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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Thugut-Török, Band 45
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Thun (Genealogie) Thun (Genealogie) Vertreter des Monarchen an fremden Höfen. Alois Ernst, Johann Arbogast I I . , Don Maximil ian, Sigmund standen ihren Herrschern, deren voller Huld sich erfreuend, besonders nahe- die Grafen Johann Franz Joseph, Johann Sigmund, Nomedius Constantin, Sigmund waren oder sind Statthalter großer Provinzen der Monarchie; Graf Leopold 2eo war Minister des Unter' richts und (5ultus und als solcher der Vater der meisten noch bestedenden Reformen im österreichischen Schulwesen; die Grafen Guido und Friedrich bekleideten wichtige Gesandt« schaftsposten; die Grafen Emanuel, Guido, Ladislaus, Leo, Oswald, Franz An- ton I I . , Franz Anton l l l . , Joseph Matthias, Leopold Felix waren oder sind noch erbliche Mitglieder des Herrenhauses des österreichischen Reichsrathes. Einzelne Mit- glieder der Familie verschmähten es auch nicht, die obersten Stellen in ihren kleinen Gemeinden anzunehmen, und so findon wir den Grafen Franz Anton I. als Bürgermeister von Klösterle, den Grafen Matthäus Franz als Magistratsrath von Trient. — Auch in den Reihen der kaiserlichen Armee haben die Thun mit Auszeichnung gefochten oder sonst in verdienstlicher Weise gewirkt, wir nennen unter Anderen nur: Christoph Anton Simon, den Erbauer der Festungswerke von Hodenscchburg, Christoph Simon,, dm be« rübmtt'N Großprior des deutschen Ordens. Franz Sigmund, Jacob, Iadislaus Nudolph Felix, Kar l , Nudolph Franz Alber tMar und Hildebrand, welch Letztere zwei den Heldentod auf dem Schlachtfelde fanden. —- Der Pflege der Künste und der W issensckafien sind die Thun von Alters her treu geblieben.. Viele von ihnen bauten auf idron Besitzungen Kirchen und Eapellen, welche sie herrlich ausschmückten und mit kost< barem kirchlichen Zierat und Paramenten ver« sahen. Auch ihre Vurgen und Schlösser in Tirol und Vohmen erregen als stattliche Bau» werke die Bewunderung Aller, roelche die» selben betreten. Die Herrlichkeiten von Tetschen, welche in Franz Anton I. ihren Schöpfer erkennen, sind weit über Oesterreich hinaus bekannt, und ihre Räume so fürstlich aus« gestartet, daß wiederholt gekrönte Häupter darin Aufenthalt nadmen. Die Sammlungen cm Kunstsch ätzen und Bildwerken in den T hun'schen Schlössern zeugen beredt von dem Kunstsinne der Familie, deren Sprossen die Wissenschaften nicht nur förderten, sondern selbstthätig pftegten. Im Gegensatze zu vielen Adelsgeschlechtern, welche, unbekümmert uni die Geschichte ihre5 Hauses, nie die Urkunden desselben gesammelt und in eigenen Archiven wohlgeordnet niedergelegt, gescliweige denn daß einer ihrer Sprossen sich die Bearbeitung derselben zur Aufgabe gestellt, besitzen die T dun nicht nur auf ihren Burgen in Tirol, sondern auch in ihren böhmischen Schlössern wobb geordnete Archive — das Hauptarchiv befindet sich auf Schloß Vrughier in Tirol — in denen schon mancher Gelehrter, wie Tomaso G a r und Ladurne r in neuerer Zeit. Monate und Iabre lang gearbeitet; einzelne Sprossen des Ge» schlechtes durchforschten selbst emsig und gründ« lich ihre Familiengeschichte, wie Graf Kar l Victor, der eine Genealogie seines Hauses niederschrieb, der berühmte Staatsmann Sig- mund (gest, i56!>), welcher die im Archire des Majorates Hlösterle aufbewahrte Hand« schrift: ,<I>0 nodili'I'koniioi'iiin kainilia" ent- weder selbst vollendete oder doch unter seinen Auspicien herstellen ließ; der Graf Alphons Tbun von (5 astell - B r ug b i e r, dessen libi-o rosäo eine sehr ergiebige Duelle der Familienmemoiren bietet. Wie sich in neuester Zeit einzelne Sprossen des Hauses der Prü> fung wichtiger Zeitfragen zugewendet und die Literatur ihres engeren Vaterlandes mit Liebe und kritischem Scharfblick ihren Studien unter- zogen haben, dafür sprechen die Namen Franz Anton I I . , iieopold Leo und Joseph Matthias, wäbrend uns freilich die mnstisck magnetischen und mesmerischen Versuche d>eö seinerzeit vielgenannten Grafen Franz Jo- seph mehr als Absonderlichkeiten und Ver' irrungen, denn als, wissenschaftliche Forschungen erscheinen wollen. Bei den Verdiensten der Thun um die hökeren Güter der Menschheit dürfen wir aber nicht unterlassen, der humani- stischen Bestrebungen einzelner Familienglieder zu gedenken, wie denn die Namen eines Grafen Franz Anton I., Christoph Simon, Joseph Matthias in den Annalen der Humanität eine bleibende Stelle einnehmen. — Die Frauen des Hauses sind Zierden ihres Geschlechtes-. nicht nur wählten mehrere von ihnen das beschauliche Klosterleben, wie die Nonnen Anna Helena und Judith Anna, und Katharina, AebMn von Sonnenberg, auch sonst glänzen Einzelne als Frauen von seltenem Geiste, wie die berühnne Anna Barbara oder die frühverstorbene Dorothea T h u n , Gattin des würdigen Staatsmannes Andreas de Vargo, welcher die
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Thugut-Török, Band 45
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Thugut-Török
Band
45
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1882
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
324
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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