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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Thugut-Török, Band 45
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Thun, Franz Joseph 22 n^ Franz Joseph sammenbiach. Er starb auch bald danach, im Alter uon erst 2l Jahren. — 24. Fran. Alphons Haver (geb., in Trient 3. Februa 17l)3. gest. 1734), der ältere Sohn des Grafen Joseph Johann Anton von Castell» Nrughier aus dessen Ehe mit Marga« retha Veronica von Thun, beendet« 1721 seine Studien und lebte fortan der Pfleg, der Wissenschaften. Das Ergebniß seiner den» selben gewidmeten Muße ist eine Geschichte seines Hauses, die er während der Jahre 1721 bis 1734 aus Fannlienurkunden und Geschichts werken mit großer Sorgfalt in einem Rothbuch ^lidro roä3o) zusammengestellt hat, welches nocl, jetzt im Archiv zu Castell'Thun auf< bewahrt wird. Einen vom I?. Iustinian 3 a< d u r n e r verfaßten alphabetischen Auszug dieses Werkes benutzte Dr. Legis Glück- sel ig zu seiner im Jahre 1866 heraus- gegebenen Festschrift über die Familie Thun. Der Graf war mit Johanna Ratharina Isa üella Gräfin Volkenstein vermalt, die ihm außer vier Töchtern einen Sohn, Johann Nig i l Kar l , gebar, welcher der Stamm- vater der zwei Linien der Thun von Ca stelfondo und (5 astell - B rugh ier wurde. — 23. Franz Anton I., siehe die besondere Lebensskizze sS. 40^. — 26. Franz Anton I I . , siehe die besondere Lebenäskizze lS. 43). — 27. Franz Anton I I I . (geb. 2. September 1847), ältester Sohn des Grafen Friedrich von Thun'Teisch en aus dessen Ebe mit Leopoldine Gräfin Lamberg, dient in der kaiserlichen Armee, und zwar seit 1. Mai 1877 als Obcrlieutenant in der Re« serve des 14. Dragoner-Regiments. I n das Abgeordnetenhaus des österreichischen Reichs» rathes wurde er am 3. Juli 1879 als Candi« dat der staatsrechtlichen Partei vom bot), mischen Großgrundbesitz gewählt. — 28. Franz Joseph. Eines Grafen Franz Joseph . Thun gedenkt das Meyer'sche „Conoersa- tions«3erikon für die gebildeten Stände. Zweite Abtheilung", Bd. XI , S. 967. als eines „be- rüchtigten Schwärmers", welche Bezeichnung nach Allem, was übsr den Grafen vorliegt, ganz unberechtigt erscheint.' Die im Jahre 1784 erschienene „Biedermanns < Chronik" wieder nennt einen Grafen Franz Joseph Thun: .Freund und Pfleger der Musen. Mäcen der Gelehrten und Künstler. Patriot und Menschen- freund". Nun lebte in der zweiten Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts nur ein Graf Thun mit den Taufnamen Franz Joseph: der älteste Sohn Johann Joseph Antons aus dessen erster Ehe mit Mar ia Chri« stiana geborenen Gräsin Hoh enzol lern« Hechingen, erster Inhaber des Majorats- Klösterle. Und dieser (geb. am 14. Sept. 1734. gest. 1801) ist es auch, der durch Wundercuren seinerzeit so viel von sich reden machte. Durch bloßes Auflegen der rechten Hand heilte er Gichtschmerzen und Gliederlähmungen. Bereits ein 60jahriger Mann. verließ er 1793 Wien, um auch in anderen Städten Deutschlands- seine Curen vorzunehmen. So trat er denn, im Jahre 1794 in Leipzig während der Oster< messe auf. Eine große Anzahl Kranker strömte ihm zu. Er verfuhr folgendermaßen. Er lieft seine Hand auf der leidenden Stelle des- Kranken so lange liegen, bis derselbe ein Brennen oder Kitzeln fühlte, worauf er mit dem einen Finger zu streichen begann, um dadurch den Schmerz nach einem äußeren Theile des Körpers zu leiten. Oft golang diese (5ur, oft aber kehrte nach einiger Zeit das Uebel zurück. Doch kam es auch vor. daß dieses Auflegen nichts half. Aber die Menge strömte herbei, und da nicht Alle zu ihm konnten, so geschah es, daß Viele in Thun's Zimmer sich von einem Anderen berühren ließen, im Glauben, daß schon das Be> streichen in den Räumen, welche drr Graf bewohnte, hinreichend sei. Dieser Versuch aber wurde dem Rufe desselben nachtheilig, und Franz Joseph Thun verließ Leipzig, worauf man auch bald von seinen Wunder« curen nichts weiter hörte. Nebrigens war der Graf ein großer Mystiker imd ist der Stifter der Gaolidone'schen Gesellschaft, einer unter 3a° vater's Auspicien entstandenen phantastischen Verbindung, welche vorgab, unter der unmittel- baren Zeitung des mächtigen Geistes Ga» blidone zu stehen, der sie vor allen Angriffen von innen oder außen schütze und durch ver« schiedene wunderbare, theils psychische, theils physische Manifestationen belehre. Wer sich über diese merkwürdige Societät, zu welcher geistig bedeutende Männer zählten, naher unterrichten will, findet Aufklärung darüber in Lavater's „Protokoll über den s^ii-itus latnilikris Okdliäons" (Frankfurt und Leipzig 1787). DaßGrafThun auch Maurer gewesen, stellt sich aus den Mittheilungen der unten erwähnten „Sphinx" heraus, wie auch zwei Bildnisse, die ihn mit maurerischen Emblemen umgeben darstellen, darauf hinweisen. Ferner war er ein eifriger Anhänger Meömer'ö und ein Schüler des Grafen Puysegue in Paris. Ueorigens sind die Mittheilungen über
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Thugut-Török, Band 45
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Thugut-Török
Band
45
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1882
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
324
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
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