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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Thugut-Török, Band 45
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Thugut Nnterhandlungen einlassen wolle. An der Zeltöffnung aber umgekehrt, sah er nun, wie der König ihm mit lächelnder Miene entgegen ging und auf den auf dem Tische liegenden Bindfaden weisend, ihm die Worte zurief: „Isus?, raonäiour äe i' i lUFUt) o'63t ä. V0N8, Hb N.'g.ilN.6 P3.8 1e I)i6n ä'auti-ni". Vernichtet verließ Thugut das Zelt des Königs. Er hatte in seinem ganzen Leben keine ähnliche Niederlage erlitten. (Wenn nun Oester- reichs Gegner mit Triumph auf diese Worte Friedrichs I I . hinweisen, „der nie verlangte fremdes Gut", so vergessen sie leider, daß dieses so schöne Princip der König beim Raube Schlesiens eben nicht in Anwendung gebracht hat.) I m Jahre 1780 ging Thugut als Ge- sandter nach Warschau, wo er zwei Jahre verweilte. I n gleicher Eigenschaft begab er sich 1783, zum geheimen Rath er- nannt, nach Paris, und während seines vierjährigen Aufenthaltes daselbst, ent« stand in ihm jener Haß gegen Frankreich, der fortan bestimmend blieb in seinem Handeln. Aus der Seinestadt kam er 1787 als Gesandter nack Neapel, von wo er nack zweijähriger Thätigkeit auf seine Bitte abberufen wurde. Bald dar- auf ging er als k. k. bevollmächtigter Hofcommissär der Moldau und Walachei zu der unter dem Prinzen von Sachsen- Coburg und' Suwarow vereinigten Armee ab. Hier gab er eine Probe seiner Tapferkeit und Unerschrockenheit. Tr be- fand sich zufällig in den Laufgräben von Giurgewo. als die Türken in dieselben eindrangen. I n seinem Berufe als Di- plomat nichts weniger denn genöthigt, am Kampfe theilzunehmen, ließ er doch den Zuruf, sich zu entfernen, unbeachtet, zog seinen Degen und mitten im Feuer stehen bleibend, ermunterte er die Sol> daten durch Worte und das eigene Bei< Thugut spiel zum Widerstände. Im Jahre 1791 begab er sich nack Brüssel und nach Paris, mit Aufträgen in Bezug auf die immer ^drohender sich gestaltenden Fortschritte der französischen Revolution, die er wohl gleich in ihrem Entstehen gewürdigt, aber nicht als ein Sympton der Zeit erkannt hatte, mit welchem zu rechnen war, denn in blindem Wüthen schwur er der großen Bewegung, sowie ihren Verbreitern und Verfechtern unversöhnlichen Haß und völlige Vertilgung bis auf die Wurzeln. In Paris war es ihm gelungen, mit M i r a b e a u Unterhandlungen anzu- knüpfen, die aber durch dessen unver« ! mutheten Tod erfolglos blieben. Hier nun beginnt seine omineuse Diplomatie. Wäh- rend Kaunitz und Lascy entschieden dafür waren, „den Vulcan im eigenen Innern austoben zu lassen", untersckätzte Thugut den französischen Nationalgeist und wirkte mit allen ihm zu Gebote stehen- den Mitteln für den Krieg. 1792 traf er wieder in Wien ein, ging aber noch in dem nämlichen Jahre mit dem Grafen Mercy-Argenteau zu der unfern Lu- xemburg ausgestellten preußischen Armee, dann mit M ackzu Cobur g's Heer, wel- ckes in vier Wocken Belgien glorreich über Dumourie z erstritten hatte. Nack Wien zurückgekehrt, wurde er Generaldirektor der k. k. geheimen Hof. und Staats- kanzlei, doch schon im folgenden Jahre zum Minister der auswärtigen Angelegen» heiten berufen, griff der Schiffmeifter» sohnl?), wie einer seiner Biographen ihn irrig nennt, streng und fest nach dem Ruder, handhabte es nach Innen und nach Außen mit möglichst wenigem ^ Plätschern, aber desto stärkerem Schlag. ! 1796 erhielt er das Großkreu; des ^ königlich ungarischen St. Stephans- i ordens. Im Frühjahr 1798 wurde er auf seine Bitte von der Leitung der auSwär«
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Thugut-Török, Band 45
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Thugut-Török
Band
45
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1882
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
324
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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