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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Thugut-Török, Band 45
Seite - 42 -
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eiN) Franz Anton I. 42 Thun-Hohenftein, Franz Anton I. Aufwande von 83.000 fi. eine pracht- volle Cavelle im gothischen Style, die zugleich als Familiengruft dienen soll. Im Schlosse Tetscben gründete er eine werthvolle Bibliothek, die schon im Jahre 1870 über 20.000 Bande zählte und die hervorragendsten Werke aller europäischen Sprachen enthält; ferner legte er eine Waffensammlung, eine Bildergalerie und ein wohlgeordnetes Familienarchiv an. Als Patronatsherr war er auf Verschöne- rung, Neubau und Unterhaltung der zahlreichen Kirchen auf seinen Herrschaften bedacht und widmete dem zu jener Zeit noch ziemlich im Argen gelegenen Unter< richtswesen seine volle Aufmerksamkeit. Schon im Jahre 1818 entwarf er eine eigene Schulordnung für die unter seinem Patronate stehenden Schulen, errichtete bei der auf seinen Gütern stets zu» nehmenden Bevölkerung vier neue Schul- stationen (Filialen) und baute theils allein, theils mit Unterstützung der' Ge- meinden sechs neue Schulgebäude, an- sehnliche Summen zu ihrer Dotirung anweisend. Namentlich aber ließ er sich die Hebung der landwirtschaftlichen Bildung und Förderung angelegen sein. Zu diesem Zwecke richtete er zunächst sein Augenmerk auf den landwirtschaftlichen Unterricht. Am 12. November 1850 gründete er in' Tetschen-Liebward eine Ackerbauschule, deren Protectorat er übernahm und welche er unter die Ober- leitung des Domänenrathes A. E. Ko- mers stellte. Durch seine Munisicenz entstanden die stattlichen Bauten im Be- trage von über 93.000 st., sowie die reichen Sammlungen, und dient die ganze Herrschaft mit ihren ausgedehnten Grün- den, Forsten, Baumgarten und zahl- reichen Industrialwerken als Demonftra- tionsobject. Diese Anstalt bewährte sich unter besagten Umständen bald so sehr, daß sie im Jahre 1866 zur königlich böhmischen höheren landwirthschaftlichen und landwirthschaftlich-industriellen Lan- deslehranstalt erhoben und als Aufsichts- organ vom Landesausschusse die Bestel- lung eines Curatoriums beschlossen wurde, in welchem der Graf als Präsident mit dem Rechte zur Bestellung eines Stell- vertreters fungirte. Zur Gründung einer Realschule in der Stadt Tetschen steuerte er 12.000 st. bei. Nebenbei sei noch ge° dacht der durch ihn vollzogenen Um- wandlung der Waisencaffe in eine Spar- casse und Creditanstalt, der Stiftung eines eigenen Armeninstitutes, der durch ihn eingeführten Austheilung von Brod und Suppe an die Armen, der jährlichen ! Beiträge an Arzneien für Hilfsbedürftige, ! der Gründung einer Weberei für Beschäf- ^ tigung alter Frauen. Was sonst an Unter- > stützungen und wohlthätigen Gaben i durch den Grafen geleistet worden, er- ! gibt sich aus den amtlichen Verzeichnissen, ! welchen zufolge von 1808 bis 1869 ! nur an barem Gelde die Summe von -224.000 fl. an nothdürftige Personen ! vertheilt wurden, die vielen Spenden an ! Naturalien und Geld nicht gerechnet, ! welche der Graf in die Verzeichnisse nicht eintragen ließ. Noch eines Umstandes sei hier als eines nichts weniger denn geringfügigen gedacht. Bekanntlich ist im Bewegungsjahre 1848 Gegenstand der parlamentarischen Discussion die Frage der Ablösung der Robot und deren Auf- hebung Thatsache geworden. Aber lange vorher schon, 1823, führte der Graf mit Genehmigung der Regierung auf seinen Gütern die freiwillige Ablösung der Robotleistungen ein, so daß im Zähre 1848 die strebsamen Grundbesitz-er bereits robotfrei waren. Nun stellte sich aber bei der Robotablösung und Grundent» lastung, welche die Regierung selbst
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Thugut-Török, Band 45
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Thugut-Török
Band
45
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1882
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
324
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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