. zu Neapel am 27. April 1871). Der in Rede Ste- hende ist der außereheliche Sohn des ehe- maligen Oberstkämmerers Moriz Grafen Dietr ichsle in, und einer Baronin Wezlar. I n den Lebensskizzen, welche bisher über Thalberg erschienen sind, findet sich wohl hie und da der Name seines Vaters, aber nirgends der seiner Mutter angegeben. Da indeß Letztere selbst nie ein Geheimniß aus ihrem illegi- timen Mutterglücke gemacht, so haben wir auf die Gefahr hin, indiscret geschol- ten zu werden, auch die Mutter bei ihrem Namen genannt. Und wir halten dies um so mehr für gerechtfertigt, als ja, wie ein Biograph Thalberg's ausdrücklich be-! merkt: „vielwissende (5hroniqueurs" den-! selben als den Sohn einer Wäscherin hin- ! gestellt haben. Familienverhältnisse ver- ,^ hinderten die legitime Vereinigung zweier Menschen, die ihren hohen geistigen Vor- zügen nacb wie für einander geschaffen waren. In der Taufe erhielt der Sohn den Namen Sigismund. Wie er zu dem Namen T h a l b e r g kam, wird folgendermaßen erzählt: „Die Mutter spracb eines Tages zu dem Vater ihres Kindes: Dieses Kind sei das friedliche Thal, in welchem ich fortan mein ganzes ! stilles heimliches Glück bergen will; es! werde aber auch einst ein Berg, auf! dem mein Stolz und meine größte Liebe hoch thronen soll, und der an eigener! Größe noch Alles überragen wird, was jetzt, in eitlem Kastengeist und Vor- urtheilen sich aufblähend zwischen uns > aufthürmt, und so soll dieses Kind Thal- ! berg heißen". Von der Vorsehung mit kraftigen Handen in ihrer edlen Mission unterstützt, sah die Mutter ihre Herzens- wünsche in Erfüllung gehen. Nach ihren eigenen Bekenntnissen fehlte es nicht an Sorgen und Kämpfen, Befürchtungen und Hemmnissen aller Art, welche die Er- ziehung und die ungewisse Zukunft ihres Sohnes ihr bereiteten, aber als sie dessen großes musikalisches Talent entdeckte, kehrte Friede, Glück und Stolz bei ihr ein' die vornehmen Namen, welche zu tragen ihm menschliche Satzungen verwehrten, sollten bald reichlich erseht, ja überstrahlt werden durch seinen Namen, den er schon als Jüngling mit einem die Welt durch- brausenden Ruhme adeln konnte. Statt der ihm verwehrten Adelskrone seiner Eltern drückte ihm Apollo die frisch- blühende Lorbeerkrone aufs Haupt. Nie die Mutter anfangs nur der Erziehung und Entwicklung ihres Kindes sich hin- gegeben, so lebte sie in der Folge einzig dem Stolz und Ruhme ihres Sohnes. Ihre späteren Jahre verbrachte sie zu Venedig in einem der alten ehrwürdigen Paläste am (5anal grande unweit der Piazzetta, welcher Palast allgemein unter dem Namen Palazzo Wezlar bekannt, wie dessen Besitzerin, die Baronin, eine der populärsten Persönlichkeiten Venedigs war. Eine vollendete Musikkennerin und na- mentlich perfecte Pianistin, hatte sie neben den Meistern ihres Sohnes den wesent- lichsten Antheil an der Ausbildung seines Talentes. Anfangs wurde derselbe von von einem wenig bekannten Musiklehrer Namens M i t t a g unterwiesen, später aber von Ioh. Nep. Hummel im (5la> vierspiel und ziemlich frühzeitig von Si- mon Sechter in derComposition unter» richtet. Noch ein Knabe, erregte er durch sein Llavierspiel schon allgemeine Bewun» derung. Als er vierzehn Jahre alt war,
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Terlago-Thürmer, Band 44
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Terlago-Thürmer
Band
44
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1882
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
360
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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