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Thurn-Taris, Lamoral 77 Thurn-Taris^ Lamoral Claud. Franz
Hessen; in der Folge Commandant des ersten
Armeecorps zu München und Mitglied der
Kammer der Neichsräihe. Zuletzt trat er als
General der Cavallerie in Disposition. Am
20. October 1827 hatte er sich mit Juliane
'Naroline geborenen Gräfin Einssedel vermalt.
Aus dieser Ehe überlebten den General ein
2ohn, welcher den Stamm fortpflanzte,
und zwei Töchter. Ueber den Familienstand
vergleiche die Stammtafel. sM ünich (Friedr.).
„Fürst Theodor von ThurwTaris". Biogra»
phie (4869). — I l lustr i r te Zeitung
(Leipzig. I . I . Weber. kl. Fol.) Bd. XV,
(1850), Nr. 389. S. 371. — Oester reicht»
scher Soldatenfreund. Von Hirten«
feld (Wien. 4".) 1839, S. 684. —^Ga-
lerie denkwürdiger Persönlichkeiten der Ge»
genwart (Leipzig. Weber) Sp. 27. Tafel 33.
— Porträte, 1) Lithogr. von Teplitz (Fol.).
Kniestück als Inhaber des 2. Chevaurlegers<
Regiments. Mit Wappen. — 2) Lithogr. von
D. Haitz. 1840 (Fol.). Hüftbild als Generals
— 30. äamoral (geb. 13. April 1832),
ältester Sohn des Generals der Cavallerie
Fürsten Friedrich Hannibal aus dessen
Ehe mit Mar ie Antonie Aurora ge<
dorenen Gräsin Batthyäny von Nsmeth»
Njvär, trat in jungen Jahren in die kaiser-
liche Armee und rückte 1850 zum Lieutenant
im Uhlllnen-Regimente Kaiser Nr. 4, kurz
darauf zum Oberlieutenant im 2. Banal»
Grenz»Regimente vor, aus welchem er in
letzterer Eigenschaft in das Huszaren» Regiment
Graf Schlik Nr. 4 übersetzt wurde. Im Juni
d. I . begleitete er seinen Vater als Adjutant
an den königlich schwedischen Hof, an welchem
jener die Glückwünsche zur Vermälung des
Kronprinzen K a r l zu überbringen hatte.
1355 avancirte er zum Rittmeister bei Hessen,
Kassel<Huszaren Nr. 8 und später bei den<
selben zum Major, in welcher Eigenschaft er
sich im Feldzuge 186<l gegen die Preußen in
Böhmen so auszeichnete, daß er die allerhöchste
Belobung erhielt und am 22. September d. I .
zum Oberstlieutenant aufstieg. In der Folge
zum Obersten und Commandanten seines
Regiments ernannt, wurde er am 3t). October
1877 Generalmajor und Commandant einer
Cavallerie.Brigade zu Lemberg in Galizien.
Aus seiner am 22. April 1871 mit Antoine
geborenen Gräfin Schaaffgotsch (geb. 18. Juli
1850) geschlossenen Ehe sind zwei Prinzen:
Friedrich (geb. 23. December 1871) und
Hugo Lamoral (geb. 1. September 1873)
vorhanden. ^Thürheim (Andreas Graf). Gedenkblätter aus der Kriegsgeschichte der
k. k. österreichischen Armee (Wien und Teschen
1880. Prochaska. 3er.-8°.) Bd. I I , S. 20^.
unterm Jahr 1866.) — 31. Lamoral.
Unter diesem Namen wird auch in kriegs»
geschichtlichen Werken Fürst Felir angeführt
lsiehe diesen ^S. 71. Nr. 10). — 32. Kamoral
(gest. zu Prag 24. Mai 1628). ein Sohn
Leonhards, ersten Freiherrn von Thurn«
Taris. war Generalpostmeister und Kammer«
Herr des Erzherzogs Albrecht und Kaiser F e r»
dinands I I . Er wurde 1615 der Erste mit
dem Reichspostamte im Mannesstamme be»
lehnt, welches später erst Ferdinand I I .
auch in ein Weiberlehen verwandelte. Im
Jahre 1621 erhielt Lamoral die Würde
eines Reichsgrafen. Aus seiner Ehe mit
Alexandra von Ru.e ging Lamoral Clau»
dius Franz hervor lsiehe den Folgenden),
lporträt. 3. Ki l ian 5c. 1619. Gürtelbild.
8«.).) — 33. Lamoral Elandius Franz
(geb. 1621. gest. l677). Nach Stram«
berg ^„Rheinischer Antiquarius. Mittelrhein".
IH. Abtheilung. 13. Band. S.749) sind seine
Eltern Claudius und Alerandra von
Rye; nach Karl Hopss „Historisch«genea<
logischem Atlas" (Gotha 1838. PertheS.
kl. Fol.) I. Abtheilung: „Deutschland". S, 433.
ist er der Sobn 3 ? 0 nhards (gest. 1628) und
ein Enkel Lamorals. Wir müssen die Rich»
tigkeit dieser abweichenden Angaben auf sich
beruhen lassen. Nach den trefflichen, von lauter
berühmten Meistern ausgeführten Bildnissen,
welche von Lamoral Claudius vorbanden
sind, muß er als eine für seine Zeit hoch«
bedeutende Persönlichkeit angesehen werden.
Seine Gemalin Anna Francisco Eugenie, eine ge»
borene Gräsin Hornes, schenkte ihm fünf Söhne,
von denen einer, Anton Alerand er. den
Opfertod fürs Vaterland im Kampfe gegen die
Türken starb; ein anderer. Eugen Aleran«
der Franz, der nachmalige Reichsfürst,
das Geschlecht fortpflanzte und der Stamm«
vater aller heutigen Fürsten Thurn»Taris
wurde. Porträte. 1) N. v. d. Horst äel.
P. de Jode 3c. (8°.). — 2) N. v. d. Horst
äsi. C. Galle so. Gürtelbild (Fol.). —
3) N. v. d. Horst v. P. Pontius 5?.
Kniestück im Alter von 24 Jahren (Fol.). —
Medaille. Eine sehr schöne Medaille auf
L a m o r a l Claudius Franz Grafm
Thurn und Taxis ist bekannt. Ihre Averä-
seite zeigt sein rechtsgekehrtes geharnischte
Brustbild mit der Umschrift:„I^nior2l Olknäa
V'i-knfois Oonits v6 la. I'onr", ihre Neveiö-
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Thugut-Török, Band 45
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Thugut-Török
- Band
- 45
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1882
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 324
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon